In den letzten Monaten gingen viele spektakuläre Nachrichten durch die Presse, die ein Gefühl vermittelten, daß wir uns »mit Recht« vor unseren Kindern zu schützen hätten: Kinder als brutale Täter, die mit Lust quälen, verletzen, schießen, töten, alle Grenzen des menschlichen Zusammenlebens überschreiten.
In Bremen wurde ein geplantes öffentliches Gelöbnis von der Bundeswehrführung abgesagt – der Senat hatte es im Saale stattfinden lassen wollen; das Militär reagierte beleidigt. In Frankfurt an der Oder hat die Stadtverwaltung das für den 15. August geplante Gelöbnis gleich ganz platzen lassen – und Minister Rühe konterte säuerlich: Eine Beleidigung der »Hochwasserhelden« sei das. Von »Undankbarkeit« kündete denn auch die Schlagzeile der BILD-Zeitung am 7. Mai.
NATO stellt nuklearen Ersteinsatz nicht in Frage
Nach Angaben der Bundesregierung ist fast zehn Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges „die Notwendigkeit, an der Option des nuklearen Ersteinsatzes festzuhalten … bislang im Bündnis von niemandem in Frage gestellt worden“. Ach sehe Deutschland keinen Grund, „die Grundsätze der bisherigen Kooperation im Rahmen der nuklearen Teilhabe in Frage zu stellen.“ Im Rahmen der nuklearen Teilhabe lagern die USA in sechs europäischen NATO-Staaten Nuklearwaffen für den Einsatz durch amerikanische und europäische Kampfflugzeuge. In Deutschland können auf den Fliegerhorsten Ramstein und Büchel bis zu 65 Atombomben gelagert werden.
Noch nie haben so viele Kinder unter Kriegen gelitten wie in diesem Jahrhundert. Sie zählen zu den Opfern von Massakern unter der Zivilbevölkerung, werden Opfer sexueller Gewalt, Zeugen von Greueltaten gegen andere Menschen. Kinder werden zunehmend zur Zielscheibe von Kriegshandlungen, u.a. um die Moral des Gegners zu schwächen, und sie werden in vielen Konflikten mit äußerster Brutalität selbst zum Kriegsdienst gezwungen.
Das Ding sah aus, wie der Plastikdeckel einer Thermoskanne. Es lag am Straßenrand unweit eines Dorfes im Norden Somalias. Auch der von kindlicher Neugier erfüllte Griff nach dem interessanten Objekt war nichts besonderes. Doch dann der grelle Blitz, der ohrenbetäubende Knall, der sonderbare Geruch. – Erst im Krankenhaus von Hargiesa kam der sechsjährige Junge wieder zu sich. Die Explosion der Mine hatte er überlebt – auf beiden Augen erblindet, das Gesicht entstellt, die rechte Hand amputiert und beide Knie durch Schrapnell derart zerstört, daß er seitdem nicht mehr gehen kann.
Kinder sind in den über 30 Kriegen, die heute weltweit stattfinden, die Hauptleidtragenden. Leidtragende als Teil der Zivilbevölkerung und in immer mehr Konflikten auch als Angehörige der Armeen und bewaffneten Banden. Immer mehr Kinder werden zu Mordinstrumenten gemacht und daran hat leider auch der Waffenexport aus den Industrieländern seinen Anteil. Unsere Autorin, die sich vor Ort in Uganda mit dem Problem der Kindersoldaten befaßt hat, untersucht die Ursachen für diese Entwicklung, dokumentiert erschütternde Gespräche mit ehemaligen Kindersoldaten und fordert ein entschiedeneres Handeln der internationalen Gremien zum Schutz der Kinder.
Krieg als Thema oder Element findet sich in vielen Computerspielen, besonders oft bei Action-, Strategie- und Simulations-Spielen. Vom Einzelkämpfer über die Steuerung eines Waffensystems (Panzer, Flugzeug etc.) bis hin zum generalstabsmäßig angelegten, strategischen Planspiel geht die Palette kampf- oder kriegsorientierter Handlungen, wobei in einem Spiel auch unterschiedliche Elemente nebeneinander auftreten können. Die Weltbilder sind dabei einfach, die Strukturen klar, es geht um Gut und Böse. Doch was passiert in den Köpfen der Kinder? Nützen Verbote etwas oder wie kann der Gewaltexplosion im Kinderzimmer begegnet werden?
„Sie müssen schon genau hinschauen, um die Details der Kinderzeichnungen zu erkennen“, fordert Alfred Brauner. „Es sind die Kleinigkeiten, die die Angst ausdrücken, wie ein Schlüssel eröffnen sie das Verständnis zu dem Bild. Dieses Kind in El Salvador war offenbar Augenzeuge einer Ermordung. Das Kind zeichnet sich selbst versteckt hinter Bäumen, sein Gesicht hat weder Mund noch Nase, nur Augen – es will sagen: Ich hab' es genau gesehen. Oder das Bild eines 10-jährigen aus Vietnam. Selbst im Moment der Rettung ist die Ohnmacht des Kindes noch gegenwärtig: Die Boat-People malt der Junge ganz klein, während die Mannschaft des Rettungsbootes in Gestalt kolossaler Quadratmenschen an Deck steht.“
Deutsche Asylpraxis entspricht nicht dem Völkerrecht
Sie kommen z.B. aus Afghanistan, Ruanda, Sri Lanka, Äthiopien, aus der Türkei, dem Libanon, Irak, aus dem Kosovo, Rumänien oder einem der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, aus Angola, Iran oder Vietnam. Sie fliehen vor Bürgerkrieg, Gewalt, drohendem Kriegsdienst oder Verfolgung, vor Hunger, ökologischen und ökonomischen Katastrophen, Perspektivlosigkeit und aus lebensbedrohlichen Situationen: Kinder und Jugendliche, die allein auf der Flucht sind – die sogenannten U.M.F., wie es in der Behördensprache heißt: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Weltweit sind nach Schätzungen von Flüchtlingsorganisationen sechs bis zehn Millionen Kinder allein auf der Flucht, und ihre Zahl wird jährlich größer. Auf 6.000 bis 10.000 wird die Zahl der Flüchtlingskinder geschätzt, die zur Zeit in der Bundesrepublik Deutschland leben.
Seit Beginn des Krieges im ehemaligen Jugoslawien haben Hanne und Klaus Vack, unterstützt durch Freundinnen und Freunde sowie weitere Mitglieder des Komitees für Grundrechte und Demokratie, auf insgesamt 97 Reisen in umkämpfte und zerstörte Gebiete für ca. 13,9 Millionen DM humanitäre und friedenspolitische Hilfe geleistet. Diese gewaltige Summe wurde ausschließlich von privaten Spenderinnen und Spendern gesammelt. Die Hilfe ging anfangs unter dem Titel »Helfen statt Schießen« überwiegend an Flüchtlinge in den verschiedensten Lagern in allen jugoslawischen Nachfolgerepubliken. Kriegs- und Flüchtlingskinder wurden bei diesen Hilfsaktionen besonders bedacht. Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit vielen Friedensgruppen in verschiedenen Teilen Ex-Jugoslawiens. Angesichts der erbärmlichen Lebensumstände bildete aber die humanitäre Unterstützung den Schwerpunkt bei fast allen Reisen. Begleitend zu den Hilfslieferungen wurden dann 1994 erstmals Ferienfreizeiten für Waisen- und Flüchtlingskinder durchgeführt.
Aktuelle Projekte zur Friedenserziehung in der Schule setzen bei den Defiziten an, die beim Fernsehen unbearbeitet bleiben. Erfolgreich ist Friedenserziehung vor allem dann, wenn Projekte realisiert werden, die schüler- und handlungsorientiert sind und Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Friedenskompetenzen zu erwerben, wozu Empathie, Kritikfähigkeit und Ablehnung von Gewalt ebenso gehören wie das Wissen von den Gründen des Krieges und den Bedingungen des Friedens. Im schulischen Rahmen kommt es darauf an, alle an der Schule beteiligten Menschen für die Perspektive des Friedens zu sensibilisieren, Orte aufzusuchen, an denen Friedensarbeit geleistet wird, oder Menschen in die Schule zu holen, an denen SchülerInnen sich orientieren oder mit denen sie sich identifizieren können (vgl. Balser/Schrewe/Schaaf 1997)..
1992 gab es vermehrt Anfragen von Schulen an den schulpsychologischen Beratungsdienst der Stadt Bielefeld bezüglich einer Lösung der Gewaltproblematik an einzelnen Schulen. Als man sich eingehender mit einschlägigen psychologischen Theorien befaßte und die »neue Realität« unter Hinzuziehung von Ergebnissen empirischer Untersuchungen analysierte, ergaben sich folgende Thesen:
Die USA sind dabei, ihren militärischen Vorsprung im Weltraum auszubauen.1. Das wurde erneut deutlich auf dem jährlich in Colorado Springs stattfindenden National Space Symposium, an dem Politik, Streitkräfte und Wirtschaftsunternehmen teilnehmen. Parallel tagte in diesem Jahr das Global Network Against Weapons and Nuclear Power in Space. Möglichkeit zur Information und für Protestaktionen.
Challenges for Enterprices and Regions in East and West
Der Konversionskongreß, der vom 27.- 29. März 1998 in Kiel mit beachtlicher internationaler Beteiligung stattfand, wurde von TeilnehmerInnen aus Rußland, Polen, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Schweden, der Schweiz und Deutschland besucht, die sich praktisch oder theoretisch mit dem Thema Konversion beschäftigen.
Als 1988 die Truppen der ehemaligen Sowjetunion Afghanistan verließen, hofften viele auf einen schnellen Frieden. Eine trügerische Hoffnung, wie sich zeigte. Ein riesiges Waffenlager hatten die Großmächte hinterlassen und gleich ein halbes Dutzend Staaten verfolgte in dem Vielvölkerstaat eigene strategische Interessen. In immer wieder wechselnden Koalitionen ging das grausame Morden bis heute weiter. Ein Ende des Bürgerkrieges ist trotz internationaler Bemühungen wenig wahrscheinlich.