Aus dem Herausgeberkreis
von W&F-Herausgeberkreis
Bericht des FFP 2012/13
Vorstandsbericht des Forum Friedenspsychologie (Auszüge)
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Forum Friedenspsychologie – Bewusst-Sein für den Frieden (FFP) e.V. im Berichtszeitraum 1.6.2012 – 27.6.2013 war die Durchführung der federführend von unserem vormaligen Vorstandsmitglied Prof. Dr. Wilhelm Kempf organisierten 25. Tagung Friedenspsychologie vom 1.-3. 6. 2012 in Konstanz. Die Tagung unter dem Motto »Täter und Opfer kollektiver Gewalt« fand mit 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 18 europäischen, amerikanischen und asiatischen Nationen ein breites internationales Interesse (vgl. den Tagungsbericht von Wilhelm Kempf in »Wissenschaft & Frieden« 2013-1: Geopolitik, Seite 56. Aus Anlass seiner Verabschiedung ehrte das Forum Friedenspsychologie Wilhelm Kempf mit einer lebenslangen beitragsfreien Mitgliedschaft im FFP.
Im Berichtzeitraum war ein weiterer Arbeitsschwerpunkt die Mitarbeit bei der Zeitschrift »Wissenschaft & Frieden« (W&F). Unser Verein wurde bis Ende 2012 von unserem Mitglied Anne-Katrin Henseler in der Redaktion vertreten. Der Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Gert Sommer betreut weiterhin die Nachrichten aus dem Verein. Unsere Mitglieder Wilhelm Kempf, Konstanz, Prof. Dr. Albert Fuchs, Meckenheim, und Prof. Dr. Wolfgang Frindte, Jena, unterstützen weiterhin die Arbeit von W&F durch ihre Mitgliedschaft in dessen Beirat.
Prof. Dr. Christopher Cohrs betreute im Berichtsjahr weiterhin die Website des Forums Friedenspsychologie (friedenspsychologie.de). Über die Website wird seit Frühjahr 2013 auch »Krieg und Frieden—Handbuch für Konflikt- und Friedenspsychologie«, herausgegeben von Gert Sommer und Albert Fuchs, im Open Access zum Download angeboten.
Wilhelm Kempf ist weiterhin Herausgeber der Fachzeitschrift »Conflict and Communication online« (cco.regener-online.de).
Im Berichtsjahr führte das FFP am 19. und 20.1.2013 unter Federführung der Vorstandsmitglieder Miriam Schroer-Hippel, Dr. Jost Stellmacher und Christopher Cohrs und mit finanzieller Unterstützung der Jacobs University Bremen eine Zukunftswerkstatt zu Arbeitsperspektiven des FFP durch. Ein Bericht über den Workshop ist auf der Webseite des FFP abrufbar.
Im Berichtsjahr hat das Forum Friedenspsychologie zum siebten Mal den mit 500 Euro dotierten Gert-Sommer-Preis für friedenspsychologische akademische Abschlussarbeiten ausgelobt. Für den Preis gab es zehn Einsendungen von Qualifizierungsarbeiten aller Ausbildungsstufen (BA, MA, Diplom, Promotion, Habilitation). Der als Jury fungierende Vorstand des FFP hat den Preis in diesem Jahr an Dr. Mariska Kappmeier vom Department of Conflict Resolution, Human Security, and Global Governance an der McCormack Graduate School der University of Massachussetts Boston für ihre an der Universität Hamburg verfasste Dissertation »Where is the Trust? Conflict and Trust Assessment between Large-Group Conflict Parties for 3rd Parties Conflict Intervention« vergeben.
Das Forum Friedenspsychologie hat sich im Berichtzeitraum durch die Mitgliedschaft von Christopher Cohrs und der stellvertretenden Vorsitzenden Miriam Schroer-Hippel im Steering Committee an der weiteren Etablierung des International Network of Psychologists for Social Responsibility (INPsySR) beteiligt.
Zudem wurden die Praktikumslisten des FFP (national und international) aktualisiert und ergänzt. Die Listen sind über die Webseite des FFP interessierten Studierenden zugänglich. Zudem wird eine internationale Mailingliste zu friedenspsychologischer Forschung unterhalten, auf die Interessierte sich eintragen lassen können (inpsysr.org, zurzeit 76 Mitglieder). In verschiedenen Fällen haben Mitglieder des FFP als formale BetreuerInnen von Praktika fungiert, wenn bei Organisationen aus dem Umfeld der Friedenspsychologie vor Ort kein Psychologe/keine Psychologin tätig war.
Der Vorsitzende, Prof. Dr. Klaus Boehnke, hat seine Mitarbeit im Committee for the Psychological Study of Peace (CPSP) als Senior Advisor fortgesetzt. Er wurde zudem in den Beirat der neuen, im Nomos-Verlag erscheinenden »Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung«(ZeFKo) berufen.
Christopher Cohrs setzte im Berichtsjahr seine Tätigkeit als Associate Editor der Zeitschrift »Peace and Conflict: Journal of Peace Psychology« fort. Er fungiert zudem – zusammen mit der vormaligen Preisträgerin des Gert-Sommer-Preises, Dr. Johanna R. Vollhardt, Clark University – als Herausgeber der in Vorbereitung befindlichen Zeitschrift »Journal of Social and Political Psychology«, die auch friedenspsychologisch geprägt sein soll. Während des »13th International Symposium of Contributions of Psychology to Peace« Anfang Juni 2013 wurde Christopher Cohrs weiterhin zum ordentlichen Mitglied des CPSP berufen.
Der Verein hat in Publikationen, Vorträgen, Interviews und Leserbriefen zur Verbreitung psychologischer Erkenntnisse zur Friedenssicherung und Völkerverständigung beigetragen.
Vorstandsmitglied Jost Stellmacher moderierte weiterhin die Mailing-Liste »Friedenspsychologie« (friedenspsychologie@lists. uni-marburg.de), in die man sich über Jost Stellmacher (stellmac@staff.uni-marburg.de) eintragen lassen kann. Es sind mittlerweile 140 KollegInnen Mitglied der Mailingliste, die in erster Linie zur Weitergabe friedenspsychologisch und friedenspolitisch relevanter Informationen genutzt wird.
Der Verein hat derzeit 102 Mitglieder – im Berichtszeitraum gab es drei Austritte und neun Eintritte. Es ist besonders zu würdigen, dass unsere Gruppierung seit nunmehr 31 Jahren besteht (1982 gegründet, seit 1986 e.V.) und dass wir seit 26 Jahren kontinuierlich jährliche Fachtagungen veranstalten.
gez. Prof. Dr. Klaus Boehnke (Vorsitzender)
MV am 29. Juni 2013 in Bremen (Auszüge)
Als vertretungsberechtigte Mitglieder des Vorstandes wurden neu gewählt:
1. Vorsitzender: Prof. Dr. Christopher Cohrs
2. Vorsitzende: Miriam Schroer-Hippel
Kassierer: Karl-Günther Theobald
Weitere Vorstandsmitglieder: Monika Lauer Perez und Dr. Jost Stellmacher. Alle nahmen die Wahl an.
Der neue Vorsitzende bedankt sich bei seinem Vorgänger Prof. Klaus Boehnke für sein langjähriges erfolgreiches Engagement für das Forum Friedenspsychologie – er ist seit 1990 FFP-Mitglied, seit 2001 im Vorstand und seit 2005 1. Vorsitzender. Zu seinen Erfolgen als Vorsitzender gehören insbesondere
1. die Durchführung von FFP-Fachtagungen in Bremen,
2. die stärkere internationale Verknüpfung des FFP – er hatte bedeutende Funktionen im »Committee for the Psychological Study of Peace« und in der Sektion »Political Psychology« der International Association of Applied Psychology inne, in letzterer von 2004-2010 als Präsident und
3. schließlich die weitere Erhöhung des Renommees der deutschen Friedenspsychologie, u.a. durch Stellungnahmen sowie durch zahlreiche wichtige Publikationen, so z.B. das 2005 zusammen mit Daniel Fuss und Angela Kindervater herausgegebene Sonderheft der Zeitschrift »Peace & Conflict: Journal of Peace Psychology« über »Peace Psychology in Germany«.
Die 27. Tagung Friedenspsychologie wird im Juni 2014 in Jena stattfinden. Sie wird von W. Frindte organisiert mit dem Schwerpunkt Rechtsextremismus/NSU.
Vorstandssitzung am 30. Juni 2013 in Bremen (Auszüge)
1. Druckbeitrag W&F: Der Vorstand stimmt einstimmig zu, den Beitrag vom FFP an W&F ab 2014 von derzeit jährlich 2.000 Euro auf 2.500 Euro zu erhöhen.
2. Vertretung des FFP bei W&F: Gert Sommer wird sich nach langjährigem Engagement aus dem Vorstand von W&F zurückziehen. Klaus Boehnke wird für zwei Jahre das FFP im W&F-Vorstand vertreten.
3. FFP-Tagungen: Der Vorstand dankt Klaus Boehnke für die erfolgreiche und gelungene Ausrichtung der 26. Tagung Friedenspsychologie in Bremen.
Die Tagung für das Jahr 2015 steht noch nicht fest. Ideen sind: Berlin mit Einbindung des Wissenschaftszentrums – Miriam Hippel-Schroer wird dies eruieren.
Marburg – Jost Stellmacher klärt dies mit Ulrich Wagner.
Leipzig – Heide Glaesmer wäre verantwortlich.
Der Vorstand spricht sich für die Präferenz Marburg aus.
4. Mailinglisten – Newsletter: Sofern es Beiträge gibt, bei denen unklar ist, ob sie für den Newsletter geeignet erscheinen, wird Jost Stellmacher sich mit den weiteren Vorstandsmitgliedern absprechen. Kann im Vorstand keine Einigkeit erzielt werden, werden die betroffenen Personen gebeten, die Nachricht in ihrem Namen über die Mailingliste zu senden.
5. Verschiedenes
Das auf dem Perspektivenworkshop diskutierte Special Issue zur Friedensforschung/Friedenspsychologie wird von Klaus Boehnke weiter betrieben. Bis Anfang August soll ein Expose bei der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung eingereicht werden.
Es wird angeregt, in Zukunft stärkere Verknüpfungen mit Personen aus der Politischen Psychologie (insbes. Bernd Simon, Kiel; Roland Imhoff, Köln; Tobias Rothmund, Landau; Constanze Beierlein, Sektionsvorsitzende Politische Psychologie im BDP) und mit anderen Organisationen (z.B. AFK) herzustellen.
gez. Jost Stellmacher
FifF Kommunikation 3/2013
Schwerpunktthemen »Weltweite Datenausspähung« und »Informatik und Bildung«
Die im September erschienene »FIfF Kommunikation« 3/2013 ist zwei aktuellen Themen aus dem Bereich Informatik und Gesellschaft gewidmet.
Angestoßen durch den Whistleblower Edward Snowden wurde in den vergangenen Monaten die weltweite Telefon- und Internetüberwachung durch Geheimdienste in den öffentlichen Fokus gerückt, die nun auch in der FIfF Kommunikation einen Schwerpunkt bilden. Die zahlreichen Enthüllungen und Ereignisse werden in der aktuellen Ausgabe chronologisch zusammengestellt und analysiert. Oliver Degner betrachtet den Ausspähskandal aus ethischer Sicht. Dagmar Boedicker fragt nach den politischen Konsequenzen, die die EU aus den Geschehnissen ziehen sollte. Björn Schembera setzt sich kritisch mit den Technologien von Big Data auseinander. Kai Nothdurft und Sylvia Johnigk thematisieren die Rolle der US-Firmen bei der Datenausspähung und ziehen in einem weiteren Beitrag Parallelen zu der einige Jahre zurückliegenden Inslaw-Affäre. Klaus Fuchs-Kittowski plädiert für Solidarität mit den Whistleblowern. Ergänzend sind Statements bürgerrechtlicher Organisationen abgedruckt.
Den zweiten Schwerpunkt des Heftes stellt das facettenreiche Thema »Informatik und Bildung« dar, das sowohl die Rolle der Informatik, insbesondere der digitalen Medien, für die Bildung als auch die Ausbildung in der Informatik selbst umfasst. Insgesamt sieben Beiträge setzen hier unterschiedliche Schlaglichter. Die Beiträge von Iris Bockermann, Nadine Dittert und Heidi Schelhowe, Berthold Hoffmann, Lutz Frommberger und Klaus Fuchs-Kittowski beleuchten konkrete Lehrveranstaltungskonzepte in unterschiedlichen Kontexten. Reinhard Keil, Harald Selke und Felix Winkelnkemper diskutieren, ob die Informatik ausreichend wissenschaftliche Kompetenz besitzt, um den sich aus dieser Verbindung ergebenden Ansprüchen gerecht zu werden. Bernd Robben kommentiert Bernard Stieglers Bücher zur essentiellen Rolle von Medien für die Bildung.
Weitere Themen sind die Biometrie im Masseneinsatz und »faire« Computer sowie ein Memorandum der Humanistischen Union für die Abschaffung des Verfassungsschutzes.
Die vierteljährlich erscheinende FIfF Kommunikation wird herausgegeben vom Forum Informatikerinnen und Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (fiff@fiff.de, www.fiff.de). Auf unsere Webseite fiff.de/fk finden Sie weitere Informationen zur aktuellen Ausgabe und zu vorangegangenen Heften sowie einzelne Beiträge digital.