W&F 2014/2

Aus dem Herausgeberkreis

von W&F-Herausgeberkreis

W&F mit neuem Vorstand

Liebe Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift!

Alle zwei Jahre wird der Vorstand von W&F auf der Jahrestagung neu gewählt. Der Vorstand unterstützt die Redaktion in ihrer Arbeit, kümmert sich um die finanzielle Absicherung und entwirft strukturelle Perspektiven für die Zeitschrift – er ist, wenn mensch so will, für den Rahmen der redaktionellen Arbeit zuständig. Der Vorstand trifft sich regelmäßig und diskutiert neben den Inhalten der einzelnen Ausgaben vor allem, wie man die »Reichweite« von W&F erhöhen und wie man die strukturellen, technischen Voraussetzungen der Zeitschriftenproduktion verbessern kann.

Bei den Wahlen auf der Jahrestagung von W&F im Januar 2014 wurden gleich vier neue Mitglieder in den engeren Leitungskreis der Zeitschrift gewählt.

Mit Hartwig Hummel, Professor für Europapolitik und internationale Beziehungen an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, rückt ein engagierter Politikwissenschaftler und Friedensforscher in den Vorstand. Er war zuvor bereits als W&F-Beirat aktiv und übernimmt für die Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung die Nachfolge des langjährigen Vorstandmitglieds Herbert Wulf, der aus Altersgründen ausscheidet. Ebenfalls aus Altersgründen verlassen Gert Sommer, der W&F seit den Anfängen begleitet und das Forum Friedenspsychologie vertreten hat, sowie Bernd Hahnfeld, der lange Jahre die IALANA bei W&F repräsentierte, das Gremium. Für sie kommen der renommierte Psychologe Klaus Boehnke, Professor für Methoden der Sozialwissenschaften an der Jakobs-University Bremen, und die Düsseldorfer Verwaltungsrichterin i.R. Petra Mörbitz neu in den Vorstand. Die Informationsstelle Wissenschaft und Frieden e.V. wird zukünftig vom langjährigen W&F-Redakteur Jürgen Nieth im Vorstand vertreten sein. Corinna Hauswedell, die dieses Amt in der Vergangenheit inne hatte, wird zukünftig den Arbeitskreis historische Friedensforschung vertreten und damit Holger Nehrings Nachfolge antreten, der sich aufgrund der räumlichen Distanz von seinem Arbeitsort Sheffield zu den deutschen Tagungsorten nicht in der von ihm gewünschten Form einbringen konnte. Die Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden werden vorerst nicht mehr im W&F-Vorstand vertreten sein, da das bisherige Vorstandsmitglied Bernhard Nolz aus Altersgründen nicht erneut antrat. Auch die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkeit wird vorerst keinen Vertreter in den Vorstand entsenden; der bisherige Vertreter Lucas Wirl hatte nicht mehr kandidiert. Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung wird weiterhin durch Dietrich Meyer-Ebrecht vertreten sein.

Die Vorstandsspitze wird nun von Johannes Maria Becker, der bisher schon Vorsitzender war, und Andreas Seifert als sein Stellvertreter gebildet – sie vertreten den Bund demokratischer WissenschaftlerInnen und das Zentrum für Konfliktforschung Marburg (Becker) bzw. die Tübinger Informationsstelle Militarisierung (Seifert). Als Zuständiger für die Finanzen von W&F im engeren Vorstand wurde Jürgen Nieth gewählt.

Johannes M. Becker und Andreas Seifert

FIfF Kommunikation 1/2014: »Cyberpeace«

Die aktuelle Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (FifF) ist mit ihrem Schwerpunkt dem Thema der FIfF-Jahrestagung 2013 »Cyberpeace – Frieden gestalten mit Informatik« gewidmet.

Vor dem Hintergrund der fortdauernden Ausspähung durch Nachrichtendienste, die als Komponente der neuen Kriegsführungsdoktrin angesehen werden muss, sowie des zunehmenden Einsatzes autonomer Kampffahrzeuge gewinnt die Frage nach einem komplementären Einsatz der Informatik im Dienste des Friedens an Aktualität. Die Beiträge der aktuellen FIfF-Kommunikation, die die Vorträge der Tagung und die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen zusammenfassen, behandeln die ambivalente Rolle der Informatik aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen unterschiedliche Handlungsoptionen auf. Sie reichen von einem wirtschaftlich begründeten Datenschutz, der auf einem Verständnis von Daten als handelbarer Ware fußt, über die Nutzung digitaler Technologien zum Öffentlichmachen von Menschenrechtsverletzungen und dem Einfordern rechtlicher Standards bis zu Maßnahmen des Selbstdatenschutzes. In mehreren Beiträge werden Forderungskataloge formuliert mit konkreten Rechten und Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre sowie zur digitalen Abrüstung, die sich in der Bundesrepublik auch aus dem Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme (IT-Grundrecht) ableiten lassen.

Mit der Frage nach dem Schutz privater Daten sowie der mündigen, zivilen Nutzung der Informationstechnologie befassen sich auch die Beiträge der PreisträgerInnen des FIfF-Studienpreises 2013, die im Rahmen der Jahrestagung ausgezeichnet wurden. Behandelt wird unter anderem der Einsatz der IT im Schulunterricht, das Überwachen der Datenübertragung im Internet mittels »Deep Packet Inspection« sowie der Datenschutz im Rahmen von Identitätsmanagementsystemen.

An den Themenschwerpunkt schließt auch das dem Heft beiliegende, gemeinsam mit W&F herausgegebene Dossier »Information Warfare und Informationsgesellschaft – Zivile und sicherheitspolitische Kosten des Informationskrieges« an (W&F-Dossier 74).

Artikel zu aktuellen Themen befassen sich mit Whistleblowing und Internet-Polizei sowie mit dem 30. Chaos Communication Congress des CCC.

Bezogen werden kann das Heft zum Einzelpreis von 7 Euro in der Geschäftsstelle des FIfF e.V., Goetheplatz 4, 28203 Bremen, fiff@fiff.de.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 2014/2 Gewalt(tät)ige Entwicklung, Seite 56–57