Konzepte vom Frieden
Vier Friedensinstitute, vier Ansätze
von Christoph Marischka, Kathrin Jeske, Christine Schweitzer, J. Christopher Cohrs und Gert Sommer
Jenseits der Universitäten und großen Forschungseinrichtungen existieren in Deutschland auch kleinere Friedensforschungsinstitute und -organisationen, die sich bzgl. Finanzierung, politischen Leitlinien und Arbeitsweise von den anderen Einrichtungen abheben. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Vielstimmigkeit der deutschen Friedensforschung. W&F hat VertreterInnen der IMI, des ithf, des IFGK sowie des FFP um Darstellungen ihrer Institute gebeten. Sie beschreiben Strukturen, inhaltliche Schwerpunkte, politische Perspektiven und zukünftige Herausforderungen.
Zwischen Wissenschaft und Bewegung agieren
von Christoph Marischka
Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) wurde 1996 in Tübingen von Friedensbewegten aus verschiedenen Spektren als gemeinnütziger Verein gegründet. Anlass war damals die Aufstellung des »Kommando Spezialkräfte« im nahe gelegenen Calw. Die Gründung einer solchen Elitetruppe, die hinter »feindlichen Linien« agieren soll, wurde nach ersten Auslandseinsätzen der Bundeswehr Anfang der 1990er Jahre als weiteres Indiz für die Neuausrichtung der deutschen Streitkräfte – nicht mehr Verteidigung, sondern Einsatz – gewertet, in deren Zuge sich auch die deutsche Außenpolitik militarisieren würde. Nur 20 Jahre später werden militärische Mittel tatsächlich als integraler Bestandteil außenpolitischen Handelns verstanden. Die Ablehnung dieser Entwicklung und der militärischen Konfliktbearbeitung insgesamt eint die ansonsten sehr heterogene Mitgliedschaft der IMI.
Zur Zeit der Vereinsgründung fand Außen- und vor allem Militärpolitik nicht täglich auf den Titelseiten der großen Zeitungen statt. Von wichtigen Umstrukturierungen der Bundeswehr erfuhr man oft nur aus den Lokalzeitungen der jeweiligen Standorte. Die Politikwissenschaft setzte sich überwiegend sehr theoretisch mit Fragen von Krieg und Frieden auseinander, und auch in der Friedensbewegung war das Wissen über militärische Angelegenheiten begrenzt. Deshalb machte es sich die IMI zur Aufgabe, Informationen über die Bundeswehr, ihre Neuausrichtung und ihre Ausrüstung zusammenzutragen und aufzuarbeiten, um Widerstand zu ermöglichen und zu mobilisieren und somit zu einer friedlicheren Welt beizutragen. Der Verein versteht sich dabei auch als Scharnier zwischen Wissenschaft und Bewegung.
Mit dieser Ausrichtung ist es naheliegend, dass die IMI so gut wie nie institutionelle Förderung erhielt und sich fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren muss. Das bedeutet einerseits, dass der Verein sich ganz überwiegend auf ehrenamtliche Arbeit stützt. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es andererseits, konsequent kritisch gegenüber der Regierungspolitik zu bleiben. Deshalb haben wir verschiedene Neubewertungen, die von vielen Friedensforschungsinstituten leider mitgemacht und unterstützt wurden, nicht nachvollzogen: etwa dass es für eine »Zivilmacht« Deutschland angebracht (oder gar Voraussetzung) sei, militärische Mittel einzusetzen; dass militärische Interventionen der Stabilisierung und Friedensschaffung dienen würden; dass die Bundeswehr mit (vormals) zivilen Mitteln der Außenpolitik enger verzahnt werden müsste. Wir sehen uns nicht als Teil der von Regierung und Militär planvoll aufgebauten »Strategic Community«, welche diese Annahmen (bei Differenzen im Detail) teilt, sondern vielmehr als Teil einer Bewegung, die dieser Community antagonistisch entgegensteht. Als Gegengewicht zum millionenschwer geförderten Diskurs der »Verantwortungsübernahme« und einer schrumpfenden Pluralität der »sicherheitspolitischen Debatte« halten wir diese Arbeit für notwendig und wertvoll.
Da sich die Militarisierung der deutschen Außenpolitik wesentlich in Bündnisstrukturen vollzog, begleitet die IMI seit ihrer Gründung auch die Umstrukturierung und Osterweiterung der NATO und spätestens seit 2003 auch die Entwicklung der EU intensiv und kritisch. Darüber hinaus bedingt gerade der ehrenamtliche Charakter unserer Arbeit, dass die Themenschwerpunkte von den Interessen und Fähigkeiten unserer Mitglieder abhängen und nicht immer dem Mainstream folgen. Während wir einerseits kontinuierlich verfolgen, wie die Eliten – gegenwärtig unter dem Stichwort »Verantwortungsübernahme« – einen militaristischen Konsens etablieren und propagieren, unterstützen wir in lokalen und überregionalen Bündnissen jene, die sich diesem entgegenstellen. Das ist gegenwärtig insbesondere bei Rekrutierungsveranstaltungen der Fall, sowie zunehmend wieder an den Universitäten und in den einzelnen Fachdisziplinen. Außerdem ermutigen uns die wieder zunehmenden Proteste gegen einzelne Militärstandorte.
Christoph Marischka ist Politikwissenschaftler und Mitglied im Vorstand der IMI.
Die philosophisch-ethische Perspektive verfolgen
von Kathrin Jeske
Islamische Friedensethik – dieses Forschungsprojekt ist eines von sechs, mit dem sich das Institut für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg aktuell beschäftigt. Ziel ist es, im Austausch, beispielsweise mit Islamwissenschaftlern, den jeweils anderen in seiner Denk- und Glaubenstradition zu verstehen und langfristig zu einem gemeinsamen Friedensbegriff zu kommen.
Zu erwarten ist diese weitreichende Herangehensweise nicht unbedingt, handelt es sich beim ithf doch um eine Einrichtung der katholischen Kirche. Träger des 1978 gegründeten Instituts mit acht fest angestellten und drei freien Mitarbeitern ist die Katholische Militärseelsorge. Deren praktische Arbeit wird durch die am ithf gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu ethischen Problemen bei militärischen Einsätzen der Bundeswehr im Ausland direkt unterstützt. Darüber hinaus fördert die im selben Haus angesiedelte Katholische Friedensstiftung die Arbeit des Instituts. Als unabhängiges Forschungsinstitut bereichert das ithf die Friedensdebatte aus explizit ethischem Blickwinkel. Daher beziehen die Wissenschaftler zu Debatten um den Krieg in der Ostukraine genauso Stellung wie zu Syrien oder in der Debatte um bewaffnete Drohnen.
„Wir erarbeiten natürlich auch Standpunkte, die die katholische Kirche zu aktuellen Konflikten einnehmen kann,“ erläutert Professor Heinz-Gerhard Justenhoven, der das ithf seit zwanzig Jahren leitet. „Dabei ist uns der ökumenische und der interreligiöse Dialog wichtig.“ So gibt es Veröffentlichungen über Martin Luther ebenso wie Studien über orthodoxe Friedenstheologie. Praktisch geht es dann z.B. in einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr um die Frage, wie eine internationale Schutzverantwortung – das Prinzip der »responsibility to protect« – gegenüber bedrohten Menschen ausgestaltet werden muss.
Bernhard Koch, seit 2014 stellvertretender Leiter des Instituts, beschäftigt sich neben Theorien des Pazifismus, humanitärem Völkerrecht und den Grundlagen philosophischer Ethik mit der Frage, welche Argumentationsmuster vorgebracht werden, wenn der Einsatz von Drohnen beurteilt wird: „Um aus philosophisch-ethischer Perspektive zu tragfähigen Erkenntnissen zu kommen, muss man erkennen, an welchen Stellen in der Argumentation unterschiedliche normative Forderungen alternative Wege gehen. Das hilft, um in Debatten weniger aneinander vorbei zu sprechen. Auf der Basis welcher Gründe kommt man zum Schluss, dass das Töten eines Menschen durch bewaffnete Drohnen erlaubt sein könnte oder verboten sein müsste?“
Den Diskurs in Wissenschaft, Politik, Kirche und Öffentlichkeit baut das ithf durch Kooperationen mit weiteren wissenschaftlichen und kirchlichen Einrichtungen aus. Schließlich üben die Mitarbeiter Lehraufträge an Universitäten im In- und Ausland aus und nehmen als Referenten an Kongressen weltweit teil. Auch institutseigene Vorträge und Tagungen mit internationalen Gästen werden organisiert.
Zu den Kernaufgaben der Arbeit am ithf gehört ebenfalls, gegenwärtige Friedensvorstellungen zu erweitern, indem philosophisch-theologische Traditionen zur Orientierung herangezogen werden. Seit der Gründung haben daher Mitarbeiter des ithf klassische Texte der Friedensethik erschlossen und kommentiert. Aus dieser Textarbeit ist eine weltweit einzigartige Spezialbibliothek entstanden. Ferner sind in der Institutsreihe »Studien zur Friedensethik« die Ergebnisse von Forschungsarbeiten aus dem Institut und darüber hinaus nachzulesen.
Koch macht deutlich, dass es am ithf nicht nur um Grundlagenforschung geht: „Wir wollen Erkenntnismethoden identifizieren und in Beziehung setzen. Im Anschluss daran fragen wir auch nach deren konkreter Umsetzbarkeit. Denn: Eine gute normative Ethik zeichnet sich letztlich dadurch aus, dass sie auch realiter umzusetzen ist.“
Kathrin Jeske ist ist freiberufliche Fachredakteurin und Pressereferentin. Sie arbeitet zu wissenschaftlichen, gesellschaftspolitischen und Kulturthemen sowie zu Fragen der Krisen- und Konfliktkommunikation. Darüber hinaus betreut sie Projekte der internen und externen Unternehmenskommunikation für Verbände, Stiftungen, Agenturen und Non-Profit-Organisationen, u.a. beim ithf.
Über Gewaltfreiheit reflektieren und forschen
von Christine Schweitzer
Das Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung e.V. (IFGK) ist ein gemeinnütziger Verein mit ca. zehn aktiven Mitgliedern. Es wurde Anfang der 1990er Jahre von Menschen aus dem Umfeld des Bund für Soziale Verteidigung ins Leben gerufen, die ihre Praxis als AktivistInnen mit wissenschaftlicher Reflektion und Forschung zu Themen der Gewaltfreiheit in Theorie und Praxis verbinden wollten. Gleichzeitig wollten sie einen Rahmen schaffen, in dem einzelne MitarbeiterInnen Finanzanträge für Projekte stellen und diese Projekte, begleitet von anderen Mitgliedern des IFGK, dann durchführen konnten. Dies ist auch immer wieder in unterschiedlichem Ausmaß gelungen.
Auf diesem Wege entstanden u. a. eine Begleitstudie von Barbara Müller zum Balkan Peace Team – einem Freiwilligenprojekt im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er Jahren – und die erste Phase einer Studie über zivilgesellschaftliche Interventionen im ehemaligen Jugoslawien von Christine Schweitzer, die von der Deutschen Stiftung Friedensforschung finanziert und später zu einer Promotion ausgeweitet wurde. Bis heute begleitet das IFGK eng die Arbeiten von Martin Arnold zur Gütekraft; im Rahmen seines Projekts erstellte er u.a. eine Promotion über drei ProtagonistInnen der gewaltfreien Bewegung, die zumindest in an Gewaltfreiheit interessierten Kreisen viel Beachtung fand.
Das IFGK hat nur geringe Eigenmittel, bietet aber interessierten Menschen, die eine Finanzierung für ihre Arbeit suchen, den organisatorischen Rahmen, in dem sie dies tun können. So war das IFGK z.B. lange Zeit Partnerin der internationalen Nichtregierungsorganisation Nonviolent Peaceforce (NP) und unterstützte die Arbeit von Christine Schweitzer als Forschungs- und dann Programmdirektorin von NP. Zurzeit unterhält das Institut eine solche Kooperation mit einer US-amerikanischen Wissenschaftlerin, die eine große Vergleichsstudie zum Zivilen Peacekeeping erstellt hat, welche über das IFGK als Buch veröffentlicht werden wird.
Zudem entstehen aus den Reihen der MitarbeiterInnen immer wieder Arbeitspapiere, die diese neben ihrer beruflichen Tätigkeit (z. B. Achim Schmitz) oder als emeritierte Hochschulmitarbeiter (wie im Falle von Albert Fuchs) erstellen. Gelegentlich veröffentlicht das IFGK auch von Externen erstellte Studien.
Der zweite wichtige Tätigkeitsbereich des IFGK ist die Durchführung von Studientagen, die in der Regel zweimal pro Jahr stattfinden. Diese Studientage geben MitarbeiterInnen und externen Gästen die Möglichkeit, Forschungsarbeiten in einem solidarischen Rahmen vor TeilnehmerInnen vorzustellen, die an den gleichen Themen Interesse haben. Diese TeilnehmerInnen kommen meist entweder aus der Friedensbewegung oder sind Studierende der Friedens- und Konfliktforschung und verwandter Fächer. Knapp 400 Personen sind im Verteiler des IFGK und erhalten seine Einladungen und Informationen. Die Arbeitspapiere und Bücher haben sehr unterschiedliche Verbreitung. Sie werden je nach Thema von wenigen Dutzend bis zu geschätzt 1.000 LeserInnen rezipiert.
Die Probleme des Instituts sind dieselben, mit denen wohl auch andere rein »private« Einrichtungen zu kämpfen haben: Ohne universitäre Anbindung und Anerkennung ist es weder einfach, Mittel für Forschungsarbeiten zu akquirieren, noch in der akademischen Welt mit dem Erarbeiteten Gehör zu finden. Aber das Hauptziel des IFGK liegt sowieso eher darin, die Ergebnisse der Projekte für die praktische Arbeit nutzbar zu machen. Daher suchen das Institut und seine Mitglieder einen kontinuierlichen Austausch mit den sozialen Bewegungen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Erhaltung der Lebensgrundlagen engagieren. Generell sieht sich das IFGK als Ansprechpartner für Personen, Organisationen und Institutionen, die sich – in der Tradition der Arbeit von Gandhi, Martin Luther King und anderer – um eine gewaltfreie Konfliktaustragung bemühen und dabei wissenschaftliche Begleitung, Zuarbeit oder Reflexion wünschen.
Dr. Christine Schweitzer ist Mitarbeiterin im IFGK und Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung.
Friedenspsychologische Perspektiven stärken
von J. Christopher Cohrs und Gert Sommer
Das Forum Friedenspsychologie e.V. (FFP), vormals Friedensinitiative Psychologie – Psychosoziale Berufe, wurde 1982 im Zusammenhang mit der Diskussion um die Aufrüstung der NATO mit Pershing-II-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern aus der Friedensbewegung heraus gegründet. Das FFP führte in seiner Anfangszeit vier große Kongresse durch und organisiert seit 1988 jährliche Fachtagungen. Ab 1985 gab es den regelmäßigen Rundbrief »Bewußt-Sein für den Frieden«, der 1991 zugunsten der Mitarbeit beim interdisziplinären »Informationsdienst Wissenschaft und Frieden« (nunmehr »Wissenschaft und Frieden«) eingestellt wurde. In früherer Zeit gab das FFP regelmäßig fachlich fundierte Stellungnahmen zu aktuellen Themen heraus, z.B. zu Folter oder zum Irakkrieg.
Das FFP finanziert sich weitgehend über Beiträge der zurzeit etwa 100 Mitglieder. Für einzelne Aktivitäten, insbesondere die Fachtagungen, werden zusätzliche Mittel eingeworben, u.a. Sachmittel von Professorinnen oder Professoren, an deren Fachbereich die jeweilige Tagung stattfindet. Die Arbeit des FFP geschieht weitgehend ehrenamtlich, größtenteils durch Mitglieder des Vorstands und einige weitere Personen. Einzig für kleinere, eng umschriebene Aufgaben werden hin und wieder studentische Mitarbeiter bezahlt.
Das FFP möchte sowohl friedenspsychologische Perspektiven in der Wissenschaft stärken als auch – im Sinne eines friedenspolitischen Engagements – relevante psychologische Erkenntnisse in die allgemeine Öffentlichkeit bringen. Die wichtigste Aktivität des FFP sind daher die jährlichen Fachtagungen, die zumeist in Kooperation mit einer Professur an wechselnden Orten ausgerichtet werden. Die Tagungen dienen nicht nur dem Austausch unter den Mitgliedern, sondern auch der Gewinnung neuer Kontakte zu interessierten Personen und potenziellen Neumitgliedern, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit spezifischen Themen (z.B. Friedensjournalismus, Gewaltfreie Konfliktaustragungen, Menschenrechte, Rechtsextremismus) und der Schaffung einer größeren Öffentlichkeit für das FFP und für friedenspsychologische Themen. Aus den Tagungen gingen zahlreiche wissenschaftliche Publikationen hervor, u.a. »Krieg und Frieden – Handbuch der Konflikt und Friedenspsychologie«, sowie Herausgeberbände zum jeweiligen Tagungsthema und Sonderhefte verschiedener, auch internationaler, Fachzeitschriften.
Einer größeren wissenschaftlichen Sichtbarkeit der Friedenspsychologie soll auch der Gert-Sommer-Preis für Friedenspsychologie dienen, mit dem seit 2007 jährlich eine akademische friedenspsychologische Abschlussarbeit geehrt wird.
Eine kontinuierliche Herausforderung besteht darin, nicht nur neue Vereinsmitglieder zu gewinnen, sondern auch den Kreis der Aktiven im FFP zu halten oder zu vergrößern. Neben den Fachtagungen, an denen oft viele interessierte Studierende teilnehmen, versuchen wir dies auf verschiedenen Wegen. So wurden auf einer Zukunftswerkstatt Anfang 2013 langfristig angelegte Task-Forces zu spezifischen Themen gebildet, und in diesem Jahr wurde eine Nachwuchsgruppe des FFP auf Facebook etabliert. Unsere Webpräsenz wird zurzeit umgebaut, um das Angebot interessanter und relevanter zu machen, z.B. durch Informationen über Masterprogramme und Promotionsmöglichkeiten mit friedenspsychologischem Bezug, Praktikumsplätze und Perspektiven für Berufseinsteiger. Die Effektivität dieser Aktivitäten wird allerdings oft durch einen Mangel an Zeit unter den ehrenamtlich Tätigen eingeschränkt.
Insgesamt ist unser Eindruck, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit Friedensthemen innerhalb der Psychologie sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene in den letzten Jahren erheblich mehr Beachtung findet. Zukünftig sollte sowohl die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Friedens- und Konfliktforschung als auch die Öffentlichkeitsarbeit (z.B. durch fachliche Stellungnahmen) weiter intensiviert werden.
Prof. Dr. Christopher Cohrs ist Assistant Professor für Sozialpsychologie an der Jacobs University Bremen und der gegenwärtige Vorsitzende des FFP. Prof. Dr. Gert Sommer ist Professor i.R. in Marburg und Ehrenvorsitzender des FFP.