W&F 1995/1

Atomwaffenforschung ohne Tests?

Die USA lehnen einen vollständigen Teststopp ab

von Oliver Meier

Seit Januar 1994 wird in Genf über ein Abkommen zum Verbot von Atomtests verhandelt. Die Verhandlungen finden im Vorfeld der Verhandlungen über eine Verlängerung des atomaren Nichtverbreitungsvertrages (Non-Proliferation Treaty) statt. Die Unterzeichnung eines Atomteststopp-Abkommens würde die Verlängerung des Nichtverbreitungsvertrages wahrscheinlicher machen, da diejenigen Länder, die keine Kernwaffen besitzen, einen vollständigen Verzicht auf Atomversuche von seiten der atomwaffenbesitzenden Staaten als einen wichtigen Schritt in Richtung auf die im Nichtverbreitungsvertrag geforderte atomare Abrüstung interpretieren würden.

Nachdem alle Atomwaffenstaaten mit Ausnahme von China ihre Atomtestprogramme im Laufe der letzten Jahre unverbindlich eingestellt hatten, schien der Abschluß eines solchen »Comprehensive Test Ban Treaty« (CTBT) auf keine größeren Widerstände mehr zu stoßen. Ende August des letzten Jahres rückte die Clinton-Administration jedoch von ihrer bis dahin vorbehaltlosen Befürwortung eines totalen Teststopps ab. Die amerikanische Regierung fordert seitdem, einen CTBT auf vorerst zehn Jahre zu begrenzen. Außerdem sollen Tests mit einer sehr geringen Detonationskraft nach amerikanischen Vorstellungen von einem Abkommen ausgeschlossen bleiben. Die Vereinigten Staaten möchten ferner ihre vorhandenen Testanlagen nicht vollständig abbauen. Die Wiederaufnahme von Atomtests soll somit jederzeit möglich bleiben.1

Sinn dieser Forderungen ist es, die Forschung im Bereich Atomwaffen – wenn auch auf geringerem Niveau und mit modifizierter Zielstellung – weiterzubetreiben. Damit droht ein wesentliches Ziel des CTBT ausgehöhlt zu werden: die Begrenzung oder gar Beendigung von Modernisierungsmaßnahmen im nuklearen Bereich über die Beschränkung von Forschung und Entwicklung zu erreichen. Insbesondere die Nicht-Nuklearwaffenstaaten hatten die Unterzeichnung eines totalen Teststopp-Vertrages immer als einen Schritt in Richtung auf die Erfüllung der Abrüstungsverpflichtungen des Nichtverbreitungsvertrages gesehen. Ein Scheitern der Verhandlungen gibt diesen Staaten daher neue Gründe, eine Verlängerung des Nichtverbreitungsvertrages abzulehnen.

Die Clinton-Administration beugt sich mit ihrer Entscheidung, einem vollständigen Teststopp zunächst nicht zuzustimmen, dem Druck einer innenpolitischen Lobby, die sich aus der Atomwaffenforschergemeinde und Teilen des Militärs zusammensetzt. Der Abschluß eines CTBT vor der Verlängerungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages im April scheint inzwischen unwahrscheinlich.2

Im folgenden werden die Hintergründe der amerikanischen Entscheidung, einen unbegrenzten, sofortigen und totalen Ausstieg aus dem Atomtestprogramm vorerst nicht zu vollziehen, dargestellt. Zuerst soll die Position der Clinton-Administration zu Beginn ihrer Amtszeit dargestellt werden. Unter dem Oberbegriff »stockpile stewardship« ist in den letzten Jahren ein Programm in den USA entstanden, das eigentlich gewährleisten sollte, daß die vorhandenen Atomwaffen sicher gelagert werden und einsatzbereit sind. Inzwischen mutieren die unter diesem Programm subsumierten Projekte immer mehr zu dem Versuch, Atomwaffenforschung auch ohne herkömmliche Tests weiterzubetreiben. Nachdem die wichtigsten Vorhaben aus dem »stockpile stewardship«-Programm zusammengefaßt wurden, wird schließlich der Frage nachgegangen, warum Atomwaffenforscher immer noch eine Wiederaufnahme der Atomwaffentests fordern, obwohl sie inzwischen in der Lage sind, Forschung und Entwicklung ohne Tests zu betreiben.

Innenpolitische Nachteile für außenpolitische Vorteile

In seinem ersten Amtsjahr unterstützte Präsident Clinton noch eine vollständige, sofortige und unbegrenzte Einstellung aller Atomwaffentests. Er provozierte damit insbesondere den Widerstand der amerikanischen Atomwaffenforscher, für die Atomtests seit jeher einen zentralen Bestandteil ihrer Arbeit bedeuten. Auch Teile des amerikanischen Militärs lehnen eine Einstellung der nuklearen Tests ab, da sie ungetestete Kernwaffen in ihren Arsenalen als Unsicherheitsfaktor betrachten.3 Trotzdem glaubte Clinton, daß eine Fortsetzung des Moratoriums mehr außenpolitische Vorteile als innenpolitische Nachteile bringen würde. In der Begründung seiner Entscheidung vom 3. Juli 1993, die »no-first-test«-Politik bis auf weiteres fortzusetzen, machte Clinton dies deutlich: „After a thorough review, the Administration determined that the nuclear weapons in the United States are safe and reliable. Additional nuclear tests could help us prepare for a CTB and provide some additional improvements in safety and reliability. However, the President determined that these benefits would be outweighed by the price we would pay in conducting those tests now – through undercutting of our nonproliferation goals.“ 4

In dem gleichen Zusammenhang wies der Präsident das für die Atomwaffenforschung und -produktion zuständige Energieminsterium (Department of Energy, DOE) an, Wege zu erkunden, um die „Sicherheit und Zuverlässigkeit und Zuverlässigkeit“ 5 amerikanischer Nuklearwaffen auch während eines totalen Teststopps zu gewährleisten. Hinter dieser so harmlos klingenden Formulierung verbarg sich eine Konzession an die amerikanische Atomwaffenlobby. Diese hat dazu beigetragen, die amerikanische Haltung in Bezug auf eine Einstellung aller Tests zu ändern, und droht, den bestehenden Modernisierungsstopp im Bereich von Atomwaffen auszuhöhlen. Denn welche Maßnahmen nötig sind, um die „Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit“ amerikanischer Atomwaffen sicherzustellen, ist höchst umstritten.

»Stockpile stewardship« als neues Zauberwort

In der Diskussion um die Zukunft der amerikanischen Atomwaffenforschung rückt ein Begriff immer mehr in den Mittelpunkt: »stockpile stewardship«.6 Ursprünglich bezeichnete dieses Programm den Versuch, das vorhandene Atomwaffenarsenal sicher zu verwahren. Inzwischen ist es aber mehr als die Beibehaltung vorhandener Fähigkeiten. Forschungsprogramme, die der Beibehaltung vorhandenen Wissens und vorhandener Fähigkeiten dienen sollten, werden dazu benutzt, Atomwaffenforschung auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion weiterzubetreiben.

Schon im Juli 1993 hatte die Clinton-Administration im Zusammenhang mit der Verlängerung des Test-Moratoriums eine Direktive (Presidential Decision Directive, PDD) erlassen, die die Umrisse des künftigen »stockpile stewardship«-Programmes beinhaltete. Der Inhalt der PDD ist geheim, allerdings wurde im Verteidigungshaushalt 1994 ein »Stockpile Stewardship Program« verabschiedet, dessen Leitlinien für die nächsten Jahre richtungsweisend sein dürften. Dieses Programm soll sicherstellen, daß die „zentralen intellektuellen und technischen Kompetenzen im Bereich Nuklearwaffen, einschließlich des Designs, der Systemintegration, der Herstellung, Sicherheit, Handhabung, Zuverlässigkeit und Zertifikation“ 7 erhalten bleiben. Drei Programmelemente werden in dem Gesetzestext besonders hervorgehoben:

  • die Fähigkeit zur Computersimulation von Atomexplosionen soll verbessert werden;
  • Maßnahmen zur Durchführung von oberirdischen Experimenten wie „Hydrotests, Hochleistungslaser, Trägheitseinschlußfusion (Inertial Confinement Fusion, ICF), Plasmaphysik und Materialwissenschaften“ sollen verstärkt werden;
  • neue Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, Atomwaffenwirkungen zu untersuchen, sollen gefördert werden. Explizit genannt werden eine fortgeschrittene hydrodynamische Testeinrichtung und die »National Ignition Facility« (NIF).8

Hinter diesen Programmen verbergen sich Bemühungen, auch ohne herkömmliche Atomtests Atomwaffenforschung weiter zu betreiben. Allein 1993 haben die drei großen Atomwaffenforschungslabors des amerikanischen Energieministeriums9 153 Millionen US $ ausgegeben, um Alternativen zu nuklearen Tests zu entwickeln.10 Wenn alle diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnten die USA möglicherweise neue Atomwaffen entwickeln, ohne daß diese getestet werden müßten.11

Amerikanische Atomwaffenforscher weisen dies zumeist von sich. Sie behaupten, nach wie vor auf »echte« Atomtests angewiesen zu sein, falls sie neue Waffen konzipieren sollen. Diese Behauptung dürfte allerdings hauptsächlich taktisch motiviert sein. Zuerst sollen aber die drei wichtigsten, unter dem Begriff »stockpile stewardship« aufgeführten Vorhaben genauer dargestellt werden.

Computersimulationen

Computer haben schon immer eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Nuklearwaffen gespielt. Bestimmte physikalische Vorgänge, die bei einer Atomexplosion stattfinden, können durch Computerprogramme (sogenannte Codes) simuliert werden. Inwiefern Computermodellationen hingegen Tests künftig ersetzen können, ist umstritten. Vertreter der Kernwaffenlaboratorien vertreten die Position, daß Computercodes lediglich solche Vorgänge abbilden können, die in der Realität (also in Tests) beobachtbar waren. Voraussagen – und damit die Entwicklung von neuen Atomwaffen seien allein auf Grund von Computersimulationen nicht möglich.

Zugleich wird aber offen eingestanden, daß bei der Simulation von Atomexplosionen durch Computermodelle in den letzten Jahren zum Teil erhebliche Fortschritte gemacht worden sind. Schließlich wollen die Forscher auch weiterhin Gelder für den Ausbau ihrer Computersysteme bekommen. In dem Bemühen, die eigenen Leistungen im Bereich der Computersimulation anzupreisen, schießen Atomwaffenforscher gelegentlich über das Ziel hinaus und gestehen ein, daß Computer inzwischen auch in der Lage sind, physikalische Abläufe vorherzusagen. So heißt es in einem Bericht des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) aus dem Jahr 1992: „Die Ziele [des »Test Ban Readiness«-Programms, d. Verf.] sind, die Vorhersagefähigkeit im Bereich der Leistungsfähigkeit von Nuklearwaffen zu verbessern, neue fortgeschrittenere nichtnukleare Technologien für Tests zu entwickeln und Sprengköpfe zu entwickeln und zu testen, die weniger von [herkömmlichen] Nukleartests abhängig sind. Ähnliche Aktivitäten umfassen unterirdische Experimente, um die Effektivität des vorhandenen Arsenals zu demonstrieren und um die Vorhersagefähigkeit durch Justierungstests (Benchmark-Tests) zu verbessern, die eine elementare Überprüfungsmöglichkeit für unsere Computercodes darstellen. (…) Wir hatten einige bemerkenswerte Erfolge in dem Bemühen, unsere Vorhersagefähigkeit zu verbessern. Während der letzten zehn Jahre hat eine Kombination aus Atomtests und stetig verbesserten Supercomputerkapazitäten zu erheblichen Verbesserungen in unserer Fähigkeit, einige Aspekte von thermonuklearen Explosionen abzubilden, geführt. (…) Trotzdem bleiben Atomtests die beste und letzte Möglichkeit, um das Vertrauen in unser atomares Arsenal zu bewahren.“12

Computermodelle können aber nicht nur anhand von Atomwaffentests überprüft werden. Schon seit längerer Zeit bereitet sich die amerikanische Atomwaffenforschergemeinde im Rahmen des »Test Ban Readiness«-Programms darauf vor, auch ohne Tests Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu betreiben. Zwei Programme sind hierfür besonders wichtig: sogenannte hydrodynamische und hydronukleare Experimente sowie Forschungen im Bereich der Trägheitseinschlußfusion (Inertial Confinement Fusion, ICF).

Hydrodynamische und hydronukleare Experimente

Computermodelle, die die Vorgänge während einer Atomexplosion simulieren, können nicht nur durch herkömmliche Atomtests überprüft werden. Hydrodynamische und hydronukleare Experimente, bei denen es nicht zu einer vollständigen Atomexplosion kommt, können hier eine wichtige Lücke schließen. Bei hydrodynamischen Tests findet keine Kettenreaktion statt: In einer Gefechtsfeldkopfattrappe werden die spaltbaren Materialien durch sogenanntes passives Material (Natururan oder abgereichertes Uran) ersetzt. Auch wenn man durch diese Tests die genaue Sprengkraft eines Atomwaffendesigns nicht prognostizieren kann, so ist durchaus möglich vorherzusagen, ob ein Design überhaupt funktionsfähig ist.13

Bei hydronuklearen Versuchen wird ähnlich verfahren, allerdings findet hier eine Kettenreaktion statt, da ein Teil des spaltbaren Materials in der Testvorrichtung bleibt. Die Kettenreaktion verläuft allerdings wesentlich langsamer als in einem »echten« Test und führt daher nicht zu einer Atomexplosion.14 Solche »unterkritischen Tests« wie auch hydrodynamische Experimente können aber wichtige Aufschlüsse über die Funktionsweise von Atomwaffen liefern.15 So führten die USA schon während des Atomtestmoratoriums von 1958-61 hydronukleare Tests durch, um ihre Atomaffen qualitativ zu »verbessern«.16

Nach Ansicht der betroffenen Atomwaffenforscher können hydrodynamische Tests nur eine komplementäre Funktion zu echten Atomtests haben: „Oberirdische Tests ohne eine nukleare Explosion werden viele der benötigten Justierungsexperimente ersetzen, aber ohne unterirdische Tests die durch Tests von Prototypen erreichten Vorteile für die Gewinnung von Urteilsfähigkeit und technischen Kompetenzen nicht erhalten werden.“ 17 Zugleich wird allerdings die Bedeutung von hydrodynamischen Tests für die Forschung im Bereich Atomwaffen während eines Teststopps betont: „Falls die Tests tatsächlich eingestellt werden, werden die Laboratorien sich auf oberirdische Tests als primäre experimentelle Quelle verlassen, um technische Probleme zu beantworten, Expertise zu erhalten und theoretische Modelle und Kalkulationen zu überprüfen, die benutzt werden, um das Verhalten von Waffen vorherzusagen.“ 18

Hydronukleare Tests sind besonders nützlich bei der Erstentwicklung von Nuklearwaffen. »Einfache« Atomwaffen der ersten Generation19 können durch diese Experimente in zweifacher Hinsicht sicherer gemacht werden: Erstens kann mit ihnen der optimale Zeitpunkt für die Einleitung der Kernreaktion bestimmt und zweitens die Geschwindigkeit der Kernreaktion in dem Stadium direkt nach dem Beginn der Explosion errechnet werden. Demgegenüber sind die Erkenntnisgewinne im Bereich der modernen Wasserstoffbomben relativ gering – und solche Waffen befinden sich überwiegend im Arsenal der USA.20 Trotzdem wollen die Vereinigten Staaten hydronukleare Experimente von einem CTBT ausgeschlossen wissen. Dabei wird argumentiert, daß diese Tests erstens keine Atomtests im herkömmlichen Sinne seien und zweitens ein mögliches Verbot ohnehin nicht überwacht werden könnte. Eine Einbeziehung von hydrodynamischen Tests in den Vertrag erscheint tatsächlich fragwürdig, da eine Überprüfung eines solchen Verbots nur unter erheblichem Aufwand möglich wäre. Die Durchführung von hydronuklearen Experimenten hingegen könnte relativ einfach festgestellt – und damit verboten werden –, da hier nukleare Spaltstoffe freigesetzt werden.21

Die Frage der Schwelle – also ob Tests mit »geringer« Sprengkraft wie hydronukleare Experimente unter einem Teststopp-Abkommen verboten werden sollen – ist zu einem zentralen Streitpunkt in den Verhandlungen geworden. Noch im März 1994 hatte die Clinton-Administration in ihren Grundsätze für die CTBT-Verhandlungen verkündet: „The CTBT should constitute a comprehensive ban. It should not be a threshold treaty. It should rule out all nuclear explosions anytime, anywhere, (…).22 Am 4. August hatte der Direktor der ACDA, John D. Holum diese Position noch einmal bekräftigt: „The United States seeks a CTBT that will put an end to all nuclear explosions-period. No thresholds. No exceptions.“ 23

Der beschriebene amerikanische Umschwung in dieser Frage dürfte die Verhandlungen weiter komplizieren. Eine Ausnahmeklausel für hydrodynamische und -nukleare Tests dürfte darüber hinaus die Proliferationsgefahr erhöhen, da diese Technologien insbesondere für Staaten mit sehr jungen Atomwaffenprogrammen interessant ist. Demgegenüber geht es bei Forschungen im Bereich der Trägheitseinschlußfusion primär um die Simulation von Kernfusionprozessen, wie sie in modernen und technisch anspruchsvolleren Wasserstoffbomben stattfinden.

ICF: Zivile Energieforschung für militärische Zwecke?

Bei der Trägheitseinschlußfusion (Inertial Confinement Fusion, ICF) werden entweder Laser oder Teilchenstrahler zur Erzeugung eines extrem dichten Plasmas eingesetzt. Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich „Kernfusions- und/oder Kernspaltungsreaktionen im Labor stattfinden (zu) lassen. (…) Es ist allerdings unmöglich, fertige neue Kernwaffendesigns zu entwickeln.“ 24 Nichtsdestotrotz füllt die ICF eine wichtige Lücke in den Bemühungen, Atomwaffenforschung auch während eines Teststopps weiterzubetreiben.

Das Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), das schon jetzt einen der größten Laser der Welt beherbergt (NOVA), hat deshalb das Projekt einer nationalen ICF-Forschungsanlage vorgeschlagen. Die »National Ignition Facility« (NIF) soll die mit Abstand größte Anlage zur Fusionsforschung werden. Der Bau soll ca. US-$ 1 Mrd. kosten, die jährlichen Betriebskosten sollen ungefähr US-$ 250 Millionen betragen.25 Drei Gründe werden offiziell zur Begründung des Projektes angeführt:

  • die NIF soll die zivile Fusionsforschung voranbringen, um Kernfusion als künftige Energiequelle nutzbar zu machen;
  • über den Bau der Anlage sollen qualifizierte Wissenschaftler in der Kernforschung gehalten und neue junge Experten für das Gebiet gewonnen werden;
  • die NIF sei wichtig, um Forschung im Bereich der „Sicherheit, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft“ von Nuklearwaffen zu betreiben.

Auch wenn es sich bei ICF grundsätzlich um eine Technologie handelt, die sowohl zivil als auch militärisch nutzbar ist, dürfte es mit dem zivilen Nutzen der NIF nicht allzuweit her sein.26 Entgegen der offiziellen Behauptungen dürfte die Forschung in der NIF allerdings nur zu einem sehr geringen Teil zivilen Zwecken dienen. So sollen die Forschungen dort nur zu einem geringen Teil international und offen vonstatten gehen, wie es in zivilen Forschungsprojekten üblich ist. Außerdem ist die Schwerionenfusion für zivile Anwendungen wesentlich erfolgversprechender als das in der NIF verfolgte Ziel der Energiegewinnung über Hochenergielaser.27 Einen Hinweis auf das Verhältnis von zivilem und militärischem Nutzen der Laserforschung in Livermore gab der Direktor der Laserforschungsgruppe im LLNL schon vor drei Jahren im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des NOVA-Lasers: „Die Finanzierung des Ausbaus – und für die Laserfusion – ist zu 99% verteidigungrelevant.“ Hauptziel sei dabei, die Kenntnisse über die Waffenphysik zu verbessern.28

Von besonderer Bedeutung ist die NIF für das Lawrence Livermore National Laboratory. Das Laboratorium wird von den drei Kernwaffenforschungszentren des Energieministeriums am stärksten durch Budgetkürzungen bedroht. Dies hängt unter anderem damit zusammen, daß im LLNL in den achtziger Jahren viel zum SDI-Projekt geforscht wurde und ein neuer Arbeitsschwerpunkt immer noch fehlt. Durch den Bau der NIF würden circa 1.500 neue Arbeitsplätze entstehen. Diese werden zwar zwischen den drei Laboratorien Sandia, Los Alamos, Livermore sowie der Universität Rochester, aufgeteilt, aber Livermore dürfte trotzdem den größten Teil der Forschung in der Anlage organisieren.29 Der Bau der NIF ist für Livermore inzwischen zu einer Überlebensfrage geworden. Die Lobby für dieses Projekt ist daher sehr stark. Einen ersten Erfolg konnten die Befürworter inzwischen verbuchen: im Oktober 1994 gab die Energieminsterin Hazel O'Leary bekannt, daß sie die NIF in den Antrag des DOE für das Haushaltsjahr 1995 aufnehmen will. Damit tritt das Projekt in die konkrete Planungsphase. Verläuft alles nach Plan, soll 1998 mit dem Bau der NIF begonnen werden, sie wäre dann im Jahr 2002 betriebsbereit.30

Warum Tests, wenn sie eigentlich überflüssig sind?

Ein Kritiker des neuen amerikanischen Atomwaffenforschungsprogramms bemerkte zu den Bemühungen, die Atomwaffenforschung auch während eines Teststopps fortzusetzen: „Einige dieser Vorschläge [im Rahmen eines Stockpile Stewardship-Programmes; d. Verf.] kommen gefährlich nahe an ein bewußt konstruiertes Programm, um den intendierten Effekt eines vollständigen Teststopps – eine Begrenzung der Fähigkeit neue Waffen zu entwickeln und zu zertifizieren – außer Kraft zu setzen und so zu umgehen.“ 31

Amerikanische Atomwaffenforscher weisen immer wieder darauf hin, daß keines der oben beschriebenen Programme »echte« Tests ersetzen könne. Diese Behauptung stimmt sicherlich, wenn jedes Projekt für sich betrachtet wird. Die Bemühungen einen Teststopp zu umgehen, sind aber komplementär: zusammengenommen versetzen sie Forscher durchaus in die Lage, auch ohne Tests neue Designs zu entwickeln.

Dies bestätigte auch der Staatssekretär im Verteidigungsministerium für Counterproliferation, Ashton B. Carter. Auf die Frage, ob neue Waffendesigns unbedingt getestet werden müßten, antwortete er: „Ich glaube nicht, daß das auf jeden Fall zutrifft. Sicherlich für einige Arten von Atomwaffen, aber nicht für alle.32 Ein Beispiel für die Neuentwicklung von Atomwaffen ohne Atomtests ist das Projekt eines sogenannten »robusten« Atomsprengkopfes. Diese Waffe soll die neuesten Sicherheitsstandards inkorporieren sowie modular auf verschiedenen Trägersystemen einsetzbar sein. Der eigentliche Zweck des Entwicklungsprogramms liegt jedoch darin, die Atomwissenschaftler zu beschäftigen und interessiert zu halten, auch wenn sie ihre Neu- oder Weiterentwicklungen nicht mehr zur Explosion bringen können.33

Bleibt zu fragen, warum die amerikanischen Atomwaffenforscher immer noch behaupten, daß sie auch weiterhin Tests brauchen. Warum insistieren Atomwaffenforscher darauf, Waffen zu testen, selbst wenn dies gar nicht mehr nötig ist? Drei Motive können ausgemacht werden, weshalb Atomwaffenforscher auch weiterhin Atomtests durchführen wollen, obwohl sie die Weiterentwicklung von Atomwaffen auch ohne »echte« Nukleartests betreiben könnten.

Erstens dienten Atomwaffentests in den vergangenen fünfzig Jahren nicht nur der Überprüfung der theoretischen Berechnung von Atomwaffenexplosionen. Der Anthropologe Hugh Gusterson hat beschrieben, daß Atomtests noch eine ganz andere Bedeutung für Nuklearwaffenforscher haben: Atomtests sind ein Ritual, das den Forschern hilft, die eigenen Ängste, die aus der Arbeit an Massenvernichtungswaffen entstehen, zu bändigen. Atomwaffentests sind darüber hinaus ein Initiierungsritual für neue Forscher. Durch die Leitung eines selbst konzipierten Atomtests wird der neue Kollege in die Gemeinde der alten Forscher aufgenommen. In gewisser Weise legt er damit seine Meisterprüfung ab.34

Damit leitet sich der Wert von Atomtests für die Atomwaffenforschergemeinde nicht nur aus ihrem tatsächlichen Nutzen für die Waffenforschung ab. Atomtests sind zentraler Bestandteil des Berufsethos von Atomwaffenforschern.35 Der Test eines neuen Entwurfes bildet den Höhepunkt eines Forschungsvorhabens: theoretische Berechnungen werden nun zum ersten Mal an der Realität überprüft. Da Nuklearwaffen erst zweimal militärisch eingesetzt wurden, sind diese Tests die einzige Möglichkeit, die Ergebnisse der Arbeit der Wissenschaftler zu verifizieren. Siegfried Hecker, der Direktor des Los Alamos National Laboratory sieht daher in Atomtests keinen wesentlichen Unterschied zu Experimenten in zivilen Wissenschaften: „Was in Bezug auf unsere Position in Hinsicht auf den Bedarf nach Tests für Nuklearwaffen mißverstanden wird, ist, daß sie sich nicht von der Position bei anderen Hochtechnologieunternehmungen unterscheidet – das heißt, daß Komponenten- und Produkttests als unersetzlich angesehen werden. In der Autoindustrie werden Karosserien durch Millionen von simulierten Straßentests geschickt, in der Luftfahrtindustrie helfen Windtunnel neue Designs zu formen, in der Raumfahrtindustrie wird jedes Teil gründlich getestet, bevor es für einen Einsatz akzeptiert wird. Die Regierung, die Steuerzahler und die Verbraucher würden es gleichermaßen als verbrecherisch ansehen oder zumindest als eine Verletzung von professionellen Standards, wenn ungetestete Konsumenten- oder Industrieprodukte auf dem Markt angeboten werden. Und obwohl Nuklearwaffen sich in wichtigen Punkten von anderen komplexen technischen Systemen unterscheiden, ist der Bedarf nach Tests grundsätzlich der gleiche und ein Fehler hätte größere Auswirkungen.“ 36

Zweitens können durch die Betonung der Wichtigkeit von »echten« Atomtests mehr Gelder für Ersatzprogramme akquiriert werden. Eigentlich seien Waffentests unersetzlich, so die Argumentation. Wenn daher erwartet wird, daß die Atomwaffenforscher auch in Zukunft die „Sicherheit, Zuverlässigkeit und Einsatzfähigkeit“ von Kernwaffen garantieren, dann bedarf dies außergewöhnlicher Anstrengungen – und natürlich erheblicher Investitionen. Zugleich kann so die Beibehaltung der bestehenden Testanlagen gerechtfertigt werden. Sollte sich die internationale Lage verschlechtern (etwa durch einen autoritären Umschwung in Rußland), dann wären die USA in der Lage, Produktion und Modernisierung von Atomwaffen schnell wieder hochzufahren. Dies – unter dem Slogan »hedging against an uncertain future« – bekanntgewordene Konzept bildet inzwischen einen zentralen Bestandteil der amerikanischen Atomwaffenpolitik.37

Drittens weigert sich das amerikanische Militär, Atomwaffen in das Arsenal aufzunehmen, die nicht getestet sind. Die Militärs wollen keine Waffen unter ihrem Befehl haben, deren Einsatzfähigkeit sie nicht garantieren können. Selbst wenn es also gelingen sollte, neue Kernwaffen nur auf der Grundlage von Computermodellen und konventionellen Experimenten zu entwickeln, so wären diese militärisch bislang nicht nutzbar. Dies wurde unter anderem im Zusammenhang mit den Plänen für einen »robusten« Sprengkopf deutlich. Vier hochrangige Militärs beschwerten sich direkt beim stellvertretenden Verteidigungsminister und Vorsitzenden des Nuclear Weapons Council, John Deutch, über dieses Vorhaben: „Insbesondere unterstützen wir keinen Plan, einen neuen Sprengkopf zu entwickeln und zu produzieren, ohne daß dieser getestet wird.38 Welche Auswirkungen die oben geschilderten Programme auf die Bemühungen haben werden, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern, ist unklar.39 Die USA sind nicht der einzige Staat der einen totalen Teststopp ablehnt. Auch Frankreich versucht gegenwärtig, ein Programm zu entwickeln, um während eines Teststopps die Modernisierung von Atomwaffen voranzutreiben. Großbritannien hat seine Nuklearwaffen bisher auf dem amerikanischen Testgelände in Nevada getestet und ist damit von der amerikanischen Politik abhängig. Rußland hat bisher einen totalen Teststopp befürwortet, allerdings dürfte sich diese Position durch den amerikanischen Umschwung ebenfalls ändern.40

Die Nichtkernwaffenstaaten haben die Unterzeichnung eines totalen Teststopp-Vertrages bislang als einen wichtigen Schritt in Richtung auf die Erfüllung des Abrüstungsgebotes im Nichtverbreitungs-Vertrag gesehen. Die Abkehr der USA von ihrer Befürwortung eines CTBT dürfte sie in ihrer Skepsis gegenüber der Politik der Atommächte bestärken. Innenpolitische Zugeständnisse eines in sicherheitspolitischen Fragen schwachen Präsidenten könnten somit zur Gefahr für einen der wichtigsten Verträge in der internationalen Politik werden.

Anmerkungen

1) Vgl. Andreas Zumach: Ausstieg aus dem Ausstieg, taz, 1.9.1994. Zurück

2) Vgl. Andreas Zumach: Atomwaffensperrvertrag in Nöten, taz, 28.1.1995. Zurück

3) In der Vergangenheit wurden nicht nur neuentwickelte Atomwaffen getestet. Aus dem Bestand bereits stationierter Nuklearwaffen wurden nach dem Zufallsprinzip einzelne Sprengköpfe getestet, um zu überprüfen, ob sie erwartungsgemäß funktionieren. Mit einer Einstellung dieser »Überprüfungstests« haben sich die amerikanischen Militärs inzwischen abgefunden, sie weigern sich allerdings, Neuentwicklungen unter ihren Befehl zu nehmen, deren Funktionieren bisher nicht demonstriert werden konnte. Zurück

4) The White House, Fact Sheet. July 3, 1993: Background Information: U.S. Policy on Nuclear Testing and a Comprehensive Test Ban. (Alle Übersetzungen aus dem Englischen durch den Verfasser). Zurück

5) Ebd. Zurück

6) Vgl. hierzu insbesondere Jonathan E. Medalia: Nuclear Weapons Stockpile Stewardship: The Role of Livermore and Los Alamos, CRS Report for Congress, 94-418 F, Washington, D.C., May 12, 1994. Zurück

7) FY 1994 Defense Authorization Act (Sec. 3138), hier zitiert nach Christopher E. Paine: CTB Negotiation Issues with Implications for Nuclear Nonproliferation, Paper prepared for the Panel on the Comprehensive Test Ban Treaty Negotiations, NGO Committee on Disarmament Conference »Assuring the Success of the Non-Proliferation Treaty Extension Conference«, New York, April 20-21, 1994, pp. 13-14. Zurück

8) Ebd. Zurück

9) Dies sind das Livermore National Laboratory in Californien sowie Los Alamos und Sandia National Laboratories in New Mexico. Zurück

10) Genauere Angaben, wieviel Gelder für diesen Bereich ausgegeben werden, sind schwierig, da viele Programme mehrere Funktionen erfüllen dürften. Vgl. Christopher Anderson: Weapons Labs in a New World, in: Science, Vol. 262, 8 October 1993, pp. 168-171, p. 169. Zurück

11) Vgl. auch Matthias Dembinski/ Alexander Kelle/ Harald Müller/ Annette Schaper: Gläserne Labors? Möglichkeiten der Rüstungskontrolle in Forschung und Entwicklung, HSFK-Report 1/1995. Frankfurt: Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, Januar 1995. Zurück

12) Future Directions for the Nuclear Weapons Program at LLNL, in: Energy & Technology Review, January/ February 1992, pp. 13-21, p. 16. (Hervorhebungen und Übersetzung d. Verf.) Zurück

13) Vgl. Annette Schaper: The problem of defintion: Just what is a nuclear weapons test?, in: Eric Arnett (Hg.), Implementing the Comprehensive Test Ban – New Aspects of Definition, Organization, and Verification, SIPRI Research Report, No. 8, Oxford 1994, pp. 30-31. Zurück

14) Annette Schaper, The Problem …, 1994, a.a.O. Zurück

15) Vgl. Matthias Dembinski, et al., a.a.O., S. 11f. Zurück

16) Zur Kompatibilität von hydronuklearen Test mit dem Nichtverbreitungsvertrag und einem möglichen CTBT vergleiche George Bunn/Roland Timerbaev: Avoiding the 'Definition' Pitfall To a Comprehensive Test Ban, in: Arms Control Today, May 1993, pp. 15-18. Zurück

17) John D. Immele/Philip D. Goldstone: Redefining the U.S. Nuclear Weapons Program and the DOE Nuclear Weapons Complex, in: Los Alamos Science, Number 21, 1993, p. 43- 49, p. 46. Zurück

18) Ebd., p. 47. (Hervorhebungen d. Verf.) Zurück

19) Zur Funktionsweise von Atomwaffen der ersten und zweiten Generation vgl. Annette Schaper: Kernwaffen der ersten und zweiten Generation: Forschung und Entwicklung, in: Erwin Müller/ Götz Neuneck (Hrsg.): Rüstungsmodernisierung und Rüstungskontrolle: Neue Technologien, Rüstungsdynamik und Stabilität. Baden-Baden: Nomos 1991/92, S. 71-90. Zurück

20) Christopher E. Paine: CTB Negotiation Issues with Implications for Nuclear Nonproliferation, Paper prepared for the Panel on the Comprehensive Test Ban Treaty Negotiations, NGO Committee on Disarmament Conference Assuring the Success of the Non-Proliferation Treaty Extension Conference, New York, April 20-21, 1994, p. 7. Zurück

21) Vgl. Annette Schaper: The problem of defintion: Just what is a nuclear weapons test?, in: Eric Arnett (Hg.), Implementing the Comprehensive Test Ban – New Aspects of Definition, Organization, and Verification, SIPRI Research Report, No. 8, Oxford 1994, pp. 30-36. Zurück

22) U.S. Arms Control and Disarmament Agency, Office of Public Information: Issues Brief: Comprehensive Test Ban Treaty, Washington, D.C., March 15, 1994, p. 3. Zurück

23) Zitiert nach ACRONYM: A Comprehensive Test Ban: Disappointing Progress, ACRONYM Booklet No. 3, Genf, September 1994, p. 13. Zurück

24) Matthias Dembinski et al., a.a.O.. Zurück

25) William J. Broad: Vast Laser Would Advance Fusion and Retain Bomb Experts, NYT, 12. June 1994. Zurück

26) Vgl. Annette Schaper: Arms Control at the Stage of Research and Development? – The Case of Inertial Confinement Fusion, in: Science & Global Security, Vol. 2, 1991, pp. 279-299. Zurück

27) Vgl. Wolfgang Liebert et al.: Proliferation von Massenvernichtungswaffen aus naturwissenschaftlicher Sicht, in: Ulrike Kronfeld, Wolfgang Baus, Björn Ebbesen, Markus Jathe (Hrsg.): Naturwisssenschaft und Abrüstung. Forschungsprojekte an deutschen Hochschulen. Münster/Hamburg: Lit-Verlag 1993, S. 120-174, S. 146ff. Zurück

28) William B. Scott: Livermore Laser Advances Draw New Funding for Continued Research, Aviation Week & Space Technology, February 17, 1992, p. 42. (Übersetzung d. Verf.) Zurück

29) William J. Broad: U.S. Will Build Laser to Create Nuclear Fusion, NYT, 21. October 1994. Zurück

30) DOE: The National Ignition Facility, Fact Sheet, no place, 3. September 1994. Zurück

31) Christopher E. Paine, a.a.O., p. 16. Zurück

32) Office of the Assistant Secretary of Defense (Public Affairs): News Briefing, October 29, 1993, p. 8. Zurück

33) Vgl. Eric Rosenberg: A Debate Brews Over Whether To Build A New Warhead, Defense Week, August 15, 1994. Zurück

34) Hugh Gusterson: Coming of Age in a Weapons Lab: Culture, Tradition and Change in the House of the Bomb, in: The Sciences, Vol. 32, No. 3, May/June 1992, pp. 16-22, insbesondere pp. 21-22. Zurück

35) Zum Selbstverständnis von Wissenschaftlern in der Atomwaffenforschung siehe insbesondere auch: Debra Rosenthal: At the Heart of the Bomb: The Dangerous Allure of Weapons Work Reading, MA, etc.: Addison-Wesley Publishing 1990. Zurück

36) The Laboratory View (Interview with Siegfried Hecker), in: Los Alamos Science, No. 17, 1989: The Future of Nuclear Weapons: The Next Three Decades, pp. 28-35, p. 30. Zurück

37) Vgl. hierzu William M. Arkin: Agnosticism When Real Values Are Needed: Nuclear Policy in the Clinton Administration, in: F.A.S. Public Interest Report, Vol. 47, No. 5, September/ October 1994, pp. 3-10. Zurück

38) Der Brief war unterschrieben von Air Force Maj. Gen. William Jones, Army Brig. Gen. Dale Nelson, Navy Rear Adm. Philip Dur und Air Force Brig. Gen. Anthony Tolin (Mitglied des Generalstabs). Zitiert nach Eric Rosenberg: A Debate Brews Over Whether To Build A New Warhead, Defense Week, August 15, 1994. Zurück

39) Zur Zukunft des Nichtverbreitungsvertrages vgl. antimilitarismus information, Themenheft: Non-Proliferation, 12/1994. Zurück

40) Zur Position der verschiedenen Atomwaffenstaaten zum NPT und CTBT vgl. Friedensforum 1/95 (Schwerpunkt: Atomwaffen abschaffen!). Zurück

Dipl.-Pol. Oliver Meier promoviert an der Arbeitsstelle für Transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik, FU Berlin zur amerikanischen Atomwaffenpolitik nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und ist Redaktionsmitglied der antimilitarismus information.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 1995/1 Atomwaffen abschaffen, Seite