W&F 2007/2

Die militärisch-ökonomische Barbarisierung

von Detlef Hartmann

Seit der Epochenwende befindet sich die Bundeswehr in »Transformation«, sozusagen im Zeitraffertempo, von einer Verteidigungsarmee, wie sie das Grundgesetz vorsieht, zu einer Interventionsarmee. Diese Umwandlung wurde schon vielfach beschrieben und analysiert. Kaum diskutiert wird bisher, dass sich nach kaum anderthalb Jahrzehnten seit dem Fall der Berliner Mauer als Zielgestalt des Transformationsprozesses erneut die Zurichtung der deutschen Streitkräfte für einen »totalen Krieg« abzeichnet und »von weit oben« propagiert wird – freilich in postmoderner Gestalt: Als umfassende Ökonomisierung des Militärischen und als Militarisierung des Ökonomischen.

Es klingt wie die Phantasie eines ewig gestrigen Militaristen: „Zunächst – wenn der Krieg von Anfang an zur Geschichte der Menschheit gehört, dann ist anzunehmen, dass der Krieg überwiegend positive Funktionen erfüllt. Wäre es nicht so, dann hätte die Evolution sicher längst dafür gesorgt, dass der Krieg als Phänomen verschwunden wäre. Vermutlich sind hier zwei miteinander verbundene und tiefer liegende Kräfte wirksam. Das eine ist der kompetitive Charakter, der die gesamte Schöpfung durchzieht… Worum wird dabei konkurriert? Im Wesentlichen um Macht, um Ressourcen und um die Vorherrschaft eigener kultureller Identitäten… Der Krieg hat seinen Ursprung jedoch nicht nur in den Kosten-Nutzen-Kalkülen der Kontrahenten. Die eigentlichen treibenden Kräfte liegen tiefer. Es ist die Lust an der Macht und an erfolgreichen Aggressionen. Das Unzivilisierte und Ursprüngliche ist es, was fasziniert – der Wegfall aller künstlichen Regeln. Auf den Spielcharakter des Krieges hat bereits Clausewitz hingewiesen. Krieg ist das Spiel mit dem höchsten Einsatz, bei dem dann – wenn es um Tod und Leben geht – auch so gut wie alles erlaubt ist. Offensichtlich ist es so, dass der Mensch – oder vorsichtiger formuliert: viele Menschen – bindungsfreie existenzielle Herausforderungen suchen, um sich selbst zu finden. Nirgends ist die Chance dafür so groß wie im Kampf, wie in der Bewährung im Kampf. Gewalt, Kampf und Sieg auf die Dauer nur im Fernsehen zu erleben, ist für viele dann nur ein schwaches und wenig zuverlässiges Substitut… Der Mensch sucht seine Individualität, aber er leidet auch oft unter ihr. Die Sehnsucht nach Ich-Entlastung und Verschmelzung mit anderen gehört deshalb auch zu seiner Natur. Die stärkste Erfüllung dieser Sehnsucht ist die Gemeinsamkeit im Kampf – abgesehen vielleicht von der Liebe. In diesem Licht ist der Krieg dann kein politisches Mittel mehr, sondern er wird zum Zweck und löst sich von allen gesellschaftlichen Bindungen… Ich bleibe bei meiner ersten These, dass der Krieg Zukunft hat und zwar wegen der Natur des Menschen.“ (Schnell, 2000, S.3-5).

Tatsächlich ist es mehr als nur die Phantasie eines Ewiggestrigen: Es ist die nüchterne Kalkulation zum Wert der Barbarei als ökonomischer Ressource – vom Lehrstuhl der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften der Bundeswehruniversität in München. Prof. Schnell, vormals Stellvertreter des Generalinspekteurs, hat die zitierten Überlegungen auf einer internationalen Management-Tagung im Juni 2000 in Brüssel vorgetragen. In den brisanten Teilen handelt es sich um eine Aufbereitung der Vorstellungen Martin van Crevelds für Managementzwecke aus dessen Buch »Die Zukunft des Krieges« (1998). Van Creveld, der sich auch auf Ernst Jünger und den Hitler-Kumpan General Ludendorff beruft, ist nicht unbeliebt in der Bundeswehr. In »Fighting power« (1982) hat er der NS-Wehrmacht die höchste Kampfkraft des 20. Jahrhunderts bescheinigt, der allenfalls die israelische Armee im Sechstagekrieg gleichgekommen sei. Auch er beschwört die Lust am Krieg, die Entfesselung von allen Regeln, den Einsatz aller Fähigkeiten des Menschen, von den höchsten bis zu den niedrigsten.

Aufgeschreckt durch den Strom der »Einzelfälle« kriegerisch-barbarischen Verhaltens im Rahmen der Bundeswehrausbildung und -einsätze setzt sich die Öffentlichkeit zunehmend mit den radikalen Veränderungen in den Leitvorstellungen der Bundeswehr auseinander. Jürgen Rose erinnerte unlängst daran, dass Generalmajor von Kielmansegg schon 1991 „der Zivilisierungsmöglichkeit einer Armee, die einsatzfähig sein soll, … verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt“ sah (zit. nach Rose, 2006, S.1). Rose weist auch hin auf das Werben des Heeresinspekteurs Generalleutnant Hans-Otto Budde für den Typ des „archaischen Kämpfers“, den man sich vorstellen müsse „als einen Kolonialkrieger, der fern der Heimat bei dieser Existenz in Gefahr steht, nach eigenen Gesetzen zu handeln.“ (ebd.). Detlef Bald zeichnet in diversen Publikationen (u.a. 1998; 1999; 2005) das Abrücken vom Leitbild des »Staatsbürgers in Uniform« zum Bild des »Kriegers« nach, dessen oberstes Ideal „Kämpfen können und kämpfen wollen“ sei. Bei Schnell erkennt er „eine Kontinuität aus dem Denken von Ludendorffs totalem Krieg“, aus der „Denkart der Wehrmacht“ (zit. nach Koufen, 2006, S.7). Nachträglich wird diese Einschätzung drastisch sekundiert durch das neue Buch der Generale Reinhard Günzel (KSK) und Ulrich Wegener (GSG9) und ihres SS-Gewährsmanns Wilhelm Walther mit einer propagandistischen Wiederbelebung nazistischer Ordensmythen (Günzel, Walther & Wegener, 2006).

Verschmelzung ökonomischer und kriegerischer Potenziale

Nur auf den ersten Blick erscheint das überzogen. Und nur auf dem Hintergrund der aktuellen Strategien der Skandalverarbeitung. Die machen sich die fein säuberliche Trennung des »Ökonomischen« vom »Militärischen« zunutze. Sie ist jedoch längst überholt. Aber bevor wir begreifen, wie eng die Rückbezüge zu den Theoretikern und Strategen des »totalen Kriegs« sind, müssen wir uns der aktuellen Engführung und Verschmelzung des Militärischen und Ökonomischen zuwenden, wie sie auch in den Vorstellungen Schnells zum Ausdruck kommen. Sie sprengen die Vorstellungswelt, die mit der Militarisierung des Ökonomischen nur Kriegsgewinn, Raub, militärkeynesianische Stimulierung verbunden hatte. Schnell, van Creveld und ihre Mitstreiter sind keine »ewig Gestrigen«, sie denken auf neue Weise »total«. Wenn wir dies begriffen haben, werden wir neu über die alte Dynamik der Totalisierung des Kriegs nachdenken lernen. »Kontinuität« aus dem Denken von Ludendorff ist zu linear gedacht. Es geht um eine Totalisierung im postmodernen Gewand, die über den historischen Bruch die Analogien zur alten Totalisierung sichtbar werden lässt und zugleich den Bezug aktiv herstellt.

Van Creveld sagt: „Stattdessen könnte man in Anlehnung an Ludendorffs Werk zum totalen Krieg zutreffender sagen, dass er mit der Politik verschmilzt, zu Politik wird, ja Politik ist… Militärische und wirtschaftliche Funktionen werden wieder zusammen geführt, wie es zumindest bis 1648 durchaus übliche Praxis war“ (1998, S.316).

Bei Schnell klingt das so: „Sicherlich wird der militärische Manager nicht – um einen Begriff von Clausewitz aufzugreifen – zu einem ‚Kriegsunternehmer’ vom Typ Wallensteins. Aber die Herausforderung besteht doch in einer mentalen und professionellen Veränderung. Die herkömmliche Welt des Soldaten war eine andere Welt als die des Kaufmanns und Unternehmers. Diese beiden Welten werden nun stärker zusammen geführt werden… Die Führungs- und Managementgrundsätze von Militärorganisationen sind auf die extreme Form eines Wettbewerbs hin entwickelt. Menschliche Werte und Tugenden zählen da meist mehr als ökonomische Anreize. Es ist das ganze Selbst des Menschen, das gefordert wird… Sicher können Militärorganisationen noch manches vom Management privatwirtschaftlicher Organisationen lernen. Das Umgekehrte gilt aber genauso, und wenn es zutrifft, dass der globale Wettbewerb schärfer wird, dann konvergieren auch manche Führungs- und Managementgrundsätze“ (2000, S.18, 21f.).

Tötenwollen als „immaterielle Ressource“

Der Griff nach dem „ganzen Selbst“ als Gegenstand der Zusammenführung, der Verschmelzung der ökonomischen und militärischen Welt, der Welt des Unternehmers und des Kriegers: Was heißt das? Schnell vollzieht die Verschmelzung im Managementbegriff der „immateriellen Ressource“. Dies ist der Schlüsselbegriff des Zugriffs auf Subjekte im globalen Transformationsprozess des Kapitalismus, den wir »Globalisierung« nennen. Der Begriff korrespondiert mit anderen handlungs- und managementleitenden Begriffen wie: »Humanressourcen«, »Ressource Mensch«, »Wissenskapital«, »intellektuelles Kapital«, »Humankapital«. Der Ansatz ist »ganzheitlich«, »total«. Es geht um den Zugriff auf alle Dimensionen des Menschlichen und ihre Erschließung als »Ressource« zum Zweck der Neugestaltung der Arbeitsunterwerfung, bis hin zur Erschließung peripherer Gesellschaften. Dazu gehören nicht nur »endliche« Ressourcen des biologischen Substrats und der physischen Verwendungs- und Leistungsfähigkeit, sondern auch Einstellungen, Mentalitäten, soziale Beziehungen, kulturelle Qualitäten und Praktiken, Routinen, Kreativität, Intuition und vor allem »Vertrauen« (commitment). Der Zugriff ist tendenziell »total« im Sinne eines ganzheitlichen Griffs nach dem Subjekt und seiner Subjektivität unter Einschluss seiner sämtlichen sozialen und kulturellen Bezüge im Sinne einer komplexen »Lebensweise« (vgl. u.a. Moldaschl & Thießen, 2003; Moldaschl, 2005). In diesem Sinne behandelt Schnell auch die militärische Erschließung des „ganzen Selbst des Menschen“ als Ressource für die Fähigkeit, Gewalt anzuwenden, zu töten und sich zu opfern.

Gut, könnte man sagen. So sind halt die Militärs, schlimm genug. Aber wenn sich barbarische Kämpfer dem Unternehmertum annähern sollen, so doch jedenfalls nicht der rational geprägte Unternehmer dem archaischen Kämpfer? Falsch: Die Konvergenz wird längst auch von dieser Seite betrieben. Die politische Ökonomie selbst hat in der aktuellen frühen Phase der Globalisierung die barbarischen Anteile des unternehmerischen Antriebs reaktiviert. Sie hat dies getan im Rückgriff auf Joseph Schumpeter (1911/12; 1942), dessen politisch-ökonomische Grundvorstellungen von innovativer Dynamik in einem regelrechten Siegeszug die Managementkonzepte durchdrungen haben. Nicht die nüchterne Kalkulation macht danach die unternehmerischen Potentiale aus; sie sei allenfalls tauglich für den stationären Betrieb eines Unternehmens ohne Entwicklung. Innovative Tätigkeit speise sich aus dem „Siegerwillen, kämpfen wollen einerseits, Erfolg haben wollen des Erfolges als solchen wegen andererseits“, aus der „Fähigkeit, Altes zu zerstören und Neues zu schaffen“, „der Fähigkeit, andere sich zu unterwerfen und seinen Zwecken dienstbar zu machen, zu befehlen und zu überwinden.“ Kriegsherr und Unternehmer haben bei Schumpeter einen gemeinsamen historischen Ursprung, der auch die Analogie ihrer barbarischen Energien begründet. Und dass es barbarische Energien sind, die den Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung, der „schöpferischen Zerstörung“, der innovativen Gestaltung der Welt antreiben, daran lässt er selbst keinen Zweifel. „Rücksichtslosigkeit“, in der „Durchbrechung aller Bindungen“ charakterisieren sie. Schumpeters Gedankenwelt der „schöpferischen Zerstörung“ beherrscht die politisch-ökonomischen Kommandoebenen der Triade Japan-USA-Europa. Greenspan hat sie propagiert, Köhler als IWF-Direktor und Bundespräsident, Othmar Issing von der EZB etc. Viele Unternehmer und Managementführer (wie zum Beispiel der Chefökonom Walter von der Deutschen Bank) lassen sich von Schumpeters Grundvorstellungen leiten, allen voran das weltweit führende Management-Unternehmen McKinsey.1 Man darf jedoch nicht die Verhältnisse verkehren. Das Kapital und das Militär konvergieren in der Steigerung der Aggressivität ihrer Grundvorstellungen nicht, weil sie einer Theorie folgen. Sie konvergieren darin, weil der Umbruch von der Spätphase des keynesianisch orientierten »Fordismus« zu einer innovativen Welle der Globalisierung neue, sehr aggressive Momente in der Zerstörung der alten und Gestaltung der neuen Welt, ihrer sozialen, politischen und ökonomischen Verhältnisse zur Wirkung bringt.

Barbarei und Globalisierung

Als Professor für Sicherheits- und Militärökonomie/Streitkräftemanagement behandelt Schnell (2000) die Barbarisierungspotentiale des »archaischen Kriegers« nicht nur als Bestandteil der immateriellen Ressourcen der Bundeswehr, sondern er sieht sie als dynamisches Moment im aktuellen Prozess der Globalisierung. Diese Dynamik begreift er als asymmetrisch im Gefälle der hochentwickelten innovatorischen Kerne der Metropolen zu den „Zwischenzonen“ der „Regionen mit labilem Gleichgewichtssystem“ (in der nationalen Sicherheitsstrategie der USA die »failed states«): „Hier werden Kriege wahrscheinlicher, insbesondere wenn sich dort wichtige Ressourcen und strategische Rohstoffe befinden.“ Die „stark hegemonial organisierten Regionen – wie etwa die EU oder Nordamerika“ mit ihrer „Eskalationsüberlegenheit“ zeichnet er dabei als zentrale Akteure (a.a.O., S.9).

Über das Projekt dieser Militarisierung des Ökonomischen gibt das Weißbuch 2006, zu dem auch die Bundeswehruniversitäten ihren Beitrag geleistet haben, eine grundsätzlich-strategische Auskunft. Sie stellt militärische Intervention ausdrücklich in den Dienst der Globalisierung: „Mit der Globalisierung eröffnen sich für Deutschland neue Chancen… Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert den Einsatz eines breiten außen-, sicherheits-, verteidigungs- und entwicklungspolitischen Instrumentariums“ (Bundesministerium der Verteidigung, 2006, S.9, 20). Deutschland „ist entschlossen, den Zugewinn an Freiheit und Gestaltungsraum in einer Welt der Globalisierung zu nutzen“ (ebd., S.21). „Nicht in erster Linie militärische, sondern gesellschaftliche, ökonomische, ökologische und kulturelle Bedingungen, die nur in multinationalem Zusammenwirken beeinflusst werden können, bestimmen die künftige sicherheitspolitische Entwicklung“ (S.29). Erforderlich sei ein umfassendes „Gesamtkonzept“. Es erfasse „neben den klassischen Feldern der Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Entwicklungspolitik unter anderem die Bereiche Wirtschaft, Umwelt, Finanz-, Bildungs- und Sozialpolitik“ (S.30).Es geht also nicht mehr um Verteidigung, es geht darum, den Prozess der Globalisierung durchzusetzen. Dies ist ein aggressiver Prozess der totalen, der »umfassenden« Transformation. Sie gibt sich nicht mit Zugriff auf Rohstoff- und Energieressourcen zufrieden. Sie will Welt »gestalten«, im komplexen, »totalen« Zugriff.

Das Weißbuch schließt ausdrücklich an das strategische Konzept der NATO aus dem Jahre 1999 an (a.a.O., S.38f.), das die umfassende und totale Zweckrichtung militärischer Intervention nicht nur bei Risiken für die Handelsstrukturen und Rohstoffsicherheit propagierte, sondern auch bei Risiken aus der in verfallenden staatlichen Strukturen beeinträchtigten Sicherheitslage. Die im September 2002 veröffentlichte US-amerikanische »nationale Sicherheitsstrategie« (NSS), deren tragende Grundsätze im Hinblick auf die gewünschte euro-atlantische Partnerschaft ganz offenbar auch in das Weißbuch 2006 eingeflossen sind, präzisiert dies. Auch hier werden militärische Interventionen in den Dienst der Öffnung von Gesellschaften und Märkten gestellt, um sie für den Zugang der kapitalistischen Kräfte aufzubrechen: Finanzen, Services, Technologien, um das Produktivpotential der Arbeit zu »entfesseln« (The White House, 2002, passim; vgl. Hartmann & Vogelskamp, 2003, S.34ff.).

Diese Verschmelzung von Ökonomie und Militär in der totalen Entfesselung und Erschließung der »immateriellen Ressourcen« bis in ihre barbarischen Triebkräfte hinein erlaubt es, auch den Rückgriff auf die Theoretiker und Strategen des »totalen Kriegs«, wie Ludendorff einer war, zu verstehen. Wir sehen, dass es zu simpel ist, Schnell und anderen Propagandisten des »archaischen Kämpfers« zu unterstellen, sie orientierten sich in linearer Traditionspflege einfach an Ludendorff. Es wird richtig, wenn wir Ludendorffs Strategien und Vorstellungen des totalen Kriegs als Facette einer analogen Engführung des militärischen und ökonomischen Managements begreifen, die damals »Geopolitik« hieß und heute als »Globalisierung« firmiert.

Das Konzert des Aufrufs barbarischer Energien in den totalen Innovationskrieg ist vielstimmig. Es verschmilzt mit den ekstatischen Orgien der Tötungsenergien aus dem geschichtlichen Hallraum des letzten Globalisierungszyklus zu einem neuen Gesang. Schnell ist nur eine Stimme, wenn auch eine maßgebliche. Wir werden ihr nur gerecht, wenn wir uns der Barbarisierung in allen ihren ökonomisch-managerialen, kulturellen, religiösen, mentalen Strängen entgegenstellen, die ihre historische Verwirklichung in einem neuen Schub der Totalisierung sucht.

Literatur

Bald, D. (1998): Neotraditionalismus in der Bundeswehr. Wissenschaft und Frieden, 16 (4), S.57-59.

Bald, D. (1999): Der Paradigmenwechsel der Militärpolitik. Mittelweg36, 8 (5), 23-32.

Bald, D. (2005): Die Bundeswehr. Eine kritische Geschichte 1955-2005. München, Beck.

Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.) (2006): Weißbuch 2006 zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr. Berlin, BMVg.

Günzel, R., Walther, W. & Wegener, U. (2006): Geheime Krieger. Drei deutsche Kommandoverbände im Bild: KSK – Brandenburger –GSG 9. Selent, Pour le Merite.

Hartmann, D. & Vogelskamp, D. (2003): Irak. Schwelle zum sozialen Weltkrieg. Berlin/Hamburg, Assoziation A.

Koufen, K. (2006): Der Mensch, eine Kriegernatur. taz vom 07.11.06, S.7.

Moldaschl, M. (Hrsg.) (2005): Immaterielle Ressourcen. München, Hampp.

Moldaschl, M. & Thießen, F. (Hrsg.) (2003): Neue Ökonomie der Arbeit., Marburg: Metropolis – darin insbesondere der Beitrag des Erstherausgebers: Von der Personalwirtschaftslehre zur Wirtschaftslehre der Person? S.95ff.

Rose, J. (2006): Archaische Kämpfer am Hindukusch. Freitag vom 03.11.06, S.1.

Schnell, J. (2000): Zur zukünftigen Rolle von Militärorganisationen – Wie verändern sich Einsatzspektrum und Management von Streitkräften? Vortrag im Rahmen der Jahreskonferenz der European Federation for Management Development vom 18.06.-20.06.2000 unter dem Leitthema »Renaissance 2000«. Verfügbar unter: http://www.unibw-muenchen.de/Campus/WOW/v1054/miloek1.html.

Schumpeter, J. A. (2006): Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung (Nachdr. d. Erstausg. 1911/12). Berlin, Duncker & Humblot.

Schumpeter, J. A. (2005): Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (8. Aufl., engl. Erstausg. 1942). Stuttgart, Francke/UTB.

Van Creveld, M. (1982): Fighting power: German and U.S. Army Performance, 1939-1945. Westport, Greenwood Press.

Van Creveld, M. (1998): Die Zukunft des Krieges. München, Gerling Akademie Verlag.

The White House (2002): The National Security Strategy of the United States of America. Verfügbar unter: http://www.whitehouse.gov/nsc/nssall.html.

Anmerkungen

1) Joseph Schumpeter hat dem fraglichen Unternehmertypus und dem von ihm betriebenen Prozess „schöpferischer Zerstörung“ die fantasiereichen und lesenswerten Darstellungen des zweiten Kapitels der „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ gewidmet (1. Aufl. Leipzig 1911/12, Zitate S.164) sowie des 7. Kapitels von „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ (1. Aufl. 1942, zit. nach 7. Aufl. 1993, S.134, 137f.). Ein Buch des Autors, das auch die Schumpeter-Renaissance thematisiert, ist in Vorbereitung; Arbeitstitel: „Soziale und militärische Fronten der Globalisierung.“

Detlef Hartmann ist Rechtsanwalt und lebt in Köln. Eine Langfassung des vorliegenden Beitrags ist verfügbar unter http://www.materialien.org/Texte/Texte.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2007/2 Menschenrechte kontra Völkerrecht?, Seite