online, 27. April 2023 – 11-14h

Hier geht es zum Videomitschnitt der Konferenz (Achtung: Link zu YouTube)

Frieden wird oft fernab der Orte ausgehandelt, an denen Menschen unter drakonischen Gesetzen, Diskriminierung, offener Aggression, sexualisierter Gewalt, bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen oder Plünderungen leiden. Neuere Versuche, lokale Forderungen und Bedürfnisse in politischen Prozessen in (Post-)Konfliktgebieten zu berücksichtigen, waren unzureichend und setzen weiterhin Vorstellungen von Frieden durch, die grundsätzlich elitär, eurozentrisch und postkolonial sind. Lokales Friedensengagement wird in den traditionellen Friedensprozessen der internationalen Gemeinschaft allzu oft übersehen, zum Schweigen gebracht und falsch dargestellt.

Die Online-Konferenz  am 27. April 2023 fokussierte sich daher auf die Rolle lokaler Akteure in der Friedensfrage und die Chancen der Aushandlung lokaler Legitimitätsvorstellungen mit staatlichen und internationalen Akteuren. Nach einem Grundsatzreferat des Friedensforschers Oliver Richmond von der Universität Manchester berichteten Friedenspraktiker*innen aus dem Südsudan, Bosnien und dem Libanon ihre Sichtweisen auf „die lokalen Frieden“.

Diese Online-Konferenz brachte Aktivist*innen, Friedenspraktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus einer Vielzahl an Kontexten auch über die diskutierten Fälle hinaus zusammen, um die Bedeutung lokaler Visionen von politischer Legitimität, Gerechtigkeit und Frieden zur Sprache zu bringen und zu diskutieren.

Die Veranstaltung wurde vom Varna Institute for Peace Research (VIPR) sowie dem Department of Global Governance (Institut für Rechtsgrundlagen) der Universität Graz organisiert und vom Österreichischen Friedenszentrum, dem Conflict – Peace – Democracy Cluster, dem Zentrum für Südosteuropastudien und der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden unterstützt.