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Wintersteiner: Der unterschätzte Widerstand

von Werner Wintersteiner
Unsere Medien überschlagen sich mit Frontberichten, als wären wir selbst im Krieg. Auf den Titelseiten der Zeitungen und auf den Bildschirmen wird unter großem Applaus das unappetitliche Stück vom humanitären Militarismus gegeben. Kein Wunder, dass dabei die sporadischen Meldungen über gewaltfreie Aktionen untergehen. Dennoch spielen diese eine bedeutende, aber oft unterschätzte Rolle im Widerstand gegen die russische Aggression wie auch bei der Wiederherstellung des Friedens. Höchste Zeit, sich ausführlicher mit dem zivilen Widerstand und Friedensoptionen (nicht nur) in der Ukraine zu beschäftigen.

Das Zerbrochene Gewehr als Zeichen des internationalen Pazifismus

Interview: Pazifismus in Zeiten des Krieges

Interview mit Olaf Müller: Pazifismus ist keine Schönwetter-Veranstaltung. Wenn er etwas taugt, muss er sich in jeder noch so dramatischen Situation neu bewähren. Man sollte ihn nicht mit geschlossenen Augen und verschlossenem Herzen hochhalten; den brutal überfallenen ukrainischen Männern, Frauen und Kindern sind wir mehr schuldig als die wohlfeile, gesinnungsethische Verteidigung unserer friedliebenden reinen Weste. Den Kriegsopfern gilt nicht nur unser Mitgefühl, die gesamte Ukraine verdient unsere Solidarität.

Zeitenwende!?

von Corinna Hauswedell
Mit dem Begriff der »Zeitenwende« wird seit der Regierungserklärung des Bundeskanzlers vor dem Bundestag am 27. Februar 2022 eine umfassende Neuorientierung deutscher Außen- und Sicherheitspolitik begründet. Vom großen „Paradigmenwechsel“ ist die Rede.Vielen erscheint dies einleuchtend angesichts des völkerrechtswidrigen Krieges, den Putin gegen die Ukraine führt, oder sogar zwingend geboten. Aber es lässt auch viele von uns ratlos zurück und wirft neue Fragen auf.

Den Krieg in der Ukraine sofort stoppen!

Zum zweiten Mal nach dem II. Weltkrieg ist Krieg in Europa: Dieser Krieg ist – wie alle anderen vor ihm – eine humanitäre Katastrophe: Menschen sterben, Leid und Hass greifen um sich, massiv und sinnlos werden Ressourcen zerstört, die an anderer Stelle doch so dringend gebraucht werden.

An erster Stelle muss in der gegenwärtigen Situation eines im Vordergrund stehen: Die unverzügliche Beendigung der Aggression des Putin-Regimes gegen die Ukraine. Nichts kann diesen Krieg rechtfertigen!

State of Disappearance – Kunst im Heft – 1/2022

Die Künstlerin Chantal Meza stellt sich vor und lässt die Leser*innen hinter die Kulissen des Projektes „State of Disappearance“ blicken.

Dokumentation : Kritische Analysen zur Ukraine-Krise 2022

Die aktuelle globalpolitische Eskalation des Krisenverhältnisses des Westens und der Russischen Föderation in der Frage der Ukraine (und darüber hinaus) ist besorgniserregend. W&F dokumentiert an dieser Stelle wichtige Texte und Analysen für ein besseres Verständnis der Vorgänge.

Virtuelles Dossier zu Afghanistan

W&F hat in den vergangenen zwanzig Jahren viel zur Situation und dem Einsatz in Afghanistan publiziert. Im Angesicht der jüngsten Entwicklungen in Afghanistan soll dieses virtuelle Dossier zusammentragen, was in W&F zu lesen war – in der Hoffnung, dass es hilfreich sein möge. Das Dossier wird laufend ergänzt.

Zum Tod von Hagen Berndt

Hagen Berndt, Leiter des Kompetenzzentrums für Kommunale Konfliktberatung in Salzwedel, ist am 17.11.2021 überraschend verstorben.

Die Zivilbevölkerung in Kolumbien darf uns nicht egal sein

Kolumbien ist in Aufruhr, die internationalen Medien berichten. Auslöser der Proteste schien zunächst eine Steuerreform zu sein, die die durch die Pandemie verarmte Mittel- und Unterschicht zusätzlich belastet hätte. Doch die Reaktionen auf die gewaltsame Repression der Proteste durch staatliche Sicherheitskräfte ließ keinen Zweifel daran, dass sich der Protest viel grundlegender gegen die aktuelle Regierungspolitik wendet.

Die Kritik der Waffen – Denken an Otfried Nassauer (1956-2020)

Er war ein Wanderer und Streiter in den verflixt schwierigen und gefährlichen Welten von Krieg und Frieden, der nie den friedenspolitischen Kompass oder den Humor verlor. Wenn man mit ihm beim Bier, im Zug oder im Auto saß und über die Kontroversen einer gerade stattgefundenen Diskussionsveranstaltung sinnierte, war da nie ein zynischer, selten ein sarkastischer Ton zu hören, eher ein wieherndes Lachen, ein verschmitzter Blick, eine Erinnerung daran, wie wir in den Achtzigern über Aufrufinhalte, Rednerlisten und Aktionsformen gestritten hatten und wie daraus eine tiefe Freundschaft entstand.