Nach fünf Jahren- das SDI Programm am Ende oder auf dem Weg zum „Initial Deployment“?
Was SDI sein könnte, hat – gerade die wissenschaftliche – Offentlichkeit von Beginn an fasziniert. Heftig diskutiert wurden die militärischen Optionen, die durch den Aufbau eines Raketenabwehrsystems einst eröffnet werden könnten; die Möglichkeiten ökonomischer Sekundäreffekte (Spin-Off) des Großprojekts spielten – vielleicht bei der Motivation, sicher aber bei der Legitimation -einer bundesdeutschen Beteiligung an dem Vorhaben eine große Rolle. Auch die Kritik des Projekts konzentrierte sich auf die Fragen der technischen (Un-) Möglichkeit. Zur möglichen finanziellen Belastung durch das SDI-Projekt wurden Abschätzungen vorgelegt. Der Bezugspunkt all dieser Diskussionen war in der Regel die von der Regierung vorgebrachte SDI-Programmatik.
Es handelt sich um Auszüge aus einem Vortrag, den der Autor auf der Jahrestagung des Forums Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung „Schöne neue Computerwelt“ in München am 1710.87 gehalten hat. Der Tagungsband erscheint in diesen Tagen im Verlag Für Ausbildung und Studium in der Elefanten Press, Berlin. Dort ist der Tenor der Ausführungen, der sich auf die Bundesrepublik bezieht, nachzulesen.
Im Rahmen der Stiftung „die schwelle“ ist jetzt eine Studie entstanden, die die militärischen Interessen und Anwendungen von Entlaubungsmitteln (speziell 2,4,5-T und 2,4-D) außerhalb das Vietnamkrieges untersucht. Sie analysiert die Relevanz militärischer Strategien und ziviler Produktion von Entlaubungsmitteln für deren militärische Verwendung und entwirft entsprechende Abrüstungsvorschläge. Die Studie wurde hauptsächlich zwischen Herbst 1986 und Sommer 1987 erarbeitet. Eine Langfassung in Englisch (102 Seiten), die u.a. Listen von ca.175 Firmen, die Entlaubungsmittel herstellen, und Listen mit ca. 800 kommerziellen Entlaubungsmitteln enthält, ist auf Anfrage erhältlich. Die der Studie zugrundeliegenden Materialien können über eine neu aufgebaute Literaturdatenbank zugänglich gemacht werden.
Wenn die Bewahrung des menschlichen Lebens die Leitvorstellung zivilisierten Zusammenlebens ist, dann erscheint es unvernünftig, irrational, Krieg zu führen, ja selbst schon, Krieg vorzubereiten, Krieg als Möglichkeit mit einzukalkulieren. Offensichtlich werden aber Kriege geführt und vorbereitet und als Möglichkeit einkalkuliert.
Befreit die Allgemeinbildung zur Erkenntnis des Urbildes? Wolfgang Klafki schreibt in „Konturen eines neuen Allgemeinbildungskonzepts“ zustimmend zu Heydorn „Über den Widerspruch von Bildung und Herrschaft“: „Es ist das Ziel aller Bildung, Macht (bzw. Herrschaft; W. Kl.) aufzuheben, den freigewordenen Menschen an ihre Stelle zu setzen.“76 „Eine der zentralen Bestimmungen das Bildungsbegriffs der deutschen Klassik und gegenwärtiger, dort anknüpfender bildungstheoretischer Bemühungen besteht darin, daß Bildung als Allgemeinbildung ausgelegt wird. (…) Allgemein' besagt hier, daß Bildung eine Möglichkeit und ein Anspruch aller Menschen (…) ist (…). ,Allgemein' zielt weiterhin auf das Insgesamt der menschlichen Möglichkeiten (…). Die Bestimmung Allgemein' im Begriff der Allgemeinbildung meint schließlich, daß Bildung sich zentral im Medium des. Allgemeinen vollzieht (…), d.h. in der Aneignung von und der Auseinandersetzung mit dem die Menschen gemeinsam Angehenden, mit ihren gemeinsamen Aufgaben und Problemen.“77 – Zusammengefaßt: Unter der Kategorie Allgemeinbildung beziehen sich alle Menschen durch das Insgesamt der menschlichen Möglichkeiten auf das die Menschen gemeinsam Angehende. – Was ist das? Wie erfährt man das Allgemeine und wie begreift man seine Verbindlichkeit?
Blochs Konzept einer Friedenserziehung ist an dessen Philosophie der Hoffnung und konkreten Utopie gebunden. Eine solche Rückbindung läßt die Friedenserziehung nicht in die Irre pädagogischer Partikularprobleme von Didaktik und Methode laufen. Ferner liegt in der Philosophie Blochs ein positiver Ansatz zur Friedenserziehung vor: Frieden wird als sozialer Frieden, konkrete Hoffnung und Gerechtigkeit verstanden durchaus mittels Revolte und Widerstand – in Abgrenzung von einem bloß negativen Frieden der Abwesenheit vom Krieg, einem ständigen Waffenstillstand und latent vorhandenem Krieg, der nur auf seine Stunde wartet, wenn die Waffen scheinbar schweigen. Es ist dieses Moment eines positiven Friedens in der Philosophie Blochs so stark hervorzuheben, weil auch die negative Dialektik der Kritischen Theorie der sog. „Frankfurter Schule“ äußerst wirkungsvolle Begriffe des Widerstands, Nichtmitmachens und Neinsagens bietet1. Diese negativen Widerstandsbegriffe der Kritischen Theorie sollen im folgenden durchaus ergänzend und erweiternd mit einbezogen werden. In einem 1. Hauptteil ist stärker der philosophische Aspekt das Friedenskonzepts Blochs herauszuarbeiten, im 2. Teil der pädagogische Impuls.
Kapitel 2: Nuklearwaffen und japanische Wissenschaftler
1. Die Entwicklung der Atombombe in Japan
Die Entwicklung einer Atombombe wurde initiiert an der Universität von Kyoto durch Prof. B. Arakatu. Er wurde durch die Marine ab 1941 unterstützt. Zugleich begannen Arbeiten an dem Institut für Physikalische und Chemische Forschung durch Prof. Y. Nishina, unterstützt durch die Armee ab 1943. Prof. Nishina hatte fünf Jahre bei Niels Bohr studiert.
Im Unterschied zum BBF8 (1986) muß der neue Bundesbericht Forschung konzedieren, daß die FuT-Förderung des Bundesministeriums der Verteidigung „deutlich ausgeweitet“ wurde (II/13). Auch die Profilerläuterung kommentiert immerhin: „Durchgängige Zuwächse im gesamten betrachteten Zeitraum verzeichnet das Profil „Wehrforschung und Wehrtechnik“.“ (II/13)
Aktionskonferenz der Friedensbewegung 7./8.5. in Tübingen
Das INF-Abkommen markiert eine neue Etappe der Auseinandersetzung um die Sicherheits- und Friedenspolitik. Die große Kontroverse und so scharfe wie tiefe innergesellschaftliche Richtungsdebatte um die Nachrüstung ist vorläufig abgeschlossen. Die Situation in den USA und allemal in der UdSSR ist von einer veränderten Interessenslage und veränderten politischen Kräfteverhältnissen gekennzeichnet. Rüstungsreduzierung, wirtschaftliche Zusammenarbeit und politische Konfliktlösungen sind mehr als bislang denkbar und möglich.