W&F 2010/2

Europa – Haus der Kulturen?

von Werner Ruf

Die Haus-Metaphorik ist schon des Öfteren bemüht worden, suggeriert sie doch friedliches und gutnachbarliches Zusammenleben unterschiedlicher Parteien. Welche Euphorie umgab diesen Begriff vor zwanzig Jahren zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Charta von Paris! Doch dann wollte die Mehrheit der am Projekt Beteiligten einen der wichtigsten Bewohner, Michael Gorbatschow und seine russische Familie, nicht haben. Das Haus wurde nie gebaut; stattdessen schob die NATO ihre Festungsanlagen weit gegen die Verschmähten vor. Nun geht es wieder um das Haus Europa, in dem sich schon viele Bewohner aus – fast – aller Herren Länder niedergelassen haben. Davon tragen manche Frauen Kopftücher, kochen mit viel Knoblauch und wollen in der Nachbarschaft noch ach so fremde Gebetshäuser bauen, gar mit eleganten, schlanken Türmen. Statt an einer gemeinsamen Hausordnung zu arbeiten, die die Regeln und Pflichten aller Partien im Hause einvernehmlich und respektvoll regelt, gibt es plötzlich Bedrohungsgefühle.

Nun herrschte in einem großen Teil Europas vor nicht allzu langer Zeit ein tausendjähriges Reich, das ganze zwölf Jahre zu lange dauerte, die nördliche Hälfte des Planeten in den bis dahin fürchterlichsten aller Kriege stürzte und einen Teil seiner Bewohner in einem industriellen Massenmord bestialisch vernichtete. Einige »Wissenschaftler« hatten behauptet, dass die Menschheit in Rassen aufgeteilt sei und dass die gute Rasse, um zu überleben, die minderwertige Rasse vernichten müsse, weil sonst ihr gutes Erbgut infiziert würde. Dieser Irrlehre schwört man heute öffentlich tüchtig ab. Reste dieser menschenverachtenden Einstellung scheinen aber überlebt zu haben und scheinen in anderen Gewändern wieder aufzustehen: Da sind plötzlich neue Fremde, die uns bedrohen, diesmal nicht ob ihrer Rasse, sondern ob ihrer »Kultur«, unsere Identität scheint in Gefahr.1

Abendländische Wurzeln

Die Herstellung von Identität bedarf der Abgrenzung des »Wir« von »den Anderen«. Fremdheit speist sich aus der Entgegensetzung zum Eigenen, wobei dem Selbst ganz selbstverständlich positive Attribute zugewiesen werden, dem Fremden dagegen negative.2 So benötigt das »Wir« die »Anderen« als Projektionsfläche für die eigene Identitätsstiftung. Und in diesem wechselseitigen Prozess sagt meist die Ausmalung des »Anderen«, des »Fremden« mehr über die Befindlichkeit des »Wir« aus als über diesen »Anderen«, von dem es sich abzugrenzen versucht. Dabei werden »die Anderen« als fest zusammen geschmiedetes Kollektiv wahrgenommen, ihre »Kultur« (der Begriff der »Rasse« ist ja unbrauchbar geworden) determiniert ihre kollektiven Eigenschaften, Denkweisen, ihr Handeln. So werden sie dann auch berechenbar – anders ausgedrückt: »Wir« wissen, was »sie« wollen. Und damit »wir« in Furcht fest zusammen stehen, müssen »wir« auch wissen, wie bedrohlich »sie« sind. In einem der erfolgreichsten deutschen Internet-Blogs »Politically Incorrect«, der sich explizit gegen das „Götzenbild des Multikulturalismus“ richtet,3 klingt das so: „Die Islamisierung Europas ist in vollem Gang. Die Mehrheit der Europäer steht dieser Entwicklung hilflos gegenüber. Weder sind sie über das wahre Wesen des Islams informiert, noch über die Hintergründe islamischer Politik auf europäischem Boden. Die Muslime sind nicht gekommen, um sich in die europäischen Gesellschaften zu integrieren. Ihr Ziel ist die Umgestaltung Europas in ein islamisches Herrschaftsgebiet, wo künftig nur noch die Scharia herrschen soll: das Gesetz des Islam.“ 4 „Weltherrschaft ist das Hauptziel des Islam“ heißt es weiter auf dieser Internet-Seite, die eine geradezu komplette Link-Liste zu rechten und rassistischen Organisationen enthält, die von der Bürgerbewegung »Pax Europa« bis »Support Geert Wilders« reichen. Diese Schlachtrufe erinnern überdeutlich an die »kommunistische Weltbedrohung«, die uns allerdings abhanden kam, als die Perspektive für den Bau jenes zuvor genannten Gemeinsamen Hauses am politischen Horizont auftauchte: Das »Wir« hatte die für seinen Zusammenhalt notwendige Bedrohung durch »den Anderen« verloren. Auch hier schuf die Wissenschaft Abhilfe: Samuel Huntington befand, bar jeder Empirie: „… über die Jahrhunderte hinweg haben die Konflikte zwischen den Kulturen die längsten und gewalttätigsten Konflikte erzeugt.“ 5

Und der Islam wurde als die gefährlichste Kultur identifiziert, denn „Islam has bloody borders“. 1996 legte er nach, indem er die westliche Kultur als einzigartig bezeichnete, weil nur sie das Erbe der griechischen Philosophie rezipiert habe,6 weil sie geprägt sei vom Christentum, weil die europäische Sprachenvielfalt ein Unikat darstelle, weil es nur dem Westen gelungen sei, geistliche und weltliche Autorität zu trennen, weil nur im Westen Rechtsstaatlichkeit herrsche, weil es nur dort sozialen Pluralismus und Zivilgesellschaft, repräsentativ gewählte Körperschaften und Individualismus gäbe.7 Und vehement wandte er sich gegen jeden Universalismus oder gar Multikulturalismus, da die westliche Kultur gerade nicht universell, sondern einzigartig sei.

Diese Argumentation ist schlicht rassistisch – nur dass sie die Rassenlehre hinter dem Begriff »Kultur« verbirgt. Huntingtons Aussagen über die Kulturen erinnern fatal an die Feststellung Ernest Renans, des Ahnvaters des Orientalismus, in seiner Vorlesung über die semitischen Völker (1883), wonach die Orientalen/Semiten unfähig zu wissenschaftlichen Leistungen seien, wegen „(…) der schrecklichen Schlichtheit des semitischen Geistes, die den menschlichen Verstand jeder subtilen Vorstellung, jedem feinsinnigen Gefühl, jedem rationalen Forschen unzugänglich macht, um ihm die immer gleiche Tautologie ‚Gott ist Gott’ entgegenzuhalten“.8

Das antisemitisch/antijüdische Klischee war auch schon konstitutiv für die Entstehung des deutschen Nationalismus. Von Ernst-Moritz Arndt stammt der schöne Satz, in dem man nur das Wort »Juden« durch »Muslime« ersetzen muss, um 200 Jahre später denselben Diskurs zu finden: „Man sollte die Einfuhr der Juden aus der Fremde in Deutschland schlechterdings verbieten und hindern. … Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt und in diese Staaten hinein, und darum will ich nicht, dass sie auf eine ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden.“ 9

Einschluss – Ausschluss – Religion

Nun ist das Verhältnis zwischen dem »Wir« und »den Anderen« ein dialektisches: Ausschluss, Abgrenzung bewirken Reaktionen der Besinnung auf das Eigene, das »Wir« der »Anderen«. Wer die Debatte um Integration einigermaßen sorgfältig verfolgt, wird feststellen, dass fast überall dort, wo von Integration die Rede ist, im Kern Assimilation gemeint ist. Man lese nur die Einbürgerungsfragebogen einiger Bundesländer. Viele von ihnen haben mehr oder weniger deutliche islamfeindliche oder islam-kritische Konnotationen. Das bewirkt bei den Betroffenen eine Rückbesinnung auf die eigene Identität. Wer immer mit Menschen mit muslimischem Immigrationshintergrund spricht, und seien diese Menschen Intellektuelle, die genauso säkular denken wie »wir«, wird feststellen, dass sie auf solche Aussagen angewidert bis aggressiv reagieren, dass sie sich nicht kollektiv durch eine »Kultur« oder gar in eine Religionszugehörigkeit etikettieren lassen wollen, die sie oft selbst ablehnen, die aber zu identifikatorischen Reaktionen provoziert, weil sie merken, dass solche Fragen und Zuweisungen dazu dienen, sie als Menschen kollektiv zu diskriminieren.

»Wir« agieren im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Vor zwanzig Jahren, als der Höhepunkt der Immigration längst vorbei war, sahen wir in deutschen Schulen, Universitäten, Städten kaum ein Kopftuch! Bei diesem ist zu unterscheiden zwischen dem traditionellen Kopftuch türkischstämmiger Frauen, das dem unserer deutschen Trümmerfrauen ähnelt, und dem »hijab«, jenem Tuch, das den Kopf eng einschließt und das demonstrative Bekenntnis von Frauen zum Islam signalisiert. Die Aufwertung des Religiösen ist – auch ohne männlichen Zwang – zu einem identitären Akt von Menschen geworden, die in diesem »Haus Europa« angekommen sind, darin leben und leben wollen, ohne ihre Identität preiszugeben.

Gerade die Religion wird auch von den »christlichen« Hausbewohnern bemüht. Das christlich-(jüdisch-)abendländische Erbe »unserer« Identität sei bedroht: Die behauptete Bedrohung wird dann oft von der höheren Geburtenrate der Migranten abgeleitet: Das reicht von den Vorstellungen des ehemaligen Berliner Innensenators und heutigen Vorstandsmitglieds der Deutschen Bundesbank Thilo Sarrazin, über „ständig neue Kopftuchmädchen“ 10 bis zu Theologen wie dem Fernsehpfarrer Jürgen Fliege, der die Gefahr in der „schrumpfenden Zahl an Nachkommen in christlichen Familien“ sieht.11 Die merkwürdige Annahme dahinter ist wohl, dass Religion erblich sei: Wie viele Alt-Europäer sind denn noch »Christen«? Sind alle Immigranten aus islamischen Ländern praktizierende Muslime, werden es auch ihre Kindeskinder bleiben? Religion wird nicht genetisch vererbt. Oder verbirgt sich hinter diesem Argumentationsmuster doch das alte rassische Klischee? Unzweideutig klingt es an in Sarrazins Behauptung, dass „osteuropäische Juden (einen) um 15% höheren IQ (hätten) als die deutsche Bevölkerung.“

Und die Muslime?

Der Islam kennt zwei große Glaubensrichtungen, Sunna und Shi’a. Im sunnitischen Islam gibt es vier Rechtsschulen. Darüber hinaus gibt es von Westafrika bis in die Südsee und nach China unzählige Formen eines Volksislam. Vor allem: Es gibt keine zentrale Instanz, die für alle Muslime sprechen und verhandeln könnte. Dies ist eines der Probleme, weshalb es beispielsweise so schwierig ist, etwa bei der Frage nach muslimischem Religionsunterricht repräsentative Ansprechpartner zu finden. Dennoch spielt für die innerislamische wie für die interkulturelle Debatte in Europa eine Person eine zentrale Rolle: der Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan, der wegen seiner Auftritte und Publikationen große Aufmerksamkeit erregt hat, geht es ihm doch in erster Linie um das Gesicht eines europäischen Islam. Eine Auseinandersetzung mit seinen Ideen war auch von der Redaktion von »Wissenschaft & Frieden« gewünscht.

Ramadan ist ohne Zweifel ein international anerkannter Wissenschaftler. Davon zeugen sein Ruf an die hochkarätige Notre Dame University in Indiana und sein Visiting Fellowship am prestigereichen St. Anthony’s Collegs in Oxford wie auch seine vielfältigen Lehrtätigkeiten an verschiedenen europäischen Universitäten. Wo immer man eine Seite über ihn aufschlägt, findet man den Hinweis auf seine Abstammung: Er ist der Enkel von Hassan El Banna, der 1928 in Ägypten die Muslim-Bruderschaft gründete. Ist er deshalb – genetisch bedingt – ein Muslimbruder? Ja, er ist gläubiger Muslim und beruft sich bei vielen seiner Thesen auf das Denken von Jamal ed-Din al Afghani und Mohamed Abduh, die am Ende des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts als Repräsentanten eines Reformislam bezeichnet wurden. Die Muslimbrüder selbst, die heute in der Literatur oft auf Dogmatismus reduziert werden und mit denen Ramadan während seines Studium in Kairo in Kontakt stand, waren jedoch ursprünglich eher eine radikale Widerstandsbewegung gegen den britischen Kolonialismus denn eine Gruppe religiöser Fanatiker.

Immer wieder wird ihm vorgeworfen oder unterstellt, er sei ein Wolf im Schafspelz, ein verkappter Muslimbruder.12 So etwa wirft der deutsche Islamwissenschaftler Ralph Ghadban ihm vor, sein Ziel sei „die Integration des Westens in den Islam.“ 13 Dahinter stehen die Vorwürfe oder Ängste, der Islam sei seinem Wesen nach expansionistisch.14 Daran ist sicherlich richtig, dass der Islam ebenso wie das Christentum – im Gegensatz zum Judentum – eine missionarische Religion ist. Andere kompetente Autoren nehmen dagegen die Äußerungen Ramadans ernst und sehen in seinen Gedanken wichtige Perspektiven für die Entwicklung der muslimischen Präsenz in Europa.15

Ramadans Hauptanliegen ist es, den »Ijtihad«, die undogmatische und kontextabhängige Auslegung der heiligen Texte, wieder zur Grundlage des Glaubens zu machen, so wie es in den Anfangszeiten des Islam der Fall war. Mit dem im 11. Jahrhundert staatlich verordneten Dogmatismus, demzufolge – ganz in Analogie zum späteren christlichen Fundamentalismus – nur der Buchstabe der Schriften gültig war, wurde der auf der »ratio« basierende Umgang mit den Texten beendet. Grundlage des »Ijtihad« war die Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie, die ursächlich war für die Blüte der Wissenschaften auf der iberischen Halbinsel und im Zweistromland und von dort ins »Abendland« gelangte. Ramadan will an diese rationalen Traditionen anknüpfen, es geht ihm um eine „kritische Auseinandersetzung mit dem Islam von innen, die darlegt, dass wir eine radikale Reform benötigen.“ (Hervorhebung im Original).16 „Es geht nicht länger nur darum, die Lehren eines ahistorischen Buches zu befolgen … sondern auch den jeweiligen Kontext und das menschliche, soziale und wissenschaftliche Umfeld (zu berücksichtigen).“ 17 Und weiter: „Widerstand ist also nach zwei Seiten erforderlich: gegen einen gewissens- und seelenlosen Fortschritt einerseits, gegen ein buchstabengetreues Verharren … und irreführenden Formalismus andrerseits.“. Es geht um eine „auf gesellschaftliche Transformation abzielende Reform, (einen neuen) Ausblick auf die Schriftquellen und ihren menschlichen/gesellschaftlichen Kontext (…), um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“ 18

Das wäre, nach Ramadan, die Rolle und Aufgabe eines europäischen Islam, der, in Europa angekommen, mit den europäischen Werten einen reformerischen Impetus für den Islam in seiner Gesamtheit zu leisten hätte und dies auch könnte. Leistbar ist dies nur durch „beständige Selbstkritik hinsichtlich der eigenen Praktiken und eine besondere Neigung zur intellektuellen Empathie, die darin besteht, dass man sich in die Sichtweise des Anderen versetzt und somit dessen Bezugssystem verstehen kann. (…) Das ethische Erfordernis setzt ein beständiges Infragestellen voraus.“ 19 Alles Lüge und Tarnung? Weshalb? Warum nehmen wir diesen Text nicht beim Wort? Ein verborgener Aufruf zur »Islamisierung Europas« ist darin nicht zu entdecken.

So scheinen die Angriffe auf Ramadan eher gespeist von Bedrohungsphantasien, die in der Präsenz des Islam in Europa das Ende »unserer« Zivilisation sehen wollen. Damit stellt sich jedoch zugleich die Frage, wie wir dieses Europa (und »unser« Deutschland) sehen: als freiheitliche Republik,20 in der laut Grundgesetz die individuellen Freiheiten des Kultus, der Weltanschauung und des religiösen Bekenntnisses geschützt und garantiert sind oder als Raum der Assimilation, in dem die Immigranten gezwungen werden sollen, ihre Identität aufzugeben.

Die schon fast ins Gespenstische gehende Debatte erweist sich so als ein dialektischer Prozess, der nicht nur die Muslime vor allem in Europa betrifft, sondern auch die Mehrheitsbevölkerung – und die Zukunft der Verfasstheit des gemeinsamen Hauses. Tariq Ramadan hat genau dies im Blick, wenn er treffend schreibt: „Es gibt keine Wirklichkeit des ›wir gegen sie‹. Ein ›wir gegen sie‹ wäre das Ende unserer gemeinsamen Zukunft. Um dies zu verhindern, braucht es Menschen, die aus ihren jeweiligen kulturellen, religiösen und intellektuellen Ghettos herauskommen. (…) Ihr seid Teil dieses Prozesses. Ihr werdet die Muslime bekommen, die Ihr verdient.“ 21

Anmerkungen

1) Vgl. dazu den verdienstvollen Sammelband von Thorsten Schneiders (Hrsg.): Islamfeindlichkeit, Wiesbaden 2009.

2) Vgl. bspw. Birgit Rommelspacher (2002): Anerkennung und Ausgrenzung. Deutschland als multikulturelle Gesellschaft, Frankfurt/Main & New York, S.9-20; Ulrich Beck (1996): Wie aus Nachbarn Juden werden. Zur politischen Konstruktion des Fremden in der reflexiven Moderne, in: Miller, Max & Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.): Modernität und Barbarei, Frankfurt/Main, S.318-343. Vgl. auch Hobsbawm, Eric (2005): Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780, 3. Auflage, Frankfurt/Main & New York, S.7.

3) Leitlinien der Homepage »Politically Incorrect«. URL: http://www.pi-news.net/leitlinien/ [26.2.20010]

4) http://www.pi-news.net/2009/08/eurabia-die-geplante-islamisierung-europas/ [15-02-10] Die website von »Politically Incorrect« verzeichnet rd. 50.000 und mehr Besucher täglich.

5) Huntington, Samuel P. (1993): The Clash of Civilizations?, in: Foreign Affairs Vol. 72, No. 3, S.22-49, hier S.25.

6) Unerwähnt bleibt hier, dass die griechische Philosophie erst über muslimische Philosophen wie Avicenna (Ibn Sina) und Averroes (Ibn Ruschd) überhaupt ins christliche Abendland kam – ohne sie wären Renaissance, Aufklärung und Republikanismus gar nicht möglich gewesen.

7) Huntington Samuel P. (1996): The West Unique, not universal, in: Foreign Affairs Vol. 75, No. 6, S.28-49, hier S.30-33.

8) Ernest Renan (1948): De la part des peuples sémitiques dans l’histoire de la civilisation, in: Oeuvres complètes, Bd. 2, Paris, S.333.

9) Arndt, Ernst Moritz (1814): Blick aus der Zeit auf die Zeit, Germanien. Frankfurt/Main: Eichenberg.

10) URL: http://www.faz.net/s/RubA24ECD630C AE40E483841DB7D16F4211/Doc~E528F39 D378054A5699DBE2EF84B4F1D7~ATpl~Ecommon~Scontent.html [16-02-10]

11) URL: http://www.freie-allgemeine.de/artikel/news/problem-ist-nicht-islam-sondern-ueberfremdung/ [16-02-10]. Vgl. http://www.nexworld.tv/sendereihen/meinungsbilder/story/news/die-zukunft-der-religionen/ [16-02-10].

12) Fourest, Caroline (2004): Frère Tariq: Discours, stratégie et méthode de Tariq Ramadan, Paris. Schon im Titel wird hier die Richtung gewiesen: »Frère« (also: Bruder) Tariq.

13) Interview in: Aus Politik und Zeitgeschichte Nr. 32 (6. August 2007). Vgl. auch. ders. (2006): Tariq Ramadan und die Islamisierung Europas, Berlin: Verlag Hans Schiler Berlin.

14) Haenni, Patrick/Amghar, Samir: Die falsche Angst. Le Monde Diplomatique (dt. Ausgabe), 12. Febr. 2010.

15) Roy, Olivier (2006): Der islamische Weg nach Westen. Globalisierung, Entwurzelung und Radikalisierung, München; Todd, Emmanuel (1997): Le Destin des Immigrés, Paris.

16) Ramadan, Tariq (2009): Radikale Reform. Die Botschaft des Islam für die moderne Gesellschaft, München, S.419.

17) Ebd., S.419 f.

18) Ebd., 421 f.

19) Ebd., S.417.

20) Vgl. dazu einschlägige Arbeiten von Dieter Oberndörfer wie Turkophobie (Blätter für Deutsche und internationale Politik 2/2003, 138-142) und Die Rückkehr der Gastarbeiterpolitik (Blätter für Deutsche und internationale Politik 6/2005, S.725-734.

21) Ramadan, Tariq (2006): Euro-Islam und muslimische Renaissance, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 6/2006, S.673-685, hier: S.685.

Prof. em. Dr. Werner Ruf lehrte von 1982 bis 2003 Internationale und intergesellschaftliche Beziehungen und Außenpolitik an der Universität Kassel.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2010/2 Frieden und Krieg im Islam, Seite 23–25