W&F 1993/1

Biotechnologie und vorbeugende Rüstungskontrolle

Zivil-militärische Verwendung von biologischer Forschung

von Kathryn Nixdorff

Die Autorin Kathryn Nixdorff zeigt die Gefahren der zivil-militärischen Verwendung in der Biotechnologie auf und benennt die ambivalenten Forschungsbereiche. Es sei praktisch unmöglich, Grundlagen für eine – wie sie meint legitime – Verteidigung gegen biologische Waffen aufzubauen, ohne daß gleichzeitig ein Aggressionspotential geschaffen wird.

Militärisches Interesse an biologischen Waffen erreichte zunächst einen Höhepunkt in den Jahren vor und während des Zweiten Weltkrieges. Zu dieser Zeit wurden insbesondere von den Alliierten (USA, Großbritannien) aber auch von Japan viel Energie und erhebliche finanzielle Mittel in die Erforschung, Entwicklung und Produktion von biologischen Waffen investiert1. Es wurde jedoch schnell erkannt, daß diese Waffen, vom militärischen Standpunkt aus betrachtet, große Unzulänglichkeiten aufwiesen.

Eine der herausragendsten Eigenschaften konventioneller biologischer Waffen ist ihre Unberechenbarkeit; es ist praktisch unmöglich, sie präzise einzusetzen oder ihre Wirkung zu kontollieren2,3. In den frühen siebziger Jahren konnte ein generelles Desinteresse der Militärs an biologischen Waffen registriert werden2, das sicher durch ihre mangelnde Handhabbarkeit hervorgerufen worden war.

Ohne Zweifel war dies eine der Ursachen der politischen Entwicklung, die zu der 1972 vereinbarten Konvention über Biologische Waffen (BWC) führte. Die Signatarstaaten verpflichteten sich im Rahmen dieser Übereinkunft, biologische und Toxin-Waffen weder zu entwickeln, noch zu produzieren, noch zu lagern (Abbildung 1)4. 118 Nationen gehören zu den Unterzeichnern dieses Vertrages. Es hat also durchaus den Anschein, als würde von biologischen Waffen wenig Gefahr für den Weltfrieden ausgehen. Gleichwohl jedoch enthält die Übereinkunft eine Reihe von Unklarheiten und Mängel in Bezug auf effektive Verifikation und Beschwerdeverfahren. So untersagt sie die Entwicklung, Herstellung und Lagerung von biologischen Erregern und Toxinen „…von Arten und Mengen, die nicht durch Vorbeugungs-, Schutz- oder sonstige friedliche Zwecke gerechtfertigt sind…“ (Abbildung 1)4. »Arten« und »Mengen« werden nicht weiter spezifiziert. Dadurch wurde eines der Schlupflöcher geschaffen, mit dem sich Forschung an biologischen Waffen unter dem Mantel des Verteidigungszweckes trefflich rechtfertigen läßt.

Neue Technologien

Mitte bis Ende der siebziger Jahren wirkte jedoch die Entwicklung von neuen Technologien im biologischen Bereich als Triebfeder für ein neu erwachtes Interesse an biologischen Waffen5,6. Dies wurde weiter durch die vermehrte Förderung von Forschungsprojekten unter Anwendung der Gentechnik durch militärische Instanzen in den 80er Jahren dokumentiert7-19. Die nachfolgend aufgelisteten Technologien sind im Hinblick auf eine mögliche militärische Anwendung relevant:

Techniken der DNA-Rekombination (Gentechnik):

  • Designer Genes-Protein-Engineering / Design
  • Fermenter-Technologie
  • Hybridoma-Technologie

Im Vordergrund steht die Technik der Rekombination von Desoxyribonukleinsäure (DNA) oder die Gentechnik. Diese beinhaltet den Transfer des genetischen Materials (Gene) von einem Organismus zum anderen. Dadurch wird der Organismus mit neuen, gleichsam genetisch verankerten Eigenschaften ausgestattet. Dieser Prozeß findet auch in der Natur statt, jedoch wird der Prozeß durch die Anwendung der Gentechnik so manipuliert, daß alles schneller und präziser abläuft, und zwar auch über genetische Barrieren hinweg.

Um die Gene zu übertragen, benutzt man gewöhnlich einen Vektor oder Überträger, meistens ein Plasmid, ein ringförmiges Stück der DNA, das autonom in einer Zelle sich reproduzieren kann20. Durch die Anwendung von bestimmten Enzymen kann ein Stück DNA ausgeschnitten und in ein Plasmid eingeklebt werden. Das im Plasmid rekombinierte DNA-Molekül kann anschließend in ein Bakterium, in Hefen oder auch in Säugetierzellen eingeschleust werden (Abbildung 2)20. Wenn das neue Gen funktioniert, bekommt diese Zelle die Eigenschaft, die das Gen bestimmt.

Das genetische Material von Viren kann auch manipuliert werden. Hier wird jedoch eine andere Strategie eingesetzt. Das zu übertragene Gen wird in ein Plasmid eingebaut. Wenn das Plasmid auch etwas DNA trägt, das gleich oder homolog zur Virus-DNA ist, findet eine Rekombination dieses Teils des Plasmids mit der Virus-DNA in der Wirtszelle statt, und das Virus trägt das neue Gen (Abbildung 3)21.

Eine Technologie, die sich noch in der Entwicklungsphase befindet, ist die Technologie der designer genes oder designer proteins22. Hierzu wird ein Protein mit bestimmten Eigenschaften am Computer entworfen. Aus diesem Entwurf wird eine DNA-Sequenz abgeleitet und synthetisiert. So ist z.B. ein Protein namens Felix aus einem Graduierten-Seminar an der Duke Universität in den USA entstanden. Die Teilnehmer dieses Seminars haben die molekulare Struktur des Proteins entworfen, während andere Forscherteams die DNA-Sequenz abgeleitet und das Gen synthetisiert haben. Das synthetische Gen wurde in ein Plasmid mit einem funktionierenden Expressions-System eingebaut und das Protein in E. coli produziert. Felix hatte in der Tat die Eigenschaften, die vorausgesagt worden waren22. Felix ist natürlich ein sehr kleines, einfaches Protein mit keiner biologischen Funktion; das Beispiel weist aber auf eine Gegenwarts- bzw. Zukunfts-Richtung hin.

Zahlreiche Innovationen, auf die, wegen Platzmangel nicht näher eingegangen werden können, machen solche Manipulationen möglich und zunehmend immer leichter.

Militärische Relevanz

der Technologien

Bezüglich der militärischen Nutzung der Gentechnologie werden einige mögliche Manipulationen in der aktuellen Debatte häufig genannt:

(a) Die Übertragung von Antibiotika-Resistenz auf Erreger von Infektionskranheiten.

(b) Die Veränderung von Antigenen der Zelloberfläche von Kranheitserregern.

(c) Die Übertragung von pathogenen (Krankheiten verursachenden) Eigenschaften auf Mikroorganismen.

Die Übertragung von Resistenz gegen Antibiotika auf Mikroorganismen liegt für die Gentechnik sicherlich im Bereich des Möglichen. An Infektionen, die im Krankenhaus erworben werden und nur äußerst schwierig unter Kontrolle zu halten sind, läßt sich vielleicht am besten zeigen, welche verheerenden Folgen eine einmal erlangte Resistenz gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika haben kann. In solchen Fällen wird diese Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen, die Infektionen auslösen, durch genetische Übertragung allerdings unter Bedingungen natürlicher Selektion verursacht.

Auch die Veränderung von einzelnen Bestandteilen bzw. Antigenen der Zelloberfläche durch genetische Manipulation ist im Prinzip möglich. Das körpereigene Immunsystem erkennt und bekämpft eindringende Erreger über die Struktur ihrer Zelloberflächen. Wenn beispielsweise durch Impfungen gegen spezifische Infektionserreger Immunität erreicht wurde, ist das Immunsystem gleichwohl nur in der Lage bei späterem Kontakt mit einem Erreger, diesen zu identifizieren und zu bekämpfen, wenn die Antigene der Zelloberfläche denen entsprechen, auf die die Impfstoffe zielen. Ist dies nicht der Fall, kann ein Erreger ohne weiteres das spezifische Immunsystem überwinden.

Das Problem bei der Modifikation von Antigenen der Zelloberfläche liegt darin, daß Mikroorganismen, wie etwa Bakterien, über mehrere verschiedene Antigene verfügen, die vom Immunsystem erkannt werden können und demzufolge in ihrer Gesamtheit, d.h. Protein- wie Polysaccharid-(aus Zuckermolekülen aufgebaute)-Antigene, vollständig verändert werden müßten. Dabei handelt es sich um eine äußerst schwierige Aufgabe, die sehr weitreichende Manipulationen erfordert. Es ist unwahrscheinlich, daß bei dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft entsprechende Versuche zum Erfolg führen können. Erfolgversprechender könnten Manipulationen der Antigenstruktur der Oberfläche von Viren sein, da diese meist eine sehr einfache Oberflächenstruktur aufweisen.

Auch bei Versuchen, pathogene Eigenschaften von Mikroorganismen zu übertragen, treten erhebliche Probleme auf. Solche Manipulationen erfordern den Transfer von Genen zur Steuerung der Biosynthese von gewebeschädigenden Toxinen oder Enzymen, die das Eindringen der Mikroorganismen erleichtern. In vielen Fällen sind aber die krankheitserregenden Eigenschaften wenig spezifiziert, oder pathogene Effekte beruhen auf dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren, die einzeln mehr oder weniger harmlos sind. Wenn z.B. ein Toxingen in ein harmloses Bodenbakterium (Bacillus subtilis) übertragen wurde, konnte das Bakterium zwar in Kultur das Toxin produzieren, war aber völlig avirulent, als es in Mäuse injiziert wurde23. Ebenfalls kann Bacillus anthracis (Erreger von Milzbrand) durchaus zur Krankheit oder gar zum Tode führen, aber nur unter der Vorraussetzung, daß es diesem Mikroorganismus gelingt, sich den Schutzmechanismen des Wirt-Systems zu entziehen, sich dort zu vermehren und zu verbreiten. Diese Fähigkeit wird von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren beeinflußt.

Zusammenfassend können die Techniken der DNA-Rekombination durchaus benutzt werden, um Mikroorganismen mit neuartigen Eigenschaften zu erzeugen. Ob es sich dann um effektivere biologische Waffen handelt, ist im allgemeinen zweifelhaft. Vor allem, neuartige infektiöse Agenzien werden genauso schwer beim Einsatz zu kontrollieren sein wie konventionelle, infektiöse Krankheitserreger. Wir können uns jedoch nicht darauf verlassen, daß keine Verbesserungen der Waffentauglichkeit konventioneller Agenzien in der Zukunft durch solche Manipulationen stattfinden werden. Die biologische Wissenschaft ist stets durch dramatische Durchbrüche in regelmäßigen Zeitabständen charakterisiert worden, die immer wieder völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Je intensiver geforscht wird, um so wahrscheinlicher können Durchbrüche stattfinden. Dies ist eine der allergrößten innewohnenden Gefahren, die mit der Ambivalenz der biologischen Forschung in diesem Gebiet verbunden ist.

Ambivalenz der Forschung

Die oben genannten Techniken werden aktuell im Rahmen militärischer Forschungsaktivitäten angewendet, die mit einer Verteidigung gegen biologische Waffen verbunden sind. Die Hauptbereiche dieser Forschungen beinhalten:

(a) die Entwicklung von Impfstoffen

(b) die Aufklärung von Pathogenitätsmechanismen bei infektiösen Krankheitserregern

(c) die Aufklärung der Wirkungen von Toxinen.

Gleichzeitig sind dies hochaktuelle Forschungsbereiche in der Biologie. Man braucht nur die Fachliteratur durchzusuchen, um festzustellen, welche enormen Aktivitäten im zivilen Forschungssektor in diesen drei Bereichen heute stattfinden.

Die biologisch-medizinische Forschung ist stets geprägt von dem Verlangen, Impfstoffe zu entwickeln, die einen besseren Schutz gegen infektiöse Krankheitserreger bieten. Im Falle von Krankheitserregern, die als potentielle B-Waffen genutzt werden können, ist es äußerst schwierig, zivile Forschungsziele von militärischen Interessen zu trennen. Viele Krankheitserreger, die aus der Sicht der medizinischen Forschung wichtig sind, werden auch als potentielle biologische Waffen von der militärischen Seite eingestuft (Tabelle 1). Durch einen Vergleich der zivilen und militärischen Interessen bezüglich der Vakzinentwicklung kann festgestellt werden, daß nur einige wenige Krankheitserreger, die von militärischem Interesse sind, nicht auf den Prioritätslisten des Instituts für Medizin (National Academy of Sciences, USA) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Entwicklung von Impfstoffen zu finden sind24. Es ist ein legitimes Anliegen der Militärs, ihre Truppen gegen infektiöse Krankheiten, die in der Kampfzone endemisch sind, schützen zu wollen. In der Tat sind Infektionskrankheiten in allen Kriegen in der Geschichte die Hauptursache für Verluste gewesen25. Es wird aber auch als militärische Pflicht empfunden, die Truppen gegen potentielle biologische Kampfstoffe zu schützen26. Somit wurden die Truppen im Golfkrieg z.B. gegen Milzbrand geimpft, weil einen Angriff seitens Irak mit diesem biologischen Kampfstoff vermutet wurde27. Hierzu muß jedoch gesagt werden, daß es äußerst zweifelhaft ist, ob eine effektive Verteidigung gegen alle potentiellen biologischen Waffen realisiert werden kann durch die Verwendung von Vakzinen, besonders dann, wenn wirklich neue, unbekannte Agenzien als Bedrohung empfunden werden.

Die Gefahren der Ambivalenz in diesem Bereich liegen in der Tatsache, daß es praktisch unmöglich ist, eine Verteidigung aufzubauen, ohne daß ein Aggressionspotential geschaffen wird. Ein Impfstoff nutzt in erster Linie dem Angreifer, der genauestens weiß, was als Agens eingestzt werden soll.

Die eifrigsten Aktivitäten der zivilen Forschung bezüglich infektiösen Krankheitserregern sind jedoch mit der Aufklärung der Mechanismen von pathogenen Wirkungen dieser Agenzien verbunden. Hier sind auch die Gefahren der Ambivalenz weitaus am größten. Für eine effektive Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist es essentiell, die Mechanismen der krankmachenden Prozesse zu durchschauen. Obwohl intensive Forschungsarbeiten seit Jahrzehnten durchgeführt werden, sind die Prozesse der Pathogenität bei den meisten Infektionskrankheiten nur unzureichend bekannt28. Es wird immer deutlicher, daß mehrere Faktoren bei der Virulenz eines Mikroorganismus und daher im Pathogenitätsprozeß eine Rolle spielen. Die Gene, die die Produktion von Virulenz-Faktoren bestimmen und kontrollieren, werden oft zusammen reguliert, und der Pathogenitätsprozeß kann nur in diesem Kontext verstanden werden. Zu hoffen jedoch, daß Genregulation von Pathogenität im Ganzen je verstanden sein könnte, wird von Experten in diesem Gebiet als illusorisch bezeichnet29. Mikrobielle Pathogenität ist also komplex und multifunktionell. Das fehlende Wissen über Pathogenitätsmechanismen ist eines der größten Hindernisse zur Entwicklung einer neuen biologischen Waffe, wo die Hauptstrategie sein würde, Virulenzfaktoren auf Mikroorganismen, die sie nicht schon besitzen, zu übertragen. Wenn die Mechanismen der Pathogenität verstanden werden, kann zwar die Krankheit effektiver bekämpft werden, jedoch kann auch der Erreger als biologische Waffe effektiver manipuliert und verwendet werden.

Als drittes, ambivalentes Forschungsgebiet besteht die Aufklärung der Wirkungsweise und die Erforschung der Effektivität der Toxine. Diese toxisch wirkenden, biologischen Stoffe können im Prinzip wie chemische Waffen eingesetzt werden. Viele besitzen jedoch eine höhere Toxizität als chemische Waffen (Tabelle 2). Daß sie bis jetzt nicht als solche angewendet wurden, liegt gewiß zum größten Teil daran, daß relativ wenig über die Waffentauglichkeit dieser Substanzen bekannt ist. Auch in der Vergangenheit war die Produktion von Toxinen relativ problematisch. Zwischenzeitlich kann ein zunehmendes, weltweites Interesse (ziviles und militärisches) an Toxinen beobachtet werden30. Auch die Möglichkeit der Produktion von Toxinen in größeren Mengen als bisher wird z.B. durch die Verbesserung der Fermenter-Technologie oder durch die Anwendung der Gentechnik erreicht. Es wurde durch Forschungen in der letzten Zeit festgestellt, daß einige dieser Toxine stabiler sind als bisher gedacht. Ferner sind einige durchaus bei der Aufnahme über die Aerosol-Route oder auch über die Haut wirksam (Tabelle 2)30-33. Dies erhöht ihre Attraktivität für einen Einsatz erheblich. Bei den Arten von Toxinen, die über die Haut aufgenommen werden können, ist es bekannt, daß diese Route weniger effektiv ist als wenn sie inhaliert werden32,33. Hier muß allerdings betont werden, daß die Effektivität von chemischen Kampfstoffen ebenso beeinträchtigt wird, wenn sie über die Haut aufgenommen werden31. Trotzdem ist die Aufnahme über die Haut immer noch ein effektiver Weg.

Die Ambivalenz der Forschungen über Toxine wird dadurch verstärkt, daß einige dieser Toxine als Therapeutika z.B. bei Krebserkrankungen34 oder auch bei neurologischen Krankheiten35 einen Einsatz finden.

Bei den Verhandlungen über eine Chemie-Waffen-Konvention wurde versäumt, Vorkehrungen für eine effektive Kontrolle über die Anwendung von Toxinen als chemische Kampfstoffe zu gewährleisten36. Daher ist es um so wichtiger, die Schwächen der B-Waffen-Konvention in diesem Bereich auszuräumen. Verifikationsmodalitäten für Toxine müssen unbedingt ausgearbeitet werden.

Proliferationsrisiken

Die Proliferationsproblematik hängt eng mit der Ambivalenz der molekular-biotechnologischen Forschungarbeiten zusammen.

Vertikale Proliferation:

Gemessen an der Vermehrung der Forschungsaktivitäten auf der militärischen Seite im biologischen Bereich muß das Proliferationsrisiko als hoch eingeschätzt werden.

Mit der Vermehrung dieser Forschungsaktivitäten ist die Gefahr verbunden, daß die Attraktivität biologischer Agenzien als potentielle Waffen stets wachsen wird, besonders wenn viel über den Umgang mit potentiellen biologischen Kampfstoffen erfahren wird und die Möglichkeiten zur Manipulation von Mikroorganismen steigen. Andererseits ist der große Nutzen der molekularen Biotechnologien besonders für die Forschung, aber auch für die Medizin, unumstritten. Trotz der Nützlichkeit dieser Methodik ist eine kritische Reflektion über die Anwendung der Technologien besonders angebracht, auch im Hinblick auf die Entwicklung der Wissenschaft, die durch solche Technologien enorm aber möglicherweise einseitig beeinflußt wird.

Horizontale Proliferation:

Es wäre sicherlich falsch, den Transfer dieser Technologien an Ländern, die Vertragsstaaten der BW-Konvention sind, aber diese Technologien noch nicht besitzen, zu verweigern. Sie würden dadurch in ihrer Entwicklung und vor allem in ihrer Gesundheitsvorsorge zurückgehalten. Im Gegenteil, verpflichten sich die Vertragsstaaten in Artikel X der BW-Konvention „den weitestmöglichen Austausch von … technologischen Informationen zur Verwendung bakteriologischer (biologischer) Agenzien und von Toxinen für friedliche Zwecke … zu erleichtern“4.

Nichtsdestoweniger liegt eine aktuelle Gefahr in der Proliferation dieser Technologien37. Artikel III der BW-Konvention richtet sich an diese Gefahr, aber die Bedingungen des Handelns sind unklar definiert worden. Das Problem ist wieder dual-use. Viele der Materialien und Technologien, die legitimen, friedlichen Zwecken dienen, können auch für offensive Programme verwendet werden.

Die Proliferationsproblematik wird besonders deutlich am Beispiel Irak. Es scheint ohne Zweifel zu sein, daß der Irak ihre Chemiewaffenkapazität im Iran-Irak-Krieg durch Exporte bekommen hat38,39. Erst nachdem der Irak eine schwere Niederlage im Iran-Irak-Krieg erlitten hat, begannen sie Senfgas einzusetzen39. Aus Quellen des US-Geheimdienstes wurde vermutet, daß der Irak eine BW-Kapazität für den Einsatz im Golfkrieg entwickelt hat; daher wurden die Truppen u.a. gegen Milzbrand geimpft27,40. An der Entwicklung der vermuteten Kapazität sollten gewisse Exporte beteiligt sein41,42. So z.B. wurden Mykotoxine, Nährböden für Mikroorganismen sowie Brutschränke von deutschen Firmen geliefert. Die Lieferung der Mykotoxine hatte keine rechtlichen Folgen; nach einem Gutachten unterlagen die ausgeführten Mengen nicht dem Verbot durch das Kriegswaffenkontroll-Gesetz. Auch die anderen Lieferungen waren genehmigungsfrei; erst seit dem 1. Januar 1990 besteht eine Ausfuhrliste für sensitive Güter im Bereich von biologischen Waffen41. Es soll auch bemerkt werden, daß der Irak ein Vertragspartner der BWC ist.

Es gibt keine einfache Lösung des Dilemmas: Kooperation und technologischen Austausch fördern, aber gleichzeitig Proliferation von Waffen verhindern. Die Gefahr soll wahrgenommen und beachtet werden, aber sie soll nicht den gesamten Kurs bestimmen. Hier muß sehr differenziert verfahren werden.

Militärische Strategien und biologische Waffen

Alfred Mechtersheimer43 hat die Entwicklung militärischer Strategien der NATO im Hinblick auf die wachsende Debatte über chemische und biologische Waffen thematisiert. Nach seiner Einschätzung haben solche Programme wie AirLandBattle zu einer Reevaluierung chemischer und biologischer Waffen als potentielle, taktische Waffen geführt. Für eine solche Strategie wird Landgewinn ohne Landzerstörung auch innerhalb der neuen politischen Weltlage aus militärischer Sicht als sinnvolles Ziel erachtet. Der Hauptfaktor ist nicht mehr, eine destruktive Kapazität, sondern die Fähigkeit der rapiden Vorwärts-Offensive aufzubauen. Diese Strategie sieht vor, den Gegner so zu schwächen und zu demoralisieren, daß kein effektiver Gegenangriff mehr stattfinden kann. Hierzu würden sich biologische und chemische Waffen besonders gut eignen.

Mit der Beendigung des Kalten Krieges werden voraussichtlich Spannungen in den Ländern der Dritten Welt zunehmen. Es wird erwartet, daß die Antwort auf diese Spannungen Low-Intensity-Conflicts sein werden44. Nach einem Bericht des Verteidigungsministeriums der USA werden innere Konflikte, Grenzauseinandersetzungen, Polizeieinsätze und andere Typen von »Buschfeuer«-Schlachten die Hauptform der Konflikte in der nächsten Zeit sein45.

Ein wachsendes Risiko wird jedoch vor allem in sog. Mid-Intensity-Conflicts liegen, die die großen und mittleren Mächte der Dritten Welt einbeziehen werden. Diese Nationen besitzen die meisten der modernen Waffen und rühmen sich, nukleare und/oder chemische und biologische Waffen zu besitzen37.

Wie und mit welchen Waffengattungen solche Konflikte ausgetragen werden, ist unter anderem von zukünftigen technischen Entwicklungen und der Proliferation solcher Technologien in die Länder der Dritten Welt abhängig.

Kontrollen

In solchen Forschungsbereichen, wo die Ambivalenz so prägnant ist, und wo die Proliferationsproblematik schwierig zu lösen ist, ist die totale Transparenz der Forschung essentiell. Dies gilt besonders für die Waffenschutzforschung. Es ist charakteristisch für militärische Programme, die mit chemischen und biologischen Waffen zu tun haben, daß die Aktivitäten geheim und verschleiert gehalten werden. Dies erzeugt Angst und Mißtrauen. Um diese abzubauen, wäre es am besten, wenn sämtliche defensivartigen biologischen Forschungen aus dem Militärbereich gestrichen werden, besonders die Arbeiten, die mit infektiösen Krankheitserregern und Toxinen verbunden sind. Dies muß auf jeden Fall ein langfristiges Ziel sein. Als kurzfristiges Ziel muß Transparenz geschaffen werden.

Obwohl es in diesem Gebiet äußerst problematisch sein würde, Forschungsmöglichkeiten durch Verbote einzuschränken, soll mindestens die Erzeugung (auch im Namen der Verteidigung) biologischer Agenzien mit veränderten Eigenschaften, die ihre Brauchbarkeit als Waffen vergrößern würden, verboten werden.

Um eine bessere Kontrolle über biologische Waffen zu gewinnen, müssen die Schwächen der BW-Konvention ausgeräumt werden. Vor allem die Ausarbeitung von Verifikationsmodalitäten würde wesentlich zur Stabilität beitragen.

U.a. hat die international wirkende Arbeitsgruppe der Federation of American Scientists mit großem Einsatz gut durchdachte, durchaus plausible Verifikationsmodalitäten ausgearbeitet46.

Das als sehr positiv zu bewertende Ergebnis der Dritten Überprüfungskonferenz der BWC im September 1991 war die Ernennung einer Ad Hoc Gruppe von Regierungsexperten, die von einem wissenschaftlich-technischen Standpunkt aus potentielle Verifikations-Maßnahmen identifizieren und überprüfen soll. Im Bericht des Vorsitzenders über das erste Treffen dieser Gruppe vom 30. März bis 10. April 199247 wurden potentielle Verifikations-Maßnahmen identifiziert, die im Sinne der Vorschläge der Federation of American Scientists liegen. Die weiteren Anstrengungen der Ad Hoc Gruppe sollten kräftig unterstützt werden.

Ein besonders positiver Beitrag zur Überwindung der Ambivalenz ist das internationale Programm Vaccines for Peace, das von Erhard Geißler formuliert wurde25. Dies ist ein Programm für die Entwicklung von Impfstoffen in einem internationalen Kontext. Es wurde in erster Linie konzipiert, um die Konversion von Forschung aus dem Verteidigungsbereich in den Zivilbereich zu befördern. Dadurch würde es gegen eine vertikale Proliferation wirken. Das Programm könnte ferner bei der Kooperation und beim Austausch von Technologien in einem friedlichen Rahmen unterstützend wirken (die Ziele des Artikel X implementieren), und zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge, besonders in Entwicklungsländern, beitragen. Die Unterstützung des Programmes ist äußerst wichtig für die Schaffung von Transparenz der Forschungsaktivitäten in diesem Bereich.

Anmerkung

Der Artikel basiert auf Ausführungen im Rahmen der 22. Sitzung des Unterausschusses für Abrüstung und Rüstungskontrolle – Öffentliche Anhörung »Neue Waffentechnologien unter dem Aspekt der Vorbeugenden Rüstungskontrolle« in Bonn, 9.11.1992

Artikel I des Übereinkommens über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer (biologischer) Waffen und von Toxinwaffen sowie über die Vernichtung solcher WaffenJeder Vertragsstaat dieses Übereinkommens verpflichtet sich,

1. mikrobiologische oder andere biologische Agenzien oder - ungeachtet ihres Ursprungs und ihrer Herstellungsmethode - Toxine von Arten und in Mengen, die nicht durch Vorbeugungs-, Schutz- oder sonstige friedliche Zwecke gerechtfertigt sind, sowie

2. Waffen, Ausrüstungen oder Einsatzmittel, die für die Verwendung solcher Agenzien oder Toxine für feindselige Zwecke oder in einem bewaffneten Konflikt bestimmt sind,

niemals und unter keinen Umständen zu entwickeln, herzustellen, zu lagern oder in anderer Weise zu erwerben oder zurückzubehalten.

Mutmaßliche BW- bzw. TW-Agenzien

BAKTERIEN

Bacillus anthracis (Milzbrand) / Coxiella burnetii (Q Fieber) / Francisella tularensis (Tularämie) / Vibrio cholerae (Cholera) / Yersinia pestis (Pest)

PROTOZOEN

Plasmodium (Malaria) / Trypanosoma (Schlafkrankheit)

VIREN

Hepatitis A / Non A Non B Hepatitis / Bunyavirus / Chikungunya-Virus / Dengue-Virus / Japanisches Enzephalitis-Virus / Östliches Enzephalitis-Virus / Westliches Enzephalitis-Virus / Riftalfieber-Virus / Mayaro-Virus / Zeckenenzephalitis-Virus /Gelbfieber-Virus / Junin-haemorrhagisches Fieber-Virus / Machupo-haemorrhagisches Fieber-Virus / Koreanisches haemorrhagisches Fieber-Virus / Krim-Kongo haemorrhagisches Fieber-Virus

TOXINE

Aflatoxin-Mykotoxine / Botulinumtoxin / Brevetoxin / Diphtherietoxin / Ricin / Saxitoxin / Staphylococcus Enterotoxin B / Tetanustoxin / Tetrodotoxin / Trichothecene-Mykotoxine

(Liste aus 24, 25)

Vergleich der Charakteristika potentieller Toxinwaffen und Chemiewaffen*
Typ Substanz LD50** (ng/kg) Hitze-Stabilität Effektiver Weg
Einatmung Haut
TW Botulinum 4 - ++ -
Tetanus 5 - ++ -
Ricin 13 - ++ -
Diphtherie 100 - ++ -
Mycotoxin T-2 500.000 + ++ +
Myrotoxin B 8.000 + ++ +
Saxitoxin 13.000 + ++ +
CW Sarin 1.500.000 + ++
VX 30.000 + ++ +
* Daten aus 30) 31) 32) 33) 34)
** Dosen, die für 50 % der Betroffenen lethal wirken. Da in den meisten Fällen keine genauen Daten in Bezug auf Menschen bekannt sind, werden die lethalen Dosen der Toxine für Menschen nur geschätzt (von Daten über die Wirksamkeit auf Tiere). Die Angaben in der Tabelle sind konservative Einschätzungen aus der Literatur.

Anmerkungen

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16) USSR. 1987. Information presented by the USSR in compliance with the agreements reached at the second conference for examination of the convention on the prohibition of development, production, and stockpiling of bacteriological (biological) and toxin weapons and their elimination, and in accordance with the resolutions and recommendations of the special meeting of scientific and technological experts from the participating countries. (Data concerning the Ukrainian and Byelorussian Republics are also included in this information). Oktober 13, 1987. Document # 52. Zurück

17) BRD. 1988. Deutscher Bundestag, Drucksache 11/2192. vom 22.04.1988. Zurück

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Kathryn Nixdorff ist Mikrobiologin und arbeitet am Institut für Mikrobiologie, Technische Hochschule Darmstadt. Sie ist Mitarbeiterin bei IANUS (Darmstadt) und Mitglied der Naturwissenschaftler-Initiative »Verantwortung für den Frieden«.

erschienen in: Wissenschaft & Frieden 1993/1 Zivil und militärisch, Seite