MacBride-Friedenspreis an Peter Becker
von Redaktion
Das Internationale Friedensbüro (International Peace Bureau, IPB) verleiht den MacBride-Preis 2011 an die irakische Frauenrechts- und Demokratieaktivistin Hanaa Edwar und an den deutschen Juristen und Friedensaktivisten Peter Becker. Die Preisverleihung findet am 29. Oktober im Rahmen eines IPB-Jubiläumssymposiums in Potsdam statt.
Peter Becker erhält den Preis für sein Wirken für die Abschaffung aller Atomwaffen, insbesondere für sein aktives Mitwirken für das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom Juli 1996, mit dem Atomwaffen generell für illegal erklärt wurden. Sein Engagement in der Friedensbewegung und insbesondere sein Einsatz für das Projekt »Frieden durch Recht« der internationalen Juristenvereinigung IALANA zeichnen den Friedensjuristen Peter Becker aus. Seine Aktivitäten gegen die Atomenergie, sein Mitwirken als Anwalt bei Entscheidungen für den Stopp von AKWs und bei der Aufdeckung der Rolle der Stromkonzerne sowie sein Einsatz für erneuerbare Energien sind weitere Gründe für die Preisvergabe.
Peter Becker ist Gründer, war zwanzig Jahre lang Vorsitzender und ist jetzt Vorstandsmitglied der deutschen IALANA-Sektion sowie geschäftsführender Präsident der internationalen IALANA. Er ist Stifter des »Peter-Becker-Preises für Friedens- und Konfliktforschung«, der seit 2005 von der Philipps-Universität Marburg verliehen wird. Als Rechtsanwalt vertritt Peter Becker u.a. Elke Koller, die wegen völkerrechtswidriger Stationierung von Atomwaffen in Deutschland gegen die Bundesregierung klagt. 2009 gründete er aus eigenen Mitteln die »Stiftung Friedensbewegung«.
IPB hat seinen Sitz in Genf und ist ein weltweites Netzwerk von über 250 Friedensorganisationen. Das Netzwerk wurde 1891 gegründet und bekam 1910 den Friedensnobelpreis. Das IPB vernetzt internationale Friedensbewegungen, erarbeitet Expertisen und organisiert Aktionen mit dem gemeinsamen Ziel der umfassenden Abrüstung.
Der Friedensnobelpreisträger Sean McBride war irischer Politiker und Vorsitzender bzw. Präsident des Friedensbüros von 1968 bis 1985. McBride begann seine Laufbahn als Kämpfer gegen die britische Kolonialherrschaft, studierte Jura und stieg in der unabhängigen Irischen Republik in hohe politische Ämter auf. Er bekam den Lenin-Friedenspreis und 1974 auch den Friedensnobelpreis – Anerkennung seiner weitreichenden Arbeit, zum Beispiel als Mitgründer von Amnesty International. Während seiner Zeit bei IPB legte er die »Vorschläge von Bradford« für weltweite Abrüstung vor, die den Weg für die erste Sondersitzung der Vereinten Nationen zu Abrüstung von 1978 bereiteten.
Herausgeberkreis, Vorstand und Redaktion von W&F gratulieren Peter Becker herzlich!
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