W&F 2005/4

„Aller guten Dinge …“

von Wilhelm Nolte

Aller guten Tagungen sind drei! Im Januar die AFK-Nachwuchstagung, im Februar das AFK-Kolloquium, im Oktober die Einstein-Konferenz. Die erstere hatte der Nachwuchs weitestgehend selbst geplant und organisiert, genauer seine SprecherIn Madeleine Hagemeister und Mark Franken. In die Organisationsarbeit der letzteren ist die AFK kurzfristig eingesprungen. Auf Heller und Pfennig, Euro und Cent wird der Geschäftsführer für den Trägerkreis dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Förderungsvolumen verausgaben, belegen und schlussabrechnen müssen, das alle AFK-eigenen Kassenträume sprengt. Das Einstein-Konferenz-Büro in Berlin erwartet an die 500 Teilnehmer. Ein ganz und gar eigenes Tagungsvorhaben war das Kolloquium »Gerechtigkeit – Demokratie – Frieden: (De-)Eskalation von Gewalt?« mit und in der Evangelischen Akademie Iserlohn. So erfährt die Arbeit der AFK einerseits willkommene Förderung durch Dritte: durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung für die Nachwuchstagung und durch die Berghof-Stiftung für Konfliktforschung für das Kolloquium. Und selbst fördert die AFK die Vorhabensarbeit Dritter.

AFK-Planung 2006

Bei allem setzt die AFK darauf, dass ihre vielen Aktivitäten, wenn schon nicht ihre Kasse füllen, so ihr doch »gut tuen« – ihr Interessenten und Nachwuchs zuführen. Auf besonderes Interesse setzt sie gerade aktuell bei ihrer Planung des Kolloquiums 2006. Am Ort der – dann neuen – Regierung will die AFK eben diese herausfordern, friedenspolitisch »Farbe zu bekennen«. Hier soll es gehen um »Berliner Friedenspolitik: Anspruch – Wirklichkeit – Zukunft«. Zu den Veranstaltungen am Freitag soll die Öffentlichkeit eingeladen werden. Im Einführungsvortrag geht es um » Berliner Friedenspolitik – von außen gesehen«. Namhafte ausländische Experten werden hierzu derzeit angefragt. Hiernach wird eine Diskussionsrunde »Deutsche Friedenspolitik zwischen Theorie und Praxis« zu verorten suchen. Wo steht sie, wo will sie hin, wo wird sie »landen«? mit der neuen Regierung? Drei RegierungsvertreterInnen werden sich zwei FriedensforscherInnen aus der AFK gegenüber sehen, die friedenswissenschaftlich begründet die neue friedenspolitische Agenda »auf Herz und Nieren« prüfen wollen. Für die Gesprächsleitung bemüht sich der Vorstand um eine/n versierte/n, professionelle/n, namhafte/n ModeratorIn. Schließlich denkt der Vorstand noch an eine professionelle Fernseh- oder Hörfunkaufzeichnung. Erste Vorgespräche lassen verstärkt hoffen, dass die AFK mit ihrem nächsten Kolloquium »auf Sendung« geht.

Nach einem vollen Arbeitstag in Arbeitsgruppen – am Samstag (AG-Themen: Deutschland in der Weltgesellschaft, Entwicklung und Frieden = Krisenprävention?, Deutsche Europapolitik, Friedensbildung durch Softpower? Wie viel inneren Unfrieden verträgt friedliche Außenpolitik?) wendet das Programm das Interesse in der Schlussrunde auf Widersprüche deutscher Außenpolitik und erfragt Deutsche Friedenspolitik in non-gouvernementaler Sicht. Nichtregierungsorganisationen und Oppositionsparteien werden sich hierzu artikulieren – und mit der Friedensforschung debattieren.

In der Hauptstadt, und mit dem (rund) 100-Tage-nach-der-Wahl-Thema erwarten wir, d.h. unser bewährter Veranstalter-Organisator Uwe Trittmann für die Evangelische Akademie Iserlohn und der AFK-Vorstand, vermehrten Zulauf. Dabei wird organisatorisch alles wie gewohnt ablaufen können: Einladung und Programm erhalten die Mitglieder mit dem Jahresschlussbrief, Anmeldungen ergehen an die Evangelische Akademie Iserlohn. Nur gereist und getagt wird nach und in Berlin, am 3./4./5. März (!) 2006. Das Tagungshaus ist das Hotel Christopherus-Haus im Evangelischen Johannesstift Berlin-Spandau.

Die Teilnehmerinnen am nächsten Gender-Workshop der AFK werden dorthin schon zwei Tage früher anreisen. Hier geht es der AFK-Frauenbeauftragten, die den Workshop organisiert, um die Problematik »Is Gender The Answer ? Geschlechterperspektiven für Friedens- und Sicherheitspolitik«. Interessenten wenden sich unmittelbar an die Frauenbeauftragte Dr. Simone Wisotzki, c/o HSFK, Leimenrode 29, 60322 Frankfurt/Main ; wisotzki@hsfk.de. Weitere Informationen zum Workshop-Vorhaben sind auf der AFK-homepage www.afk-web.de zu finden.

So stehen am Anfang des nächsten Jahres gleich wieder zwei Tagungen der AFK. Ob es wieder auch zu einer dritten kommen wird? Wenn’s der nächste Vorstand will? Der nächste Vorstand? Richtig: In Berlin wird die AFK auch ihre obligatorische Mitgliederversammlung durchführen – und wählen.

Wilhelm Nolte, Geschäftsführer der AFK

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2005/4 60 Jahre Vereinte Nationen, Seite