W&F 2013/1

Geschlechtlich codierte geopolitische Raumbilder

von Anke Strüver

Eine Beschäftigung mit den geschlechtlichen Codierungen von geopolitischen Raumbildern bezieht sich auf die Dekonstruktion und Rekonstruktion von sozialräumlichen Repräsentationen, die geopolitische Raumbilder explizit mit Menschenbildern verknüpfen. Im Mittelpunkt der empirischen Illustration dieses Textes stehen strategische Regionalisierungen von nichtstaatlichen Hilfsorganisationen. Thematisiert werden die in den Kampagnen von Entwicklungs- und Flüchtlingshilfeorganisationen enthaltenen Raum- und Menschenbilder sowie die ihnen zugrunde liegenden soziokulturellen und räumlichen Stereotypisierungen. Mit Fokus auf die Funktionen von geschlechtlich codierten Stereotypen in Raumbildern geht es dabei um die Frage, inwieweit geopolitische Ordnungsmuster (wie »Nord-Süd« oder »Europa-Afrika«) in den Kampagnen von »wohlmeinenden« zivilgesellschaftlichen Organisationen (re-) produziert werden.

Die Dekonstruktion von geschlechtlich codierten Raumbildern ist in der geographischen Geschlechterforschung verankert, die (Geschlechts-) Identitäten als durch den soziokulturellen und räumlichen Kontext produzierte versteht und die das konstitutive Wechselverhältnis von Raum- und Subjektidentitäten – sowie von Raum- und Menschenbildern – untersucht. Dabei sind die Bedeutungszuweisungen auf konkrete Räume und einzelne Menschen abhängig von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und wurden von Doreen Massey (1994) als »Power-Geometries of Space« beschrieben. Im Kontext der geographischen Geschlechterforschung wird für unterschiedliche Maßstabsebenen anhand zahlreicher Beispiele dargelegt, dass und vor allem wie sich Identitätskategorien wie Geschlecht sowie Räume und ihre jeweiligen Bedeutungen co-konstituieren, wie Raum- und Menschenbilder in ihren Verschränkungen funktionieren (vgl. Bauriedl et al. 2010; Wastl-Walter 2010). So wirkt einerseits die Kategorie Geschlecht als sozialer und räumlicher »Platzanweiser« (klassisches Beispiel: »Haus-Frau«), andererseits geht es längst nicht nur um die Feststellung, dass Frauen und Männer unterschiedliche Raumausschnitte zugewiesen bekommen. Vielmehr geht es um das wechselseitige Bedingungs- und Bestätigungsverhältnis zwischen den Kategorien Geschlecht und Raum und um an Geschlechterkonstruktionen gebundene Raumproduktionen.

Geopolitische Imaginationen – kritische und feministische Zugänge

Der Ansatz der »Critical Geopolitics« beschäftigt sich mit der Produktion von geopolitischen Raumbildern in unterschiedlichen Formen von Repräsentationen. Im Fokus steht zumeist die Dekonstruktion geopolitischer Leitbilder in Diskursen, die im Rahmen staatlicher Politik – aber auch in populärkulturellen Medien – transportiert werden und die dominante geopolitische Vorstellungen im Alltagsleben konstruieren (vgl. O Tuathail 1996; für zahlreiche Beispiele, Dzudzek et al. 2011). In den empirischen Arbeiten der »Critical Geopolitics« geht es also im Unterschied zu den realpolitisch angelegten Konzeptionen der Internationalen Beziehungen und der (klassischen) Geopolitik weniger um eine möglichst exakte Analyse geopolitischer Konstellationen und Kräfteverhältnisse, als um die Entstehung geopolitisch relevanter Konstruktionen und Weltbilder und deren massenmediale Verbreitung in textuellen und visuellen Repräsentationen. Grundlage für diesen Ansatz ist u.a. Saids »Orientalismus« (1978), in dem er die Konstruktion von »imaginierten Geographien« durch die Abgrenzung eines »Eigenen« von einem »Fremden« einschließlich ihrer räumlichen Bezüge thematisiert.

Das Konzept der »Feminist Geopolitics« wiederum erweitert die de- und rekonstruktiven Lesarten geopolitischer Diskurse um verkörperte Menschen(leben), um „den Körper als die lokalste geopolitische Dimension“ (Hyndman 2001, S.216). Mountz (2004) untersucht bspw. den Umgang mit chinesischen Bootsflüchtlingen in Kanada und legt offen, wie geopolitische Grenz- und Sicherheitsdiskurse die migrantischen Körper instrumentalisieren: Einerseits werden Migrant_innen als verkörperte Bedrohung stigmatisiert, andererseits als billige Arbeitskörper benötigt.

Geschlechtlich codierte geopolitische Imaginationen

Innerhalb dieses konzeptionellen Rahmens ist die Analyse der geschlechtlichen Codierungen von geopolitischen Imaginationen platziert: Am empirischen Beispiel wird das wechselseitige Bedingungs- und Bestätigungsverhältnis von Raum- und Menschenbildern über Afrika in den visuellen Repräsentationen von vier ausgewählten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) untersucht. Denn auch diese Akteure greifen auf Diskurse zurück, die auf räumlichen und vergeschlechtlichten Stereotypen basieren.1 Die Auswahl der NGOs zielt dabei auch auf den vergleichenden Aspekt der Analyse ab: Zum einen konzentriert sie sich auf die regionalisierten und geschlechtlich differenzierten Repräsentationen von Armut und Unterentwicklung in (Schwarz-) Afrika und zum anderen auf die Kampagnen-Bilder, die im Zusammenhang mit der Flucht von Afrikaner_innen nach Europa verbreitet werden.2 Dabei ist von Interesse, ob sich die Diskurse und Kampagnen von Organisationen aus den Bereichen Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe in ihren Regionalisierungen ergänzen oder ob sie sich in ihrer »sozialgeographischen Konnotationsmatrix« grundlegend unterscheiden. Grundlage dafür bietet die »sozialgeographische Matrix« von Ziai zur Analyse der ökonomischen und politischen Interessen des Nordens im Süden. Dabei geht es um die Analyse der Strategien, mit denen die »Erste Welt« ihre Interessen verfolgt und dadurch die Situation und Bedürfnisse von „unterentwickelten Regionen als sozialgeographische Matrix“ (Ziai 2006, S.91) konstruiert.

Im hier behandelten Beispiel setzt eine solche »sozialgeographische Konnotationsmatrix« an der dichotomen Einteilung in »Erste« und »Dritte« Welt an, in der der »Ersten Welt« Attribute wie »modern«, »rational« und »technologisch« zugeschrieben wurden, während die »Dritte Welt« mit negativ besetzten Attributen wie »traditionell«, »unvernünftig/emotional« und »unterentwickelt« assoziiert wird. Diese Konnotationen werden in einem kontinuierlichen Prozess der Beschreibung von Räumen und Menschen als geopolitische Imaginationen verfestigt.

Auch Nichtregierungs-Hilfsorganisationen sind in ihren Kampagnen auf eine hohe mediale Präsenz angewiesen, um menschliches Leid anschaulich darzustellen bzw. um Mitleid für weltweite Ungerechtigkeiten zu erregen. Oftmals werden allerdings genau dadurch Vorstellungen von der »Dritten Welt« bzw. einzelner Regionen zum unhinterfragten »Allgemeinwissen«. So beruhen etwa Darstellungen Afrikas in den Kampagnen globaler Hilfsorganisationen auf Erzählungen und Raumbildern von Afrika, die sich über lange Zeit entwickelt haben und verfestigen konnten (vgl. – gleichermaßen ironisch wie exemplarisch – Wainaina 2006). Sie stellen somit konventionalisierte Vorstellungs- und Deutungsmuster dar, die durch gesellschaftliche Kommunikation manifestiert und versinnbildlicht werden. Clifford Bob (2005) spricht in diesem Zusammenhang von der „Vermarktung humanitärer Krisen“ – davon, wie NGOs durch ihre finanziellen wie visuellen Ressourcen beeinflussen, welchen humanitären Krisen Aufmerksamkeit zukommt und welches dominante Bild einer Krisenregion als »Standbild« hängen bleibt.

Die Kampagnen von Hilfsorganisationen eignen sich für die Analyse von geopolitischen Imaginationen, da sie sehr viele Menschen im Alltagsleben erreichen (z.B. über Plakatierungen im Straßenraum oder als Werbebanner im Internet) und da ihre Programme immer ein über territoriale Semantiken abgebildetes Ziel (Regionen, Nationen etc.) beinhalten. In den Kampagnen kommt es somit zur Verknüpfung von humanitärer Hilfe mit einer konkreten Region, zu einer diskursiven »Territorialisierung der Not«. Dabei werden in den Afrika-Kampagnen von NGOs der letzten Dekade zentrale Elemente des Orientalismus-Diskurses reproduziert, insbesondere die Bilder von Entwicklungshilfe, die mit den Konnotationen »Passivität« und »Schwäche« arbeiten. So beschreibt der Vorsitzende des Verbandes für Entwicklungspolitik deutscher NGOs (VENRO), Jürgen Lieser (2007), dass die NGOs „zwischen Macht und Moral“ den Mythos vom omnipotenten weißen Helfer pflegen (müssen), dem das Stereotyp des schwarzen, hilflosen Opfers gegenübersteht. Auf theoretisch-konzeptioneller Ebene wiederum hat Mike Davis (2004) dies in seiner historischen Rekonstruktion der »Geburt der Dritten Welt« gezeigt: Er macht deutlich, dass die »Dritte Welt« einen – im Foucaultschen Sinne – Macht-Wissens-Komplex darstellt, der durch das Zusammenspiel von Raumbildern, Weltordnungsstrategien und Hilfsinterventionen funktioniert (ausführlicher vgl. Strüver 2007).

Divergenzen oder Konvergenzen in den NGO-Diskursen?

In der Untersuchung der Kampagnen international agierender Entwicklungshilfeorganisationen im Hinblick auf ihre geopolitischen Regionalisierungen ist festzustellen, dass die verwendeten Repräsentationen vornehmlich auf koloniale Vorstellungen zurückgehen, die den Norden gegenüber dem Süden als progressiv abgrenzen. Die zugrundeliegenden dominanten gesellschaftlichen Vorstellungen beziehen sich dabei auf eine binäre Strukturiertheit des »Eigenen« und »Fremden« und verfestigen die damit verbundenen räumlichen Imaginationen im Allgemeinen und die geschlechtlich codierten geopolitischen Imaginationen im Besonderen: In Konzentration auf vergeschlechtlichte Repräsentationen von Armut, Unterentwicklung und Unsicherheit in Afrika wird deutlich, dass sich die Kampagnen auf ein Archiv von stereotypisierten Repräsentationen »des Südens« wie auch »des Weiblichen« stützen, die die Konnotationsreihe »unterentwickelt – schwarz – weiblich – schutzbedürftig« bemüht und darunter nicht zuletzt eine attraktive Weiblichkeit versteht bzw. abbildet. Die Repräsentationen von Afrikanerinnen (und ihren Kindern) sind vor allem mit Armuts-, Hunger- und Kriegszuständen in ihren jeweiligen Herkunftsregionen als »mitleiderregende Sympathieträger« verbunden und symbolisieren zudem Schwäche, Passivität und Immobilität.

Der zweite Teil der Analyse konzentriert sich hingegen auf die geschlechtlich codierten geopolitischen Repräsentationen in den Kampagnen von Flüchtlingshilfeorganisationen. Seit Einführung der mit dem Schengener Abkommen verbundenen Einreiserestriktionen versuchen afrikanische Migrant_innen vor allem, irregulär in die EU zu gelangen. Die diesbezügliche politische und mediale Aufmerksamkeit ist durch Berichte über afrikanische Flüchtlinge gestiegen, die versuchen, in kleinen Booten von Nord- oder Westafrika aus auf die Kanarischen Inseln bzw. die europäischen Mittelmeerinseln und -küstenregionen zu gelangen. Die Berichterstattung über afrikanische Flüchtlinge ist dabei mit einer subtilen Ab- und Ausgrenzungsrhetorik versehen, die eine umfassendere Abschottung der EU-Mitglieder gegen den »Flüchtlingsansturm« aus Afrika impliziert, um die »Gefahren« durch Armut, Flucht und Migration abzuwehren.3

Zu den Motiven in den Kampagnen von Hilfsorganisationen gehören auch Bilder von Bootsflüchtlingen, die versuchen, nach Europa zu gelangen. In diesen Bildern ist »der Flüchtling« meist männlich visualisiert und wird diskursiv zu einem »Standbild« verfestigt – und der räumliche Herkunftskontext (»Schwarzafrika«) ist Teil dieses Standbildes. Das Bild vom Flüchtling verweist dabei weniger auf reale Einzelpersonen, als vielmehr auf soziale Positionen innerhalb der Herkunfts- als auch der Zielgesellschaften. „Das Flüchtlingsregime, in dem Staaten, suprastaatliche und nicht-staatliche Organisationen sowie die Massenmedien zusammenwirken, hält die Flüchtlinge mit allen, auch visuellen und narrativen Mitteln, an ihrem Platz.“ (Holert/Terkessidis 2006, S.78)

Was im Bereich der Entwicklungshilfe durchaus auf mitleiderregende Unterstützung abzielt, wendet sich im Feld der Flüchtlingshilfe somit gegen die Betroffenen. Im einen Fall sind Repräsentationen »Schwarzafrikas« als unterentwickeltem, krankheits- und krisengeplagtem Teilkontinent Ausgangspunkt für die Akquise von Spenden und die Bereitstellung humanitärer Hilfe, im anderen Fall werden sie zu genau den Bedrohungsszenarien, mit denen in den westlichen Ländern eine restriktive Einwanderungs- und Asylpolitik legitimiert wird. „Der »TV-Migrant« tritt an der geographischen Grenze zur »Festung Europa« als ein männlicher über-sichtbargemachter, vom Repressionsapparat erfasster, als passives Objekt caritativer Behandlung vorgezeigter Körper auf.“ (Kuster 2007, S.188)

Die Ergebnisse der Analyse entwicklungspolitischer Diskurse lassen somit geschlechtlich codierte geopolitische Imaginationen erkennen, die in dualistischer Manier als Äquivalenzketten funktionieren, in denen ein »weißer Mann« als »dominanter Ursprungssignifikant« zum Referenzpunkt wird. Dieser Signifikant wird mit der »positiven Norm« von Modernität, Technologie und Rationalität assoziiert, der die Devianz Unterentwicklung, Irrationalität und Emotionalität gegenübersteht. Zudem knüpfen diese Äquivalenzketten an traditionelle Dualismen von Männlich- und Weiblichkeit sowie von »Erster« und »Dritter Welt« an.

Tabelle 1: Sozialgeographische Konnotationsmatrix

Entwicklungshilfe Flüchtlingshilfe
schwarz, weiblich, unterentwickelt schwarz, männlich, unterentwickelt
schwach, schutzbedürftig stark, gefährlich, kriminell
attraktiv aggressiv
emotional, privat (Alltagssituation) rational, öffentlich (Ausnahmezustand)
passiv, immobil aktiv, mobil
bedroht → Mitleid, Sympathie bedrohend → Abschreckung, Abgrenzung
Sozialgeographische Konnotationsmatrix der geschlechtlich codierten Menschenbilder in den Kampagnen von Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe-NGOs

In der Gegenüberstellung mit den Kampagnenbildern der Flüchtlingshilfe verschiebt sich diese Äquivalenzkette, und es wird deutlich, dass sie sich hinsichtlich ihrer strategischen Regionalisierungen, der ihnen zugrundeliegenden geschlechtlich codierten Repräsentationsprozesse und hinsichtlich ihrer »sozialgeographischen Konnotationsmatrix« grundlegend unterscheiden (siehe Tab. 1). Es kann hier von einer »Instrumentalisierung« geschlechtlich codierter Identitäten in den Repräsentationsprozessen gesprochen werden, da über die ihnen zugeschriebenen klassischen Genderattribute Raumbilder manifestiert werden (ausführlicher zur Analyse des Bildmaterials siehe Strüver 2010).

Im Anschluss an Hyndman (2001) und die »Feminist Critical Geopolitics« lässt sich somit eine Nord-Süd »Geopolitik der (Im-) Mobilität« konstatieren, die neben der räumlichen und sozioökonomischen Abgrenzung eines »Eigenen« von einem »Fremden« bzw. von »Nord« und »Süd« einerseits auf »Gendered Power Geometries of Space« basiert und sich andererseits zu wenig für das (Über-) Leben konkreter Menschen interessiert und engagiert.

Schlussbemerkung

Wenn die »Dritte Welt« nicht als objektive Realität, sondern als geopolitisches Konzept und geopolitischer Raum verstanden wird, dann kann das verräumlichte »Andere« über die Mittel der Konstruktion des »Eigenen« und des »Anderen/Fremden« analysiert werden. Dabei wird deutlich, dass das Wechselverhältnis von Raum- und Menschenbildern vor allem auch auf der Konstruktion von räumlichen und sozialen, insbesondere vergeschlechtlichten und ethnisierten, Unterschieden und Hierarchien beruht.

Die in den Kampagnen von NGOs aus den Bereichen Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe enthaltenen Raum- und Menschenbilder sind nicht beliebige Abbildungen, sondern stellen geopolitische Ordnungsmuster dar. Dieses Ergebnis schließt auch an die postkoloniale Kritik an, dass zwar im Global-Governance-Diskurs die Hegemonie des Nordens durch internationale Staatengemeinschaften und zivilgesellschaftliche Akteure ersetzt wird, dass diese Hegemonie jedoch ähnlich wie die koloniale funktioniert, in der sich ein »entwickeltes Europa« gegenüber einem bedrohten (hilfsbedürftigen) und zugleich bedrohlichen (abschreckenden) Afrika abgrenzt. Dies gilt zunächst für den Bildfundus, der offensichtlich auf einen kolonialen Repräsentationsapparat rekurriert, einschließlich der geschlechtlich codierten »Power-Geometries of Space«. Der Bildfundus der »Vermarktung humanitärer Krisen« sowie der »Territorialisierung von Not« in den aktuellen Hilfskampagnen stellt damit ein Repertoire bereit, mit dem Menschen in und aus Afrika repräsentiert und »angeschaut« werden und das auf einer Abgrenzung von einem vermeintlich progressiveren Europa basiert.

Anmerkungen

1) Die hier präsentierte Zusammenfassung basiert auf Teilergebnissen eines Forschungsprojektes der Autorin zu »Gender, Space and Global Governance«, das im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU zu »Global Governance, Regionalisation and Regulation« gefördert wurde (siehe auch Strüver 2007, 2010).

2) Es handelt sich um die Entwicklungshilfeorganisation »Brot für die Welt«, die Flüchtlingshilfeorganisation »Pro Asyl« sowie die NGOs »Cap Anamur« und »Ärzte ohne Grenzen«, die beide sowohl in der Entwicklungs- als auch in der Flüchtlingshilfe tätig sind.

3) Im Hinblick auf die Repräsentationen von Geschlechterrollen in der medialen Kriegsberichterstattung finden sich ähnliche Assoziationsketten, die Frauen mit Passivität und Männer mit Aktivität verknüpfen (vgl. Kassel 2002).

Literatur

Bauriedl, Sybille/Schier, Michaela/Strüver, Anke (Hrsg.) (2010): Geschlechterverhältnisse, Raumstrukturen, Ortsbeziehungen: Erkundungen von Vielfalt und Differenz im Spatial Turn. Münster.

Bob, Clifford (2005): The Marketing of Rebellion: Insurgents, Media, and International Activism. New York.

Davis, Mike (2004): Die Geburt der Dritten Welt. Berlin.

Dzudzek, Iris/Reuber, Paul/Strüver, Anke (Hrsg.) (2011): Die Politik räumlicher Repräsentationen. Münster.

Holert, Tom/Terkessidis, Mark (2006 ): Fliehkraft. Köln.

Hyndman, Jennifer (2001): Towards a feminist geopolitics. In: Canadian Geographer 45, 2, S.210-222.

Kassel, Susanne (2002): Schöne Flüchtlingsmädchen und Vergewaltigungslager. Wie Medien Geschlechterstereotype zur Kriegslegitimation nutzen. In: Wissenschaft & Frieden 20,2, S.19-22.

Kuster, Brigitta (2007): »Die Grenze filmen«. In: Transit Migration Forschungsgruppe (Hrsg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas. Bielefeld, S.187-201.

Lieser, Jürgen (2007): Zwischen Macht und Moral. Humanitäre Hilfe der Nichtregierungsorganisationen. In: Treptow, Rainer (Hrsg.): Katastrophenhilfe und Humanitäre Hilfe. München, S.40-56.

Massey, Doreen (1994): Space, Place and Gender. Cambridge.

Mountz, Alison (2004): Embodying the nation-state: Canada’s response to human smuggling. In: Political Geography 23, 3, S.323-345.

Ó Tuathail, Gearóid (1996): Critical Geopolitics. The Politics of Writing Global Space. London.

Said, Edward (1978): Orientalism. New York.

Strüver, Anke (2007): The Production of Geopolitical Regionalizations and Gendered Images through Global Aid Organizations. In: Geopolitics 12, 4, S.680-703.

Strüver, Anke (2010): Gendered Geographical Imaginations in Global Governance Diskursen. In: Ernst, Waltraud (Hrsg.): Grenzregime. Geschlechterkonstellationen zwischen Kulturen und Räumen der Globalisierung. Münster, S.49-65.

Wainaina, Binyavanga (2006): »Schreiben Sie so über Afrika!«. Süddeutsche Zeitung, 17.01.06, S.13.

Wastl-Walter, Doris (2010): Gender Geographien. Geschlecht und Raum als soziale Konstruktionen. Stuttgart.

Ziai, Aram (2006): Zwischen Global Governance und Post-Development. Münster.

Anke Strüver ist Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeographie an der Universität Hamburg.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2013/1 Geopolitik, Seite 31–34