W&F 2000/1

Georg Elser – „Den Hitler jag ich in die Luft“

von Werner Brill

Das Datum des 20. Juli 1944 ist in Deutschland weitgehend bekannt als der Tag, an dem auf Adolf Hitler ein fehlgeschlagenes Bombenattentat verübt wurde. Graf von Stauffenberg hatte im Führerbunker eine Bombe deponiert die zwar explodierte, aber nicht den erwünschten Erfolg zeitigte: Hitler überlebte. Weithin unbekannt geblieben ist dagegen, dass bereits im November 1939 (also kurz nach Kriegsbeginn) ein Schreiner namens Georg Elser aus einem kleinen Dorf in Württemberg im Münchener Bürgerbräukeller einen präzise geplanten Bombenanschlag gegen Hitler durchführte, dem Hitler nur entkam, weil der Festakt kurzfristig vorverlegt wurde. Hätte Hitler diesen Anschlag nicht überlebt, die Geschichte wäre möglicherweise anders verlaufen.

Am 4. Januar 1903 wird Georg Elser als Sohn eines Landwirtes und Holzhändlers und seiner Frau in dem württembergischen Dörfchen Hermaringen als ältestes von 5 Geschwistern geboren. Ein Jahr später siedelt die Familie nach Königsbronn über, wo sie bleiben wird. Der Vater trinkt und ist gewalttätig – auch gegen Georg, vor allem aber gegen seine Frau Maria, die in der Landwirtschaft und im Haushalt arbeitet. Die familiäre Gewalterfahrung ist wohl ausschlaggebend für den späteren Gerechtigkeitssinn und die Sensibilität Georg Elsers.

Nach der Volksschule beginnt er eine Lehre als Eisendreher, wechselt nach zwei Jahren in eine Schreinerlehre, die er 1922 als Bester mit der Gesellenprüfung abschließt. In den folgenden Jahren arbeitet er in verschiedenen Betrieben in Baden-Württemberg und in der Schweiz als Schreiner und in Uhrenfabriken. Die Wirtschaftskrise bringt auch für ihn 1932 die Arbeitslosigkeit mit sich. Eine Zeitlang ist er als Grenzgänger beruflich in der Schweiz tätig. Aus dieser Phase resultiert sein späterer Wunsch in die Schweiz zu emigrieren bzw. zu flüchten, der ihm zum Verhängnis werden sollte.

1932 kehrt Elser auf Wunsch der Mutter zurück nach Königsbronn: Die Trunksucht des Mannes bedeutet nicht nur Gewalt, sondern auch zunehmende Verschuldung der Familie, weshalb die Mutter ihren Ältesten um Hilfe ersucht. Zuhause richtet sich Elser eine kleine Schreinerwerkstatt ein, findet ab 1935 als Gelegenheitsarbeiter ein Auskommen und wird im Dezember 1936 bei einer Armaturenfabrik in Heidenheim (Württemberg) angestellt.

Parteipolitisch ist er nicht organisiert, lediglich zeitweise Mitglied im 1924 gegründeten Rotfrontkämpferbund, einer KPD-nahen Kampforganisation, die 1929 verboten wird. Vor 1933 wählt er die KPD; in ihr sieht er die Partei, die sich für die Arbeiterschaft einsetzt.

Das Attentat und die Folgen

Nach der sogenannten »Sudetenkrise« und dem Münchener Abkommen im Herbst 1938, in dem Hitlers außenpolitischer Expansionskurs eine internationale Duldung erfährt, wird für Elser klar, dass Hitler Krieg bedeutet. Es reift in ihm der Entschluss, Hitler durch ein Attentat zu töten. Als geeigneter Ort und Zeitpunkt erscheinen ihm die jährlichen NS-Feiern zum Hitlerputsch von 1923 am 9. November im Münchner Bürgerbräukeller. Elser kündigt seinen Arbeitsplatz im März 1939, arbeitet als Hilfsarbeiter in einem Steinbruch um sich Kenntnisse für das Attentat zu verschaffen und zieht im August nach München. Wochenlang (ca. 30-35 Nächte) lässt sich Elser abends im Bürgerbräukeller einsperren, höhlt eine zentrale Säule des Veranstaltungsraums aus und plaziert darin seine aus Sprengstoff und Uhrenteilen gebastelte Bombe mit Zeitzünder. Das Material hatte er sich zuvor an seiner Arbeitsstelle beschafft. Am Abend des 8. November 1939 hält Hitler vor »Alten Kämpfern« eine Rede, die aber kürzer als üblich ist, da er noch den Nachtzug nach Berlin nehmen will. Hitler ist mit den Vorbereitungen zum Überfall auf Frankreich befasst, bei denen es Probleme mit Generälen des Heeres (u.a. mit von Brauchitsch) gegeben hat. Um 21.07 Uhr beendet Hitler seine Rede, die er direkt vor der präparierten Säule hält, und verlässt sofort den Versammlungsort, um 21.20 Uhr detoniert die Bombe, die Versammlungsstätte wird schwer verwüstet. Es sterben am Tatort sieben Personen (sechs NSDAP-Mitglieder, eine Kellnerin), eine weitere Person stirbt wenige Tage später, über 60 Personen werden verletzt.

Bereits eine halbe Stunde zuvor, um 20.45 Uhr, wird Elser in Konstanz an der Schweizer Grenze von Zöllnern aufgegriffen. Er war bereits lange vorher von München in Richtung Schweizer Grenze abgefahren. Durch eigene Unachtsamkeit wird er beim illegalen Grenzübertritt gefasst, er gibt vor, sich bei der Suche nach einem Bekannten verlaufen zu haben. Die Beamten schöpfen zunächst wenig Verdacht, halten ihn für einen illegalen Grenzgänger, möglicherweise aber auch für einen Deserteur. Im Laufe der nächsten Tagen und Wochen verstärkt sich jedoch der Verdacht gegen Elser, aufgrund bei ihm gefundener Gegenstände und später auch belastender Zeugenaussagen. Nach langen und qualvollen Verhören durch Kripo und Gestapo, an denen sich auch Himmler persönlich beteiligt, macht Elser schließlich ein ausführliches Geständnis, in dem er allem Druck der Gestapo Widerstand leistet, andere Personen zu belasten und nur das preisgibt, was sowieso bereits bekannt ist. Elser wird im KZ Sachsenhausen für einen späteren Schauprozess eingesperrt, um die Jahreswende 1944/45 wird er ins KZ Dachau überführt und dort am 9. April 1945, also vier Wochen vor der deutschen Kapitulation, auf persönlichen Befehl Himmlers ermordet.

Noch im Zug nach Berlin wird Hitler nachts über das Attentat informiert, sofort werden Gerüchte in die Welt gesetzt, hinter dem Anschlag stehe der britische Geheimdienst secret service. England gilt zu der Zeit als Hauptfeind des nationalsozialistischen Deutschland. In den folgenden Tagen werden hunderte von verdächtigen Personen verhaftet, Kripo und Gestapo nutzen selbstverständlich die Chance, gegen unliebsame Personen willkürlich vorzugehen. Eine zweite Stoßrichtung der Verdächtigungen richtet sich gegen Otto Strasser, NSDAP-Mitglied der ersten Stunde und ehemals Verbündeter Hitlers, der vom Ausland aus gegen das NS-Regime arbeitet. Eine Version dieser Gerüchte liest sich z. B. in Goebbels Tagebüchern wie folgt: „… der eigentliche Attentäter ist eine Kreatur von Otto Strasser. Der war während der entscheidenden Tage in der Schweiz. Nach dem Attentat ist er gleich nach England, also offenbar zu seinen Brot- und Auftraggebern abgekratzt. Das Werk des secret service. Wir halten alles noch geheim, um die Hintermänner nicht argwöhnisch zu machen.“ (zitiert nach Haasis 1999, S. 92) Eine dritte Version der Gerüchte sieht in dem Attentat eine von der NSDAP inszenierte Aktion mit dem Ziel, den Mythos der »Vorsehung« zu zementieren, wonach der »Führer« vom Schicksal auserkoren und deshalb gegen jedes Attentat gefeit sei. Auch diese makabre Version, nach der Elser angeheuert worden sei und im Auftrag der SS das Attentat durchgeführt habe, hält sich bis lange nach dem Krieg.

Verhör, Folter und Geständnis

Nachdem sich die Verdachtsmomente gegen Elser verdichtet hatten – er trug Teile von Uhren, eine Zange und ein Abzeichen des Rotfrontkämpferbundes bei sich –, wird er nach und nach einem »verschärften« Verhör unterzogen. Einer der Verhörenden ist Arthur Nebe, zu dieser Zeit Reichskriminaldirektor und Chef des Amtes V des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in Berlin. Er vermutete, Elser wolle mit dem Tascheninhalt in der Schweiz sein Asyl als Spion sichern (was ihm angesichts der repressiven Schweizer Asylpolitik wohl kaum geglückt wäre). Nebe wird nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 bis Oktober 1941 Chef der Einsatzgruppe B. Er ist verantwortlich für die Ermordung von über 40.000 Jüdinnen und Juden (vgl. Brill 1999, S. 45-49).

Nach grausamer Misshandlung und nachdem fast alle Indizien gegen ihn sprechen legt Elser am 15. November in der Münchner Gestapohaft ein Geständnis ab. Drei Tage später wird er in die Zentrale des NS-Terrors, ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin gebracht; dort wird in fünf Tagen und Nächten ein umfangreiches Protokoll von 130 gedruckten Seiten angefertigt. Die Folterknechte konnten kaum mehr aus Elser heraus pressen als schon bekannt war; das zeigt sich daran, dass Himmler den Abschlussbericht mit den Worten kommentiert: „Welcher Idiot hat den Bericht gemacht?“

Es ist eine erstaunliche Leistung von Elser, dass er seine Peiniger von der Einzeltäterschaft überzeugen kann. Für den organisierten Widerstand gilt als Grundsatz, im Falle der Verhaftung niemanden mit hinein zu ziehen. Für Elser, der nicht organisiert ist, wird dies aber deshalb besonders schwierig, weil von Anfang an alle von einer Verschwörung größeren Ausmaßes ausgehen. „Im ganzen Verfahren dürfte sein größter Triumph gewesen sein, dass er die Kripo und selbst die Gestapo von seiner Alleintäterschaft überzeugen konnte. In diesem Regime, das in jedem Individuum nur eine von außen gelenkte Marionette sah, eine außergewöhnliche Leistung“, schreibt sein Biograf Hellmuth Haasis (Haasis 1999, S. 93).

Es ist das Verdienst von Hellmut Haasis, jüngst z.T. neue und unbeachtete Aspekte der Geschehnisse um Georg Elser präsentiert zu haben (vgl. Haasis 1999). So hat bisher die Forschung die Tatsache der systematischen Folter bei den tagelangen Verhören weitgehend ignoriert oder nur am Rande erwähnt. Selbst bei Gruchmann, der sich bereits sehr früh um die politische Rehabilitierung Elsers verdient gemacht hat, heißt es 1970 lediglich an einer Stelle lapidar, Elser sei „verschärften Vernehmungen“ unterzogen worden, „d.h. körperlich misshandelt“ (Gruchmann 1970, S. 14). Über Ausmaß und Form erfahren wir nichts. Hingegen legt Haasis in seiner jüngsten Publikation ein Dokument von Dr. Albrecht Böhme, Chef der Kripo München, vor, das die Atmosphäre beschreibt, die bei Elsers Verhören herrschte: „Nur einmal habe ich ihn [Elser] gesehen, nie mit ihm gesprochen. Als ich den Inhaftierten sah, war ich zufällig Zeuge einer brutalen Szene, die sich zwischen dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, und dem Gefangenen Georg Elser in Gegenwart Nebes und mir abspielte. Unter wüsten Beschimpfungen trat Himmler den gefesselten Elser schwer mit den Stiefeln in den Leib, dann ließ er ihn von einem mir unbekannten Gestapo-Mann in den angrenzenden Waschraum des Zimmers des Leiters der Gestapo-Leitstelle München zerren, wo er von diesem mit einer (für mich nicht sichtbaren) Peitsche oder einem ähnlichen Instrument traktiert wurde, sodass er vor Schmerzen brüllte, dann wurde er wieder im Geschwindschritt vor Himmler gebracht, der ihn abermals trat und beschimpfte. Dann wieder in den Waschraum gezerrt, dort wieder fürchterlich geschlagen, wieder vor Himmler geführt und wieder getreten. Der stöhnende und über und über aus Mund und Nase blutende Elser legte aber kein Geständnis ab, wohl rein physisch hätte er das nicht gekonnt, wenn er schon gewollt hätte“ (zit. n. Haasis 1999, S. 72).

Die Lage der ArbeiterInnen verbessern und den Krieg verhindern

Georg Elser begründet seine Tat politisch: „Wenn ich gefragt werde, ob ich die von mir begangene Tat als Sünde im Sinne der protestantischen Lehre betrachte, so möchte ich sagen, »im tieferen Sinne, nein«. … Ich wollte ja auch durch meine Tat größeres Blutvergießen verhindern. … Nach meiner Ansicht haben sich die Verhältnisse in der Arbeiterschaft nach der nationalen Revolution in verschiedener Weise verschlechtert. So z.B. habe ich festgestellt, dass die Löhne niedriger und die Abzüge höher wurden.“ Tatsächlich lagen die Reallöhne 1938 unter dem Niveau von 1929. Er habe bemerkt, so Elser weiter, dass deswegen die „Arbeiterschaft gegen die Regierung eine Wut hat“. „Ich war bereits voriges Jahr um diese Zeit [Herbst 1938] der Überzeugung, dass es bei dem Münchener Abkommen nicht bleibt, dass Deutschland anderen Ländern gegenüber noch weitere Forderungen stellen und sich andere Länder einverleiben wird und dass deshalb ein Krieg unvermeidlich ist.

In der Arbeiterschaft werde seit 1938 allgemein mit einem Krieg gerechnet. Dieser „von mir seit Herbst 1938 vermutete unvermeidliche Krieg beschäftigte stets meine Gedankengänge […]. Ich stellte allein Betrachtungen an, wie man die Verhältnisse der Arbeiterschaft bessern und einen Krieg vermeiden könnte.“ Die Aussagen Elsers dokumentieren, dass er in Bezug auf das Regime und seine Absichten zu einer wesentlich klareren Einschätzung der Situation gekommen war als selbst kritische Teile des Militärs: „Die von mir angestellten Betrachtungen zeitigten das Ergebnis, dass die Verhältnisse in Deutschland nur durch eine Beseitigung der augenblicklichen Führung geändert werden könnten. Unter der Führung verstand ich die »Obersten«, ich meine damit Hitler, Göring und Goebbels …. Ich war lediglich der Meinung, dass durch die Beseitigung der drei genannten Männer eine Mäßigung in der politischen Zielsetzung eintreten wird.“ (Gruchmann 1970, S. 75-84) Konkret benennt Elser in diesem Zusammenhang weitere deutsche Gebietsansprüche gegenüber anderen Ländern oder auch direkter formuliert: den imperialistischen deutschen Krieg.

Die späte Anerkennung

An Stelle einer Auseinandersetzung mit den Verbrechen des NS-Regimes und dem Widerstand dominierte in der westdeutschen Gesellschaft nach 1945 das Prinzip Verdrängung. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis die Tat eines Stauffenberg als legitim anerkannt wurde, hatte er doch den soldatischen Eid gebrochen und einen Mord geplant etc. Doch während der 20. Juli später fast zum nationalen Gedenktag wurde, blieben andere Teile des Widerstandes weitgehend unterbelichtet: der Widerstand der KommunistInnen, der SozialdemokratInnen und christlicher Kreise genauso wie der Alltagswiderstand vieler »kleiner Leute«, die z. B. Jüdinnen und Juden versteckten, sich den »Euthanasie«-Morden widersetzten oder in anderer Form Zivilcourage zeigten und menschlich handelten.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum es so lange brauchte, bis eine Tat wie die von Georg Elser erstmals gewürdigt wurde. 1965 strahlte der NDR einen Film mit anschließender Diskussion aus, in der erstmals eine Anerkennung für Elser ausgesprochen wurde. 1969 erschien dann ein Artikel von Anton Hoch – allerdings nur in einer historischen Fachzeitschrift – der erstmals die Einzeltäterschaft Elsers belegte und den anderen hartnäckigen Gerüchten entgegentrat. Obwohl das Gestapo-Verhör mit Elser seit 1958 dem Bundesarchiv vorlag, wurde erst 1970 von Lothar Gruchmann eine Edition des Verhörs publiziert. 1982 schrieb Peter-Paul Zahl schließlich ein Theaterstück über Georg Elser und 1989 erschien endlich eine Biografie Elsers von Helmut Ortner. Seit 1988 kümmert sich der Heidenheimer Arbeitskreis Georg Elser um das Vermächtnis des Hitler-Attentäters. Am 9. November 1989 – in der Nacht, als die Mauer fiel –, wurde ein Fernsehfilm über Elser ausgestrahlt, mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle. Übrigens blieb Georg Elser auch in der DDR-Geschichtsschreibung bis zum Schluss unerwähnt, auch in der Sachsenhausen-Forschung. Vom persönlichen Werdegang Elsers her, seine politischen Begründungen für das Attentat betrachtend, ist das eigentlich unverständlich, aber offensichtlich passte er als Einzeltäter nicht in das DDR-Geschichtsbild des antifaschistischen Widerstandes.

Und wie verhalten sich die Städte, in denen Elser lebte? 1971 benannte die Stadt Schnaitheim einen kleinen Park nach ihm, 1983 wurde nach kontroverser öffentlicher Diskussion in Konstanz an der Grenze, wo Elser verhaftet wurde, eine Tafel angebracht – begleitet von ablehnenden Kommentaren der Lokalzeitung. In München wurde 1989 (zehn Jahre nach dem Abriss des Bürgerbräukellers) dort auf dem Boden eine fast unsichtbare Tafel angebracht und 1997 auf Betreiben einer kleinen Initiative in der Türkenstraße ein Platz nach Elser benannt – in der Nähe von Elsers Zimmer und den Handwerkern, die ihm, ohne es zu wissen, bei der Vorbereitung des Attentats halfen. Im Heimatort Königsbronn wurden Interessierte lange Zeit auf die Gemeinde Heidenheim verwiesen. Erst 1995 wurde in Königsbronn endlich an dem Haus, in dem zwei Jahre später die Georg-Elser-Gedenkstätte eingerichtet wurde, eine Tafel angebracht. In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstand schließlich 1997 eine ständige Ausstellung über Georg Elser, die in zwei Duplikaten als Wanderausstellung durch die Republik reist. Sechzig Jahre nach seiner mutigen Tat findet sich auch in den neueren lexikalischen Werken über den Nationalsozialismus (z. B. Steinbach/Tuchel 1998; Weiß 1998) eine angemessene Würdigung Elsers. Eine späte Würdigung!

Literatur

Brill, Werner: »Mitleid ist fehl am Platz.« Über Vernichtungskrieg und Gewalt, Saarbrücken 1999.

Georg-Elser-Arbeitskreis (Hg.): Gegen Hitler – gegen den Krieg! Georg Elser, Heidenheim 1989.

Gruchmann, Lothar (Hg.): Autobiographie eines Attentäters: Johann Georg Elser, Stuttgart 1970.

Haasis, Hellmut G.: »Den Hitler jag' ich in die Luft.« Der Attentäter Georg Elser. Eine Biografie, Berlin 1999.

Hoch, Anton: Das Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller 1939, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 17(1969), S. 383-413.

Hoch, Anton/Gruchmann, Lothar: Georg Elser: Der Attentäter aus dem Volke. Der Anschlag auf Hitler im Münchner Bürgerbräu 1939. Frankfurt/M. 1980.

Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes: »Ich habe den Krieg verhindern wollen.« Georg Elser und das Attentat vom 9. November 1939. Eine Dokumentation, Berlin 1997.

Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes (Hg.): Lexikon des Widerstandes 1933-1945, München 1998.

Weiß, Hermann (Hg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt/M. 1998.

Zahl, Peter-Paul: Johann Georg Elser. Ein deutsches Drama, Berlin 1982.

Dr. Werner Brill ist Pädagoge und Historiker. Er arbeitet in der Erwachsenenbildung in St. Wendel und ist Beirat der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2000/1 Der schwierige Weg zum Frieden, Seite