Der Krieg gegen die Ukraine löste im Februar 2022 ein Beben aus: Er brachte in vielen Landesteilen der Ukraine unermessliches Leid und Tod über die Bevölkerung; Er erschütterte viele, die bis zuletzt für eine diplomatische Lösung gestritten hatten; Er fegte in Deutschland scheinbar fest gefügte Gewissheiten in atemberaubendem Tempo beiseite. In einem aktuellen Krieg Reflexionen anzustellen, gebietet auch ein gewisses Maß an Demut, Nabelschau und Vorsicht – daher bringt W&F in dieser Ausgabe erste vorsichtige Analysen, Einschätzungen und Perspektiven: auf Solidarität, Soziale Verteidigung, die Rückkehr des Militärischen, auf die Sanktionsregime gegen Russland und einiges mehr.
Im zweiten Teil des Heftes diskutieren die Autor*innen an anschaulichen Fallbeispielen Neokolonialismus als einen Begriff mit Zukunft: für die Analyse andauernder kolonialer Machtverhältnisse in Wirtschaft, Gesellschaft und militärischen Belangen.

Editorial

Rückblick

Gastkommentar

Ukraine

Einschätzungen zur Situation
Soziale Verteidigung in militärisch eroberten Städten
Friedenspolitische Reflexionen angesichts des Krieges gegen die Ukraine
Die UNO vor dem Rückfall in die Blockaden des Kalten Krieges
Fünf Vorschläge zum Krieg gegen die Ukraine

Neokolonialismus

Versuch einer umfassenderen Begriffsbestimmung
Koloniale Machtgefüge und die Kohlemine »El Cerrejón« in Kolumbien
Entwicklungshilfe, Kapitalismus und andere neokoloniale Abhängigkeiten
Franc CFA, Frankophonie und Militärabkommen in Westafrika
Die koloniale Unterseite modern-liberaler Friedensvorstellungen
Umfang und Grenzen der belgischen Restitution von kongolesischem Kulturerbe
Koloniale Kontinuitäten im Wahrnehmen, Denken und Handeln

Forum

Helden oder Feiglinge? Deserteure der Wehrmacht